Juventus agierte vor der Coronavirus-Pause durchwachsen, setzte sich in einer speziellen Saison aber doch wieder die Krone auf. Der Weg dorthin war schon einmal glorreicher. „Die beste Mannschaft war nur weniger schlecht als die anderen“, schrieb die Tageszeitung „La Repubblica“ zuletzt. Letztlich aber triumphierte Juventus selbst im ersten Jahr unter dem anspruchsvollen Trainer Maurizio Sarri.
„Wir hatten mit der Interpretation der Trainervorgaben manchmal so unsere Probleme“, räumte Bonucci in der Stunde des Erfolgs ein. Der 61-jährige Sarri, bekannt für seine Liebe zum taktischen Detail und einen Fußballansatz, der nicht unbedingt dem pragmatischen von Juventus der vergangenen Jahre entspricht, holte nach vergeblichen Anläufen mit dem SSC Napoli seinen ersten „Scudetto“.
Neunter Meistertitel in Folge für Juventus
Juventus Turin feierte seinen insgesamt 36. Meistertitel und den neunten Titel in Folge. Cristiano Ronaldo war gegen Sampdoria Genua wesentlich am 2:0-Sieg beteiligt.
Ronaldo schafft und löst Probleme
Bei Juventus sah Sarri aber ein, dass gewohnte Muster schwer zu überschreiben sind. Und dass die individuelle Qualität seiner Superstars wie Cristiano Ronaldo und Paulo Dybala letztlich titelentscheidend sind. „Manchmal schafft Ronaldo ein kleines Problem, weil man einen Champion im Team hat und alles um ihn herum aufgebaut werden muss. Gleichzeitig aber löst er auch 100 dieser Probleme“, sagte Sarri.
Für den mittlerweile 35-jährigen Ronaldo ist es schon der siebente Meistertitel seiner Karriere und der dritte Titel in Italien nach der Meisterschaft und dem Superpokal-Sieg vergangene Saison. Hundertprozentig zufrieden war der Portugiese am Sonntag aber wohl nicht. Zwar hatte er direkten Anteil am 2:0, als sein abgewehrter Schuss zur Vorlage für Federico Bernardeschi (67.) wurde – aber er verschoss in der 89. Minute auch einen Elfmeter.
Ronaldo kämpft noch um Torjägerkrone
Ronaldo hält damit weiter bei 31 Treffern, die in der Torschützenliste derzeit nur zu Rang zwei hinter Ciro Immobile reichen. Der Lazio-Stürmer kommt nach einem Triplepack gegen Verona bereits auf 34 Treffer. Im Verlauf seiner Profikarriere war Ronaldo 19-mal schon der beste Torschütze eines Wettbewerbs, von der Champions League über die Ligen in England und Spanien bis zu der EM – in der Serie A klappt es aber womöglich auch im zweiten Anlauf nicht.
Am Mittwoch gegen Cagliari und zum Abschluss gegen AS Roma hat Ronaldo noch zwei Partien, um Immobile vielleicht doch noch zu überholen. Ein weiteres Tor würde bereits reichen, um einen uralten Vereinsrekord einzustellen. Seit Felice Borel in der Saison 1934/35 kam kein Juve-Spieler mehr auf 32 Tore in Italiens oberster Liga.