Sergio Perez im Racing Point
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Formel 1

Ungewollte Rolle für Perez im Vettel-Theater

Trotz diverser Dementi hält sich vor dem Grand Prix von Ungarn am Sonntag (15.10 Uhr, live in ORF1) das Gerücht, Sebastian Vettel könnte nach dem Aus bei Ferrari zu Racing Point wechseln. Eine ungewollte Rolle spielt dabei Sergio Perez. Der Mexikaner ist jedenfalls für einen Abschied beim künftigen Werksteam von Aston Martin gerüstet.

Der Sender ESPN Mexiko berichtete am Donnerstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass sich der 30-Jährige der Verhandlungen des Rennstalls mit Vettel bewusst sei und er sich bereits nach Alternativen umschaue. Perez hat zwar einen Vertrag, der noch bis Ende 2022 gültig ist. Dieser soll allerdings eine Klausel enthalten, wonach sich das Team von dem Mexikaner gegen Zahlung einer angeblich siebenstelligen Summe trennen kann. Als mögliche Destination für Perez wird das US-amerikanische Haas-Team immer wieder genannt.

Beim ersten Medientermin für das dritte Saisonrennen in Ungarn verwies Perez aber mehrmals auf seine aktuelle Situation. „Soweit ich weiß, habe ich einen Vertrag“, betonte er gleich mehrfach. Die Antworten auf diese Frage werde die Zeit zeigen. „Wir sehen, was in den kommenden Wochen passiert“, sagte Perez. Er berichtete auch davon, dass ein Team nach dem Aufkommen der Vettel-Gerüchte bereits auf ihn zugekommen sei.

Sergio Perez
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Perez ist sich trotz laufenden Vertrags seiner Situation als Austauschmodell bei Racing Point bewusst

Vettel: „Lose Gespräche“

Ginge Perez tatsächlich, wäre der Platz für den vierfachen Weltmeister Vettel frei. Dessen Vertrag bei Ferrari läuft nach dieser Saison aus. Der Deutsche wird dann insgesamt sechs Jahre für die „Scuderia“ gefahren sein und dürfte sich ohne den erhofften WM-Titel verabschieden. Der 33-Jährige wollte sich an Spekulationen nicht beteiligen. „Ich fühle keinen Druck, eine schnelle Entscheidung zu treffen“, sagte Vettel und betonte erneut, dass es keinen neuen Stand gebe.

Vettel hat neue Option

Die Spekulationen um die Zukunft von Sebastian Vettel gehen weiter. Der Deutsche soll mit Aston Martin eine neue Option für die Fortsetzung seiner Karriere haben.

„Gerüchte sind Gerüchte. Nur ein paar Tage nach Österreich hat sich nicht viel geändert. Fakt ist, dass es keine Neuigkeiten gibt.“ Vettel bestätigte aber zumindest „lose Gespräche“ mit den Verantwortlichen des künftigen Aston-Martin-Teams, das in dieser Saison als Racing Point startet. „Im Moment ist noch alles offen.“ Beim designierten Team wäre Lance Stroll dann Vettels Teamkollege. Der 21-Jährige ist der Sohn des milliardenschweren Mitbesitzers Lawrence Stroll aus Kanada und machte auch klar, dass sein Platz wohl nicht frei werden wird: „Ich bin entschlossen, hier zu bleiben“, sagte Stroll.

Williams fixiert Piloten für 2021

Keinen freien Platz gibt es jedenfalls bei Williams. Denn der Traditionsrennstall bleibt im kommenden Jahr bei seiner aktuellen Fahrerpaarung. Das teilte der Rennstall am Donnerstag vor dem Rennen in Mogyorod vor den Toren Budapests mit. Der 22-jährige Brite George Russell stieg zur Saison 2019 bei dem Team in die Formel 1 ein. Der 25-jährige Kanadier Nicolas Latifi bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der Motorsportkönigsklasse.

George Russell und Nicholas Latifi
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Russell (l.) und Latifi werden auch 2021 einen Williams-Boliden steuern – dann hoffentlich auch besser erkennbar

Damit dürfte auch endgültig vom Tisch sein, dass der Mercedes-Junior Russell ins Werksteam aufrückt, was auf einen Verbleib von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas dort hindeutet. „Ich bin überhaupt nicht enttäuscht wegen Mercedes“, sagte Russell. „Es gab nichts, was sie tun konnten. Claire (Williams, Anm.) war fest entschlossen in ihrer Entscheidung, dass sie mich nicht gehen lassen will oder kann.“ Er habe einen Vertrag mit Williams und respektiere das. „Ich werde alles für Williams dieses Jahr und nächstes Jahr geben.“

Seit einschließlich 2017 war Williams zu Beginn einer Saison immer mit einem neuen Fahrerduo angetreten. Davor hatte es kurzfristig so etwas wie Konstanz gegeben. Drei Jahre lang waren der aktuelle Mercedes-Pilot Bottas und der Brasilianer Felipe Massa gemeinsam für den neunfachen Konstrukteursweltmeister gefahren und dabei regelmäßig in den Punkterängen gelandet.