Austria Wien Spieler Christoph Monschein im Zweikampf mit Berkay Dabanli von Altach.
APA/Hans Punz
Bundesliga

Duell um Chance auf Europacup-Ticket

Am Mittwoch (20.30 Uhr) entscheidet sich in der Wiener Generali Arena, welches Team aus der Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga noch im Rennen ums internationale Geschäft bleibt: Austria Wien oder Cashpoint SCR Altach. Sowohl bei den Wienern als auch in Vorarlberg wurden zuletzt Kräfte geschont. Eines ist vor dem fünften Duell in dieser Saison klar: Es gibt keine Geheimnisse.

Die Austria beendete die Qualifikationsgruppe vor Altach auf Platz eins und hat daher im Semifinale des Europacup-Play-offs Heimrecht. Ein Umstand der aber aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus nicht ins Gewicht fällt – Stichwort: „Geisterspiel“. Im Play-off-Finale, das in Hin- und Rückspiel entschieden wird, wartet der Fünfte der Meistergruppe TSV Prolactal Hartberg.

Vor allem für die Wiener Austria ist das Play-off der letzte Strohhalm, um einer verpatzten Saison noch ein kleines Happy End zu geben. „Wir können eine Saison, die gar nicht nach unseren Wünschen verlaufen ist, mit Siegen retten“, sagte Austria-Coach Christian Ilzer. Knacken die Violetten Altach, geht es für sie am Samstag erneut zu Hause gegen Hartberg weiter. Das Rückspiel gegen die Oststeirer steigt kommenden Mittwoch. „Jetzt geht es um den Honig“, unterstrich Austrias Maximillian Sax die Bedeutung der Partie für beide Teams.

Austria und Altach im Duell um Chance auf Europa-Ticket

Die Austria und Altach wollen ihre Chance auf das internationale Geschäft im K.o.-Duell leben lassen. Am Mittwochabend wird in Wien-Favoriten der Gegner des TSV Hartberg im Play-off-Finale gekürt

Die Chance auf das Ticket für das Antreten in der Qualifikation der Europa League nutzen wollen natürlich auch die Altacher. „Die Energie in der Mannschaft ist richtig zu spüren. Jeder brennt auf dieses Spiel“, berichtete Trainer Alex Pastoor aus dem Lager der Gäste. „Wir haben ein Ziel vor Augen und eine gute Chance, dieses zu erreichen. Daran werden wir alles setzen“, sagte der Niederländer mit Blick Richtung Europacup.

tipico-Bundesliga, EC-Play-off

Mittwoch, 20.30 Uhr:

Austria – Altach

Generali Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Madl, Zwierschitz – Ebner, Grünwald – Pichler, Demaku, Sarkaria – Monschein

Altach: Kobras – Anderson, Dabanli, Schmiedl, Karic – Oum Gouet, Zwischenbrugger – Sam, Tartarotti, Schreiner – D. Nussbaumer

Spiel mit „besonderer Würze“

Die Vorarlberger kennen das Erfolgsgefühl in der Generali Arena. Denn das bisher letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs in Wien-Favoriten endete mit drei Punkten für Altach. Beim 2:0 vor einem Monat trafen sie schon nach 21 Sekunden zur Führung, die Austria agierte nach Sax’ Ausschluss dann eine Stunde lang nur zu zehnt. Bei den Wienern blieb das Spiel als klassischer Umfaller in Erinnerung. Im Ländle fixierten sie aber mit einem 2:1-Sieg dann erst vergangene Woche Platz sieben.

Nun stimmte sich die Austria auf ein „50:50-Spiel“ (Ilzer) ein. Bei den Hausherren sieht man die Basis für einen Erfolg gelegt. Die Qualifikationsgruppe verlief schließlich ganz nach dem Geschmack der Favoritner. Sieben Siege in zehn Runden, sechs der jüngsten sieben Spiele gewonnen – das Selbstvertrauen sollte groß sein. „Es wird an uns liegen, ob wir weiterkommen oder nicht“, so Kapitän Alexander Grünwald.

Ilzer unterstrich wiederholt die mentale Komponente, die ein Entscheidungsspiel mit sich bringt: „Solche Spiele haben immer eine besondere Würze. Man muss auf den Punkt funktionieren“, sagte er. Die Tabelle – die Austria beendete die Qualigruppe acht Zähler vor Altach – „zählt für dieses Duell gar nichts“, betonte Ilzer auch. Er kann bis auf den verletzten Dominik Fitz auf alle Kaderspieler zurückgreifen.

Jubelnder Daniel Nussbaumer und Emir Karic beim Match Altach gegen Austria Wien vom 9.Juni.2020.
GEPA/Christian Ort
Beim jüngsten Duell in Wien stand es dank Daniel Nussbaumer (l.) bereits nach knapp 20 Sekunden 1:0 für Altach

Altach hofft auf Glück

Bei Altach fällt Mittelfeldmann Manfred Fischer aufgrund seiner Oberschenkelverletzung aus. Der zuletzt ebenfalls angeschlagene Linksverteidiger Emir Karic saß mit im Flugzeug nach Wien. Wie die Austria konnte auch Altach am vergangenen Wochenende in der letzten Runde der Qualigruppe einigen Stammspielern eine Pause gönnen. In St. Pölten setzte es dann auch die zweite Niederlage in Folge. Sie soll aber laut den Altachern auf die Moral der Truppe keine Auswirkungen haben.

Pastoor weiß ob der Tücken eines K.-o.-Spiels: „Man muss sich auf Sachen vorbereiten, die es in einem normalen Spiel nicht gibt.“ So gilt am Mittwoch die Regelung, wonach bei einer Verlängerung ein sechster Wechsel erlaubt ist. Als Trainer müsse man die richtigen Entscheidungen treffen, „und auch ein bisschen Glück haben. Das haben wir bis jetzt nicht gehabt, ich hoffe, das ändert sich.“ Altach sei auch bei der Heimniederlage gegen die Austria die bessere Elf gewesen, hielt Pastoor fest. „Aber die Austria hat uns gezeigt, dass man ohne besser zu spielen Tore schießen und gewinnen kann. Daraus sollten wir lernen.“