Trophäe für den Meister der 2. Liga
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2. Liga

Spannung pur im Fernduell um Aufstieg

Spannender geht es nicht: Der Aufsteiger aus der Hpybet 2. Liga steht heuer erst nach der 30. und letzten Runde am Freitag (Konferenz ab 20.30 Uhr live in ORF Sport +) fest. Ried und Austria Klagenfurt liegen vor dem großen Showdown punktegleich an der Spitze, nur das um einen Treffer bessere Torverhältnis sichert den Innviertlern aktuell die Tabellenführung.

Die Rieder haben den Tabellen-14. FAC zu Gast, die Kärntner empfangen den Fünften Wacker Innsbruck. Beide Partien sind am Freitag ab 20.30 Uhr in Konferenzschaltung live in ORF Sport + zu sehen. Ried erarbeitete sich erst mit einem in Unterzahl fixierten 3:2-Sieg in Horn vergangenen Freitag die Tabellenführung, da Klagenfurt beim 1:2 in Amstetten als Verlierer vom Platz ging.

„Nach der Corona-Pause haben wir uns auch aufgrund von Ausfällen unter Wert geschlagen geben müssen, dann haben wir uns wieder aufgerappelt, sind eine Nasenspitze vorne und müssen das letzte Spiel jetzt noch ins Ziel bringen“, fasste Ried-Coach Gerald Baumgartner das Auf und Ab der letzten Wochen zusammen.

Gerald Baumgartner (Ried)
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Baumgartner sieht sein Team leicht im Vorteil

Ried seit vier Spielen unbesiegt

Die Oberösterreicher haben gerade rechtzeitig wieder in die Spur gefunden, sind vier Partien unbesiegt und nehmen nun den dritten Sieg in Folge nach knappen Duellen mit Innsbruck (4:3) und Horn ins Visier. „Die zwei Siege geben uns viel Zuversicht und Motivation für die letzte Runde“, sagte der 55-Jährige.

„Wir wissen, dass wir uns mit einem Sieg die beste Ausgangsposition schaffen, mit einem Zweitorevorsprung ist es noch einmal besser.“ Ried hat auch den Vorteil, mehr Tore (64 gegenüber 59) geschossen zu haben, was im Falle einer gleichen Tordifferenz entscheidend wäre. „Wir wollen uns aber nicht verrückt machen lassen von irgendwelchen Rechenbeispielen“, so Baumgartner.

Showdown in der 2. Liga

Im Fernduell kämpfen die punktegleichen Rivalen SV Ried und Austria Klagenfurt um einen Platz in der höchsten Liga. Beide Teams genießen Heimvorteil.

Der FAC verspricht jedenfalls, dem Leader alles abzuverlangen. „Es ist ein geiles Gefühl, dass wir bei so einem wichtigen Spiel beteiligt sind und eine entscheidende Rolle spielen können“, sagte FAC-Coach Aleksandar Gitsov. „Wir werden alles dafür tun, dass sich Ried den möglichen Meistertitel hart erkämpfen muss, denn wir fahren sicherlich nicht nach Oberösterreich, um nur an der Meisterfeier teilzunehmen“, betonte der Trainer.

Klagenfurter Kantersieg muss her

Die Klagenfurter sind hingegen gezwungen, von Beginn an voll auf Angriff zu spielen. „Wir müssen einfach schauen, dass wir einen Kantersieg landen. Den werden wir brauchen, denn von einem Sieg von Ried muss man ausgehen“, schilderte Klagenfurt-Trainer Robert Micheu seine Sicht. Er rechnete damit, dass sein Team mindestens drei oder vier Tore benötigen wird.

Robert Micheu (Austria Klagenfurt)
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Micheu weiß, worauf es in der letzten Partie der Saison ankommt

Das gelang den Kärntnern beim 4:2-Sieg am Tivoli am 8. November. „Alles ist möglich im Fußball, an einem perfekten Tag kann alles passieren“, so Micheu. Den gab es zuletzt für sein Team allerdings nicht. Statt in Amstetten selbst via Elfmeter auf 2:1 zu stellen, gab es kurze Zeit später den Gegentreffer nach einem sehr umstrittenen Strafstoß auf der anderen Seite.

Der Ärger darüber ist noch nicht verflogen. „Man kann über den Elfmeter herumdiskutieren, aber die Auswirkungen sind enorm. Wir haben zwei Gesperrte, und der Trainer und der Sportdirektor bekommen eine Geldstrafe. So haben wir vier Strafen, weil einer einen Fehler macht. Das ist ärgerlich und ein Wahnsinn“, sagte Micheu.

Die Folge war die erste Niederlage nach vier Siegen. „Wir haben schon so oft Pech gehabt diese Saison, vielleicht haben wir dieses Mal ein bisschen mehr Glück als Ried“, sagte der Klagenfurt-Coach. Die vergangenen Monate seien eine Achterbahnfahrt gewesen. „Diese Saison war so verrückt – das schreit doch nach einem echten Knall im Finale“, so Micheu. Er rechnete mit einer starken Innsbrucker Mannschaft. „Ich hoffe auch, dass der FAC alles geben wird, damit am Ende alles gerecht über die Bühne geht.“

Hoffen auf Schützenhilfe

„Wir müssen unseren Job erledigen. Aber ich bin sicher, dass sich der FAC reinhängen wird“, sagte Goalgetter Oliver Markoutz, der vergangene Saison noch bei den Wienern gespielt hat. „Das haben sie mir versprochen.“ Die Innviertler wiederum hoffen auf Schützenhilfe von Wacker. „Wenn Innsbruck ähnlich spielt wie gegen uns, wird es verdammt schwer für Klagenfurt, überhaupt Punkte zu machen“, so Baumgartner. Zu viel nach Klagenfurt blicken will man nicht. „Wir wollen auf uns schauen. Es wäre vermessen zu glauben, dass es eine Mannschaft dann auf Knopfdruck draufhat, kurzfristig dies oder das zu machen“, sagte der Ried-Coach.

Sein Kapitän Thomas Reifeltshammer fehlt verletzt. „Unser Team ist gut aufgestellt und wird alles am Feld regeln“, ist sich der Abwehrchef sicher. Daneben schmerzt bei den Riedern auch der Ausfall des zuletzt wiedererstarkten Reuben Acquah. Doch auch Klagenfurt hat personelle Probleme: Kosmas Gkezos und Markus Rusek sind gesperrt, Julian von Haacke ist genauso wie Okan Aydin angeschlagen. Der elffache Saisontorschütze Aydin soll aber einsatzfähig sein.