Sergio Perez
GEPA/XPB Images/Moy
Formel 1

Perez erster CoV-Fall nach dem Neustart

Der mexikanische Formel-1-Fahrer Sergio Perez ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach dem ersten Fall in der Königsklasse des Motorsports nach dem Neustart darf der 30-Jährige vom Team Racing Point nicht am Grand Prix von Großbritannien teilnehmen, wie der Internationale Automobilverband (FIA) am Donnerstagabend mitteilte.

Beim ursprünglichen Saisonstart in Melbourne im März war nur wenige Stunden vor dem ersten Training ein Mitglied des McLaren-Teams positiv getestet worden. Perez sei körperlich gesund und bei guter Stimmung, teilte sein Rennstall mit. „Er wird sich weiterhin nach den Richtlinien der zuständigen Gesundheitsbehörden selbst isolieren, wobei die Sicherheit für das Team und den Sport oberste Priorität hat“, hieß es in einer Presseaussendung. Personen, mit denen Perez direkten Kontakt hatte, wurden ebenfalls unter Quarantäne gestellt. Wie es zu der Infektion kommen konnte, blieb vorerst unbeantwortet.

Erst der zweite Test von Perez fiel positiv aus. Zuvor hatte es ein nicht eindeutiges Testergebnis gegeben, und der Pilot musste fernab der Strecke vorsorglich isoliert werden. Der WM-Sechste hatte aufgrund der Komplikationen kurzfristig auf die obligatorische Pressekonferenz an der Rennstrecke verzichten müssen und fehlte bei dem Termin neben seinem Teamkollegen Lance Stroll (CAN). Erst so wurde der Verdachtsfall publik und Perez erneut auf CoV getestet.

Ersatz muss schnell gefunden werden

Nur bei einem negativen Ergebnis hätte Perez am Freitag wieder in sein Auto steigen und an Training, Qualifying und dem vierten WM-Lauf der Saison teilnehmen können. Das positive Ergebnis zwingt ihn nun zur Pause und zur Quarantäne. Die Austragung des Rennens ist aber nicht gefährdet. Racing Point muss nun reagieren und einen Ersatzfahrer in das freie Cockpit setzen. Eine Entscheidung solle schnell fallen, hieß es vom Rennstall.

Infrage kommen etwa der Belgier Stoffel Vandoorne oder der Mexikaner Esteban Gutierrez. Beide verfügen über Formel-1-Erfahrung. Wie das Fachportal Motorsport.com berichtete, ist aber auch Nico Hülkenberg angeblich ein heißer Kandidat. Der 32-jährige Deutsche fuhr bis 2016 mehrere Jahre für Racing Points Vorgänger Force India und ist derzeit ohne Vertrag. Zuletzt war Hülkenberg von 2017 bis 2019 für Renault aktiv.

Streckenbegehung
AP/Frank Augstein
Strenge Hygieneregeln: Bei der Streckenbegehung am Donnerstag wurden Masken getragen und Abstand gehalten

Bei den ersten drei Rennen nach dem Formel-1-Neustart hatte es bisher keinen positiven Coronavirus-Fall unter den Fahrern und den Angestellten der Teams der Motorsportkönigsklasse gegeben. Bei rund 15.000 Tests lieferten zwei Helfer in Ungarn die einzigen positiven Ergebnisse. Sie hatten jedoch keinen Kontakt mit dem direkten Umfeld der Rennställe und konnten so leicht isoliert werden.

Strenge Hygieneregeln

Auch in England kann das Rennwochenende nur unter Einhaltung der strengen Hygieneregeln stattfinden. Wer keinen negativen Coronavirus-Test vorweisen kann, darf sich nicht auf dem Gelände aufhalten. Ohnehin wurde die Anzahl der Anwesenden schon stark reduziert. Die Tests müssen mindestens alle fünf Tage wiederholt werden. Außerdem gilt eine Maskenpflicht. Auch das Einhalten der Abstandsregeln ist nötig, und die Teams sollen untereinander möglichst keinen Kontakt haben.

„Niemand sollte mit dem trügerischen Gedanken nach Silverstone reisen, dass wir unverwundbar sind. Das ist vielleicht meine größte Angst, dass die Leute in Selbstzufriedenheit verfallen“, hatte Rennleiter Michael Masi von der FIA vor der Ankunft in England gesagt. Masi lobte zwar das bisher gut funktionierende Schutzkonzept der Formel 1, warnte aber auch bereits: „Wir dürfen uns keinen Moment der Nachlässigkeit leisten.“