Im mit mehr als siebenstündiger Verspätung begonnenen Duell zwischen den Nummern drei und acht der Weltrangliste im Steffi-Graf-Stadion dominierten von Beginn an die Aufschläger, im ersten Satz gab es keinen einzigen Breakball.
Im Tiebreak ging Thiem, der im Halbfinale am Dienstag den Südtiroler Jungstar Jannik Sinner mit 6:3 7:6 (7/5) bezwungen hatte, zwar 2/0 und 4/1 in Führung, agierte aber dann zu ungeduldig und unkonzentriert. Und diese kurze Schwächephase nutzte Berrettini aus und überließ seinem Gegner keinen einzigen Punkt mehr.
Einziges Break entscheidet zweiten Satz
Im zweiten Satz hatte der 24-jährige Italiener dann beim Stand von 1:0 die ersten Breakchancen in diesem Match überhaupt, doch Thiem hielt sein Service und nutzte dann beim Stand von 3:3 seinen dritten Breakball zum 4:3. Diesen Vorsprung hielt der Australian-Open-Finalist und schaffte mit 6:4 den Satzausgleich.
Somit musste ein Match-Tiebreak über den Turniersieg entscheiden. In diesem erkämpfte sich Thiem mit zwei Minibreaks eine 7/3-Führung. Bei 9/6 vergab er zunächst noch zwei Matchbälle, nützte nach gut 90 Minuten Spielzeit aber seine dritte Chance zum Sieg. Es war Thiems dritter Erfolg im fünften Duell mit Berrettini.
Abgewehrte Breakbälle als Wendepunkt
Die zwei abgewehrten Breakbälle zu Beginn des zweiten Satzes „waren der Wendepunkt“, wie Thiem im ersten Interview auf dem Court betonte. „Da hatte ich aber auch Glück“, gestand der ÖTV-Star, der von einem „guten und sehr interessanten Match auf Gras“ sprach, in dem er am Ende einfach „der Glücklichere“ war.
Thiem bleibt nun in Berlin, nach einem Ruhetag geht es für ihn ab Freitag in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof mit einem weiteren Einladungsturnier auf Hartplatz weiter.