Renderings des geplanten LASK-Stadions
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Fußball

LASK gewährt Blick ins künftige Stadion

Nach turbulenten Wochen, sowohl sportlich als auch abseits des Rasens, hat der LASK am Mittwoch seinen Blick wieder positiv in die Zukunft gerichtet. Der Linzer Traditionsclub präsentierte sein neues Stadionprojekt auf der Gugl, das 2022 abgeschlossen sein soll. „Zeitgemäße Infrastruktur“ und „modernste Sicherheitsstandards“ sind nur eines der Markenzeichen des von LASK-Präsident Siegmund Gruber als „Schmuckstück“ bezeichneten neuen Stadions.

National werden 20.234 Sitzplätze zugelassen sein, international beträgt das Fassungsvermögen 18.011 Zuschauer. 1.763 davon werden auf lukrative Business Seats entfallen, so die LASK-Verantwortlichen bei der Präsentation der neuen Arena. Herzstück des neuen Stadions wird aus Sicht des harten Kerns der Fans wohl die „1908 Fantribüne“. Dieser Bereich hinter einem Tor wird im Gegensatz zu den restlichen Tribünen vom Spielfeldrand bis unter das Dach nur aus einem Rang bestehen, damit ein einheitlicher Fanblock entstehen kann.

Das neue Stadion, das das bisherige Linzer Stadion ersetzt und im Gegensatz dazu ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn sein wird, wird der UEFA-Kategorie vier entsprechen. Damit wären Spiele bis inklusive Halbfinale der Champions League möglich. Daneben wird das Stadion, das so wie bisher das Paschinger Ausweichquartier unter dem Namen „Raiffeisen Arena“ zu finden sein wird, auch die Vorgaben des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) zur Austragung von Länderspielen und des Finales des Uniqa-ÖFB-Cups erfüllen.

LASK präsentiert Stadionpläne

Der Bundesligist präsentierte am Mittwoch die Pläne für einen Komplettumbau des Linzer Stadions. Im Jahr 2022 soll die Gugl in neuem Glanz erstrahlen.

Zusätzlich zum Fußballstadion wird auf dem Areal ein allgemein zugängliches Gesundheitszentrum mit kleinem OP-Saal errichtet, in einer Kapelle kann geheiratet werden oder können Taufen stattfinden. Weiters ist ein kleines Hotel geplant. Zudem entsteht auf 1.000 Quadratmetern ein Kindergarten, in dem auch an den Spieltagen Dauerkartenbesitzer ihren Nachwuchs ab dem Säuglingsalter zur Betreuung abgeben können.

Nachhaltigkeit hat Priorität

Der Spielbetrieb ist für Juli 2022 geplant. Spatenstich soll mit Jahresbeginn 2021 sein. Der Wiener Architekt Harald Fux nannte sein Projekt „neu, besonders und unverwechselbar“. Leicht verschoben vom derzeit alten Stadion wird der Neubau auf einer Seite niedriger als auf der anderen. Diese Form kenne er „persönlich weltweit noch nicht“, und die Formensprache wurde auf den LASK zugeschnitten. So ist der Stadionmantel aus Aluminium, der LASK Nadelstreif werde durch die Lamellen aufgegriffen.

Renderings des geplanten LASK-Stadions
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Der Linzer Fanblock sticht aus dem sonstigen Tribünenensemble deutlich heraus

Zudem sei das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt. So wurde ein zukunftsfähiges Energiekonzept ausgearbeitet, bei dem die Stromerzeugung autark über Fotovoltaik-Anlagen auf den Dachflächen erfolgt. Dazu sollen an Spieltagen ausschließlich wiederverwertbare Trinkflaschen und Becher ausgegeben werden. „Als zukunftsgerichteter Verein kommen wir an den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit natürlich nicht vorbei. Wir leisten hier gerne unseren Beitrag und bedanken uns bei unseren Partnern, ohne die ein solches Projekt nicht möglich wäre“, so LASK-Boss Gruber bei der Präsentation.

„Großartiger Moment“

Die Spitzen der Landesregierung, allen voran Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), bezeichneten die Präsentation der Arena als einen „großartigen Moment für Oberösterreich und den Fußball“. Dieser sei auch ein wichtiger regionaler Investitionsimpuls. Besonders erfreut zeigte man sich, dass der Club in naher Zukunft eine Frauenmannschaft aufbauen werde, erst im Jugendbereich, dann auch bei den Erwachsenen.

2019 war die Entscheidung gefallen, dass der LASK in das Stadion auf der Gugl zurückkehren wird, nachdem davor ein Projekt im Naherholungsgebiet Pichlingersee favorisiert worden war. Gegen den Neubau am Stadtrand hatte sich jedoch starker Widerstand der Anrainer geregt. Der Pachtvertrag mit Pasching (Bezirk Linz-Land) für die TGW-Arena, wo der LASK derzeit zu Hause ist, läuft nämlich Ende 2021 aus.