Vorwärts Steyr
GEPA/Christian Ort
Fußball

CoV-Verstoß: Verfahren auch gegen Steyr

Gleich zwei Clubs der Hpybet 2. Liga haben die Coronavirus-Testvorgaben falsch interpretiert. Die Bundesliga hat deswegen Verfahren gegen den Kapfenberger SV und Vorwärts Steyr eingeleitet. Es wurden offenbar grobe Fehler im Umgang mit dem Test-Pooling begangen.

Gegen beide Clubs laufen nun Verfahren wegen „Nichtbefolgung einer Verbandsanordnung“. Die Clubs hatten sich im Präventionskonzept freiwillig verpflichtet, wöchentliche PCR-Tests bei allen Vertretern der „Roten Gruppe“, also in erster Linie Spielern und Betreuern, durchzuführen. Das dürfte in Kapfenberg und Steyr nicht immer bei allen Personen passiert sein.

Laut Ligaangaben hat die medizinische Abteilung von Steyr das Test-Pooling falsch interpretiert und jeweils nur einen Spieler pro Fünfergruppe getestet, anstatt fünf Tests gemeinsam auszuwerten. „Somit wurden nicht sämtliche Akteure jede Woche wie vom Präventionskonzept vorgesehen getestet“, hieß es in einer Ligaaussendung am Dienstag.

CoV-Verstoß: Verfahren gegen Steyr

Gleich zwei Clubs der Hpybet 2. Liga haben die Coronavirus-Testvorgaben falsch interpretiert. Die Bundesliga hat deswegen Verfahren gegen den Kapfenberger SV und Vorwärts Steyr eingeleitet.

Regeln völlig missinterpretiert

Stichprobenartige Tests sind nicht erlaubt, doch auch Kapfenberg dürfte mögliche Infektionen seiner Spieler so überprüft haben. „Wir haben die rote Gruppe – das sind 35 Personen – in sieben Gruppen eingeteilt und haben dann jede Woche aus jeder Gruppe einen Test gemacht. Sodass wir pro Woche auf sieben Tests gekommen sind. Das war unsere Interpretation des Poolings“, sagte KSV-Clubarzt Albert Sacherer gegenüber dem ORF.

Die Umsetzung wurde von der Bundesliga bisher nicht überprüft, wie Vorstand Christian Ebenbauer gegenüber dem Ö3-Radio sagte: „Wir gehen davon aus, dass Selbstverantwortung im Bereich des Präventionskonzepts, das einstimmig von den Clubs beschlossen wurde, auch von den Clubs gelebt wird.“

Bundesliga startet „Aktion scharf“

Die Liga reagierte auf die Fälle mit einer „Aktion scharf“. Sie will nun „Rechnungen, Laborbefunde etc.“ von allen Zweitligaclubs als Beweis für durchgeführte Tests haben, wie die Liga gegenüber der APA bestätigte.

Bundesliga fährt „Aktion scharf“

Im Zuge der positiven CoV-Tests bei Zweitligist Kapfenberg sind Fehler in der Methodik aufgefallen. Aber nicht nur der KSV, sondern auch Vorwärts Steyr hat die Anordnungen für die Durchführung der Tests falsch verstanden.

Steyr meldete sich nach Bekanntwerden der Kapfenberg-Causa am Montag laut Ebenbauer selbst. „Steyr ist bereits heute in der Früh aktiv an mich herangetreten, um über den Umstand aufzuklären, dass sie scheinbar hier einen Fehler gemacht haben oder dass sie eben so getestet haben wie auch Kapfenberg, weshalb wir begonnen haben, bei allen Clubs nachzufragen.“

Keine neuen Infektionen in Kapfenberg

In Kapfenberg wurden alle Akteure mittlerweile flächendeckend getestet. Auch jene drei Spieler, die zuletzt positiv waren, sind nun negativ. Die gesamte Mannschaft bleibt laut Ligaangaben aber in Quarantäne, die zuvor positiv getesteten in Einzelquarantäne.

Am Freitag stehen für die gesamte Mannschaft erneut Testungen an. Fällt auch ein zweiter Befund negativ aus, dürfen auch die drei ursprünglich infizierten Spieler laut dem Hygiene- und Präventionskonzepts der Liga wieder am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. In Steyr sollen am Mittwoch flächendeckende Tests folgen.

Bedenken beim KSV-Gegner GAK

Für Kapfenberg stünde am Samstag das Auswärtsspiel beim GAK an. Die Grazer melden aber Bedenken an. „Wir werden keinen Spieler zwingen, hier anzutreten, und natürlich werden wir auch weiterhin mit der Liga beraten, wie hier vorzugehen ist, aber wir präferieren eine Verschiebung des Spiels“, meinte GAK-Manager Matthias Dielacher. Steyr, das bisher keinen positiven Test vermeldet hat, ist am Samstag bei Austria Lustenau zu Gast.

Kein Bundesliga-Aufsteiger und Absteiger?

Sollte die Saison nicht ordnungsgemäß beendet werden können, dürfte das auch Auswirkungen auf die Bundesliga haben. Da es aus der 2. Liga im Falle eines Ligaabbruchs keinen formellen Aufsteiger geben würde, müsste die WSG Tirol nicht absteigen – und das derzeit um den Aufstieg kämpfende Spitzenduo Austria Klagenfurt und SV Ried wohl auch in der kommenden Saison in der 2. Liga spielen.