David Alaba (Bayern) jubelt
Reuters/Annegret Hilse
DFB-Pokal

Alaba-Traumtor bei Finalerfolg der Bayern

Der FC Bayern München hat erneut das deutsche Double geholt. Der Serienmeister setzte sich im Finale des DFB-Pokals in Berlin gegen Bayer 04 Leverkusen mit 4:2 (2:0) durch. ÖFB-Star David Alaba legte mit einem glänzend verwandelten Freistoß den Grundstein zum 20. Cuptitel der Münchner, die gleichzeitig ihr 13. Double der Clubgeschichte fixierten.

Neben Alaba (16.) trafen Serge Gnabry (24.) und Robert Lewandowski (59., 89.) für den Rekordmeister. Für Leverkusen waren Tore von Sven Bender (63.) und Kai Havertz (95./Elfmeter) zu wenig. Alaba spielte erneut als Abwehrchef der Bayern-Innenverteidigung und einigem Vorwärtsdrang durch. „Wir sind überhappy, dass wir den Pokal mit nach Hause nehmen. Die zwei Gegentore sind mir völlig wurscht, jetzt wird gefeiert“, erklärte Alaba nach der Partie.

Bei Leverkusen war ÖFB-Teamkapitän Julian Baumgartlinger bis zur Pause auf dem Feld. Aleksandar Dragovic verpasste es auf der Ersatzbank sitzend, als erster österreichischer Fußballer im vierten unterschiedlichen Land einen Cuptitel zu gewinnen. Auch Goalie Ramazan Özcan kam bei Leverkusen nicht zum Einsatz.

Bayern-Spieler mit Pokal
AP/Michael Sohn
Nach der Meisterschale sicherten sich die Bayern auch zum 20. Mal den Pokal für den Cupsieg

Erstes Alaba-Tor im deutschen Cupfinale

Bayern startete hochdominant, Leverkusen gelang bald keine Entlastung mehr. Nach einem Foul von Edmond Tapsoba an Lewandowski an der Strafraumgrenze trat Alaba zur Tat: Der 28-Jährige zirkelte den Freistoß gefühlvoll und unhaltbar über die Mauer (16.). „Wir wollten eigentlich etwas anderes versuchen, den Ball querlegen und dann schießen, aber dann habe ich mich umentschieden, und es hat gut geklappt“, so Alaba nach seinem ersten Tor im Cupfinale.

Alaba legt Basis für Bayerns Cupsieg

David Alaba hat mit einem Traumtor die Basis für den 20. Cupsieg des FC Bayern München gelegt. Beim 4:2 in Berlin gegen Leverkusen zählt er zu den Besten. Und nach dem Double sind die Bayern weiter titelhungrig.

Die verdiente Führung war schnell ausgebaut: Gnabry traf aus halbrechter Position nach Zuspiel von Joshua Kimmich ins lange Eck (24.). Dem Tor war ein Ballgewinn Kimmichs gegen Baumgartlinger vorausgegangen. Leverkusen fehlte lange die Durchschlagskraft, fand aber in schnellen Gegenstößen ein probates Mittel, um die hoch stehenden Bayern zu fordern. Doch deren Abwehr präsentierte sich – zunächst – enorm stabil.

Leverkusen geht in die Offensive

Für Baumgartlinger endete der Arbeitstag zur Pause. Bayer-Trainer Peter Bosz entschied sich mit den Hereinnahme von Kerem Demirbay und Kevin Volland für offensivere Varianten. Volland aber schlug nach einem Bilderbuchkonter ein Luftloch (57.). Statt 1:2 stand es keine zwei Minuten später 0:3: Leverkusen-Goalie Lukas Hradecky schlug sich einen scharfen, aber zentralen Lewandowski-Weitschuss nach Neuer-Abschlag selbst über die Linie (59.).

Robert Lewandowski und Serge Gnabry (Bayern) jubeln
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Neben Alaba trafen auch Serge Gnabry und Robert Lewandowski im Finale für die Bayern

Leverkusen sendete aber postwendend ein Lebenszeichen. Sven Bender warf sich in einen Eckball und erzielte per Kopf das 1:3 (63.). Plötzlich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Bayern Schwächen offenbarten. Insbesondere Goalie Manuel Neuer schien aufgrund zweier verunglückter Ausflüge neben sich zu stehen. Alaba bekam in dieser Phase mit Lucas Hernandez einen neuen Nebenmann, der den angeschlagenen Jerome Boateng ersetzte.

Lewandowski schnürt Doppelpack

Leverkusen ärgerte die Bayern bis zuletzt, die Hypothek war aber bereits zu groß. Lewandowski gelang im Finish das 4:1. Zum achten Mal verewigte sich Lewandowski in der Schützenliste eines DFB-Pokalfinales – ein Jahr nach dem 3:0 gegen RB Leipzig baute der Pole diesen Rekord aus. Das letzte Wort hatte Jungstar Havertz mit einem ins Kreuzeck verwandelten Elfmeter (95.).

Während die Bayern damit weiter vom Triple träumen dürfen, hält Leverkusens Sehnsucht nach der ersten Trophäe auch nach 27 Jahren an. Die Finalniederlage bedeutete den neunten zweiten Platz seit dem letzten Titelgewinn beim Cupsieg im Jahr 1993 – das „Vizekusen“-Image verfolgt die Werkself weiter. „Wir hatten nochmal die Chance, für ein spannendes Spiel zu sorgen, aber die Momente, die wir hatten, haben wir leider verpasst“, sagte ein enttäuschter Lars Bender.