Jubel von Barnsley-Trainer Gerhard Struber
Reuters/John Sibley
Fußball

Emotionaler Struber bejubelt Happy End

Am 20. November 2019 hat Gerhard Struber den RZ Pellets WAC verlassen, um beim FC Barnsley in der englischen Championship sein Glück zu versuchen. Statt mit Wolfsberg in der Europa League kämpfte der Salzburger in Yorkshire um den Klassenerhalt. Am Mittwoch wurde die Mission dank eines Last-Minute-Sieges über Aufstiegskandidaten Brentford geschafft. „Ich bin so glücklich und so stolz auf meine Burschen“, ließ Struber nicht nur seiner Freude, sondern auch den Tränen freien Lauf. Dabei bleibt immer noch ein Unsicherheitsfaktor.

„Ich habe so ein großes Herz für meine Burschen“, sagte ein sichtlich ergriffener Struber nach dem 2:1-Sieg über Brentford im englischen Skysport mit Tränen in den Augen. Der Salzburger hatte in der Stunde des vielleicht größten Triumphes seiner bisherigen Trainerkarriere große Mühe, die nötige Kraft für seine Worte zu finden., „Wir haben die letzten Monate so hart gearbeitet und immer daran geglaubt, dass wir in der Liga bleiben können. Jetzt ist es Realität.“

Der Klassenerhalt gelang nicht nur dank des goldenen Treffers von Clark Oduor in der 91. Minute, sondern letztlich auch, weil dem in Konkurs gegangenen Mitbewerber Wigan Athletic zwölf Punkte abgezogen wurden. Sportlich wäre Barnsley als 22. neben Charlton Athletic und Hull City der dritte Absteiger. Ein Rest an Unsicherheit bleibt zwar noch, da Wigan gegen die Sanktion des Englischen Fußballverbands (FA) Einspruch eingelegt hat. Die Erfolgschancen werden von Experten aber als gering eingestuft. Die Entscheidung der FA soll noch im Juli fallen.

Struber feiert Klassenerhalt

Der österreichische Trainerexport Gerhard Struber hat mit Barnsley den Klassenerhalt am letzten Spieltag der Championship, der zweiten englischen Liga, geschafft.

Struber wollte sich vorerst nicht mit den Wenns und Abers beschäftigen, seine Gefühle sprudelten nur so aus ihm heraus. „Es war ein brillanter Fight. Ich denke, mein Team ist ein Vorbild für den Fußball“, sagte der 43-Jährige und verwies auf die Mentalität seiner Spieler beim Auswärtssieg gegen Brentford, wodurch nicht nur Barnsley den Klassenerhalt schaffte, sondern der Gegner aus dem Westen Londons auch um den Fixaufstieg in die Premier League umfiel. Die „Bees“ müssen nun mit Fulham, Cardiff und Swansea ins Aufstiegs-Play-off.

Markanter Aufschwung unter Struber

Entsprechend groß war der Jubel bei den Gästen, die im letzten Moment noch den Kopf aus der Schlinge zogen. Der Anteil Strubers lässt sich auch an einer speziellen Tabelle festmachen. Würde man nur die Punkte seit dem Amtsantritt des 43-Jährigen zählen, Barnsley hätte die Meisterschaft auf dem sicheren 13. Platz im Mittelfeld beendet. 40 von 49 Zählern holte der Club aus Yorkshire in den 30 Spielen unter Struber, davor waren es in 16 Runden neun gewesen.

„Wir werden heute eine große Party machen“, kündigte Struber an. Um ihn herum tanzten seine Spieler, darunter seine österreichischen Landsleute Mario Sollbauer, Marcel Ritzmaier und Patrick Schmidt, ausgelassen und eng umschlungen. Letztgenannter hatte den Siegestreffer zum 2:1 vorbereitet. „Wir waren so klar in unserem Plan, so klar mit dem Ball, so klar gegen den Ball“, schwärmte Struber. „Brentford ist ein Team für den Aufstieg, und sie hatten keine Chance gegen uns in der ersten Hälfte.“

Der Schlüssel im ganzen Saisonverlauf seien der Glaube an sich selbst und die Energie gewesen, die seine Mannschaft gezeigt habe. „Wir sind so ein junges Team, manchmal haben wir mit einem U21-Team in der Championship gespielt“, sagte der frühere WAC-Trainer, der das Team im November in der Abstiegszone liegend übernommen hat. „Wir haben auf so vielen Ebenen einen guten Job gemacht. Die Burschen geben nie auf.“

Abschlusstabelle englische Championship