Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
APA/Ernst Weiss
NBA

Pöltl richtet sich in der „Bubble“ ein

Jakob Pöltl und die San Antonio Spurs befinden sich aktuell wie 21 weitere Teams der National Basketball Association (NBA) in der abgeschotteten Welt des Walt Disney World Resorts in Orlando. Der Wiener hat sich in der Vorbereitung auf den Neustart der Saison inzwischen an das „relativ simple“ Leben in der „Bubble“ gewöhnt. „Ich verbringe die meiste Zeit im Training oder im Hotelzimmer“, so Pöltl.

Die Liga und die Teams täten ihr Bestes, um die Isolation erträglich zu machen, so Pöltl. „Es gibt trotzdem genug Gelegenheiten, um mich mit den Teamkollegen zu treffen, zum Beispiel zum Essen. Wir können Tischtennis spielen, hatten am Samstag sogar ein Turnier, es kommt also genug Abwechslung und Spaß rein. Ich habe mich gut eingelebt, der Fokus liegt aber natürlich ganz klar auf dem Training“, betonte Österreichs NBA-Pionier, der wie alle anderen Spieler in der „Bubble“ auch täglich auf das Coronavirus getestet wird.

Immerhin hat sich das Isolationskonzept der Liga vorerst bewährt. Denn wie die NBA am Montagabend (Ortszeit) bekanntgab, wurde seit 13. Juli in der „Bubble“ in Orlando bei 346 Tests kein positives Ergebnis festgestellt. Davor waren bei einer ersten Testrunde bei 322 Proben zwei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die seit Anfang März ausgesetzte Meisterschaft wird am 30. Juli mit den ersten beiden Spielen und 22 von 30 Teams wieder aufgenommen.

Sporthalle des Walt Disney World Resorts in Orlando
AP/Media Punch/mpi34
Der ESPN Wide World of Sports Complex ist einer der Spielorte in Disney World

Im laut Pöltl „recht intensiven, aber nicht übertriebenen“ Training stehe derzeit nach der langen Zwangspause das „5 gegen 5“ im Mittelpunkt, „nachdem wir so lange keine Matchsituationen trainieren konnten. Es fühlt sich immer noch ein bisschen komisch an, keine Frage. Der Einstieg ins Mannschaftstraining ist nicht leichtgefallen, war eher holprig, obwohl wir konditionell gut vorbereitet waren. Ich glaube nicht, dass wir schon zu hundert Prozent zurück sind“, meinte der 24-jährige Center, der aber „zuversichtlich“ ist, „dass wir zu alter Stärke zurückfinden“.

Mehr Spielzeit durch Ausfälle?

Für den Wiener und die San Antonio Spurs soll es am 1. August gegen die Sacramento Kings weitergehen. Die Zwangspause durch die Coronavirus-Pandemie eröffnete San Antonio eine zweite Chance, seine seit 1998 währende Play-off-Rekordserie fortsetzen zu können. Vor der Unterbrechung Anfang März stand der fünffache NBA-Champion nur auf Platz zwölf der Western Conference. Die besten Acht jeder Konferenz steigen in die K.-o.-Runde auf. Mit einem Sieg im direkten Duell könnten die Spurs die Sacramento Kings im Play-off-Rennen wieder überholen.

Vor dem Neustart stehen drei Testspiele auf dem Programm. Am Donnerstag warten als erste Gegner die Milwaukee Bucks rund um „MVP“ Giannis Antetokounmpo. Der NBA-Spitzenreiter, der sein Play-off-Ticket schon lange in der Tasche hat, ist ein echter Gradmesser. Auch wenn dieses erste Match nach der langen Pause nur 40 statt 48 Minuten dauert, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren. Die anderen beiden Tests – am Samstag gegen die Brooklyn Nets und am Dienstag in einer Woche gegen die Indiana Pacers – gehen dann aber bereits wieder über die volle Distanz.

Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
Reuters/USA Today Sports/Daniel Dunn
Pöltl (r.) will seinen Teil dazu beitragen, dass die Spurs im Play-off-Rennen bleiben

„Für alle Teams ist es wichtig, endlich wieder ein echtes Spiel mit normalen Rotationen zu haben“, unterstrich Pöltl die Bedeutung dieser drei Partien in der Vorbereitung. „Es geht ums Reinkommen, um ein Herantasten und darum, sich in kurzer Zeit möglichst stark zu verbessern.“ Aufgrund der Ausfälle der „Big Men“ LaMarcus Aldridge und Trey Lyles ist Pöltl nun noch mehr gefordert. „Ich rechne natürlich mit mehr Spielzeit als in der regulären Saison. Druck mache ich mir nur selbst, aber positiven Druck“, sagte der 2,13 Meter große Hüne.

National Basketball Association

Play-in-Duell (Orlando)

Portland Trail Blazers Memphis Grizzlies 2:0*
* Endstand im "Best of three"

Eastern Conference

Atlantic Division S N %
Toronto Raptors * 53 19 .736
Boston Celtics * 48 24 .667
Philadelphia 76ers * 43 30 .589
Brooklyn Nets * 35 37 .486
New York Knicks 21 45 .318
Central Division S N %
Milwaukee Bucks * 56 17 .767
Indiana Pacers * 45 28 .616
Chicago Bulls 22 43 .338
Detroit Pistons 20 46 .303
Cleveland Cavaliers 19 46 .292
Southeast Division S N %
Miami Heat * 44 29 .603
Orlando Magic * 33 40 .452
Charlotte Hornets 23 42 .354
Washington Wizards 25 47 .347
Atlanta Hawks 20 47 .299

Western Conference

Northwest Division S N %
Denver Nuggets * 46 27 .630
Oklahoma City Thunder * 44 28 .611
Utah Jazz * 44 28 .611
Portland Trail Blazers * 35 39 .473
Minnesota Timberwolves 19 45 .297
Southwest Division S N %
Houston Rockets * 44 28 .611
Dallas Mavericks * 43 32 .573
Memphis Grizzlies 34 39 .466
San Antonio Spurs 32 39 .451
New Orleans Pelicans 30 42 .417
Pacific Division S N %
Los Angeles Lakers * 52 19 .732
Los Angeles Clippers * 49 23 .681
Phoenix Suns 34 39 .466
Sacramento Kings 31 41 .431
Golden State Warriors 15 50 .231
* Play-off-Teilnehmer