Szene aus dem Match Hartberg gegen Austria
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Hartberg geht offensiv ins Rückspiel

Für TSV Prolactal Hartberg steht die Tür für eine erstmalige Europacup-Teilnahme weit offen. Nach dem 3:2-Sieg im Play-off-Hinspiel bei der Wiener Austria reicht den Steirern am Mittwoch im Rückspiel bereits ein Remis, um das Ticket für die zweite Runde der Europa-League-Qualifikation zu lösen. Die Führung nur verwalten will Hartberg aber nicht. Die Steirer kündigten an, auch im Heimspiel auf Offensive zu setzen.

Die Ausgangsposition ist laut Markus Schopp durch den ersten Sieg über die Austria sicher nicht schlechter geworden. „Aber wir dürfen nicht glauben, dass wir irgendetwas zu verteidigen haben“, sagte der Hartberg-Trainer. In eine defensive Grundhaltung zu verfallen, wäre auf dem Weg zur ersten Europacup-Teilnahme der Vereinsgeschichte somit ein „kompletter Blödsinn“.

Anlass zur Sorge bestehe diesbezüglich nicht. „Die Mannschaft kann gar nicht anders, als immer am Zug zu sein“, so Schopp, dessen Team in den fünf Heimspielen in der Meistergruppe nur einen Punkt (gegen WAC) geholt hat. „Wenn das der Strohhalm ist, an dem sich die Austria aufrichten möchte, dass wir zu Hause in der Meistergruppe gegen die Topvereine der Liga nicht gewonnen haben, dann soll es so sein“, sagte Schopp.

Austria greift im Play-off-Rückspiel an

Volle Attacke lautet die Devise der Austria für das Play-off-Rückspiel gegen Hartberg. Die Wiener müssen ein 2:3 aus dem Hinspiel gutmachen, die Steirer könnten zum ersten Mal international spielen.

„Riesengroße Chance“ für Hartberg

Im Hinspiel trickste Hartberg mit einer flexiblen Defensivreihe. „Ich glaube, wir sind über die ganze Saison hinweg ein unberechenbarer Gegner. Wir werden uns wieder etwas einfallen lassen“, kündigte Schopp an. Zusätzlich werde man „einen Kampf liefern, dass es ärger nicht geht“, denn: „Wir stehen vor einer riesengroßen Chance, aus einer großartigen Saison eine perfekte zu machen. Das wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen.“

tipico-Bundesliga, EC-Play-off

Mittwoch, 20.30 Uhr:

Hartberg – Austria Wien

Profertil-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart, Rotter, Luckeneder, Klem – Kainz, Nimaga – Dossou, Rep, Dante – Tadic

Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Borkovic, Poulsen – Ebner, Grünwald/Jeggo – Sarkaria, Pichler, Wimmer – Monschein

Hinspiel 3:2 – Sieger in der Europa-League-Qualifikation

Auf den Gegner sei man vorbereitet. „Wir spielen gegen eine Austria, die extrem viele Möglichkeiten hat. Aber die müssen sie mir erst zeigen am Platz. Wir werden extrem viele Antworten haben, auf alles, was sie vorhaben.“ Schopp bangte noch um den Einsatz von Thomas Ostrak, dessen Oberschenkel zuletzt wieder Probleme machte.

Schopps Zukunft erst nach Spiel Thema

Schopps Gedanken drehen sich derzeit nur um die Aufstellung und die Taktik, seine eigene Zukunft bei den Hartbergern beschäftigt ihn erst nach dem Spiel gegen die Austria. In den Tagen danach sind finale Gespräche mit Sportchef Erich Korherr anberaumt. Zu einem möglichen Verbleib sagte Schopp: „Wenn ich das Gefühl habe, es ist ein Projekt, in dem wir uns alle noch weiterentwickeln können, dann sage ich: Warum nicht?“

Tabellarisch sei das Potenzial für Hartberg in dieser Saison wohl ausgereizt. „Die Zielsetzung immer nur an einen Tabellenplatz zu koppeln ist, finde ich, ein kompletter Irrglaube.“ Dem früheren Teamspieler gehe es um Potenziale. „Es geht immer auch darum, wo kann man sich selbst und die Mannschaft noch hinbewegen? Können wir im Spielerbereich noch variabler werden? Können wir die Spielidee noch flexibler, unberechenbarer gestalten? Das sind alles Themen, die für mich entscheidend sind.“

Trainer Markus Schopp
GEPA/Christian Walgram
Coach Markus Schopp steht mit den Hartbergern kurz vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte

Hartberg würde den 46-Jährigen, dessen Vertrag demnächst ausläuft, gerne noch für eine dritte Saison an den Verein binden. Laut Korherr liegt Schopp bereits ein unterschriftsreifer Vertrag vor. Als Sturm-Ikone ist Schopp freilich auch als neuer Trainer der Grazer vorstellbar. Im Dreitagesrhythmus des Spielkalenders gefangen, wollte sich Schopp aber laut eigener Aussage mit seiner persönlichen Zukunft zuletzt wenig beschäftigen. „Es ist ein Schritt, der sehr gut überlegt sein muss. Wenn ich ihn mache, muss er sitzen.“