Hamilton, der um 0,313 Sekunden schneller war als Bottas und um 1,022 Sekunden schneller als Verstappen, erzielte einen Streckenrekord und peilt nun am Sonntag (15.10 Uhr, live in ORF1) seinen dritten Sieg in Folge nach Österreich und Ungarn an. In der WM-Wertung liegt der sechsmalige Weltmeister aktuell fünf Punkte vor Bottas. Verstappen ist mit weiteren 25 Punkten weniger Dritter. Auf dem Kurs in England konnten die Silberpfeile sechs der letzten sieben Rennen gewinnen und dürften diese Bilanz weiter ausbauen. Unterbrochen wurde die Serie 2018 nur durch den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel.
Lokalmatador Hamilton hat mit seiner siebenten Pole in Silverstone einen Rekord ausgebaut, Mercedes mit acht in Serie auf einer Strecke einen neuen aufgestellt. „Natürlich ist der Abstand zur Konkurrenz gewaltig, aber das ist nicht so wichtig. Valtteri hat mich immer unter Druck gesetzt. Im Qualifying geht es immer darum, Selbstvertrauen aufzubauen. Ich musste viel arbeiten und hatte nicht die perfekte Runde“, erklärte Hamilton, dem die Anhänger fehlen. „Ohne Zuschauer fühlt es sich hier an wie bei Testfahrten. Es fehlt die Energie der Fans.“
Silverstone: Pole für Hamilton
Mercedes fährt in der Formel 1 derzeit in einer eigenen Liga. Im Qualifying für den Grand Prix in Silverstone sicherte sich Lewis Hamilton vor Valtteri Bottas die Poleposition. Der drittplatzierte Max Verstappen liegt schon mehr als eine Sekunde zurück.
Bottas schnupperte mehrmals an der zweiten Pole in dieser Saison doch am Ende reichte es für den Finnen nicht. „Ich habe mich im Auto wohlgefühlt und dachte, in Q3 geht für mich etwas. Aber Lewis hat heute den besseren Job gemacht. Jetzt müssen wir abwarten, welche Strategie wir im Rennen haben. Es ist sicher etwas möglich für mich. Im Vorjahr konnte man vom zweiten Platz aus gewinnen“, so Bottas.
Mit Verstappen landete der erste Herausforderer des Mercedes-Duos mit Respektabstand auf Rang drei. „Meine letzte Runde in Q3 war wirklich gut, aber Mercedes ist einfach zu gut. Ich versuche, das Beste zu erreichen, und das ist im Qualifying im Moment eben Rang drei. Im Rennen sind die Möglichkeiten ein wenig anders. Wenn man hier gewinnen will, muss eben alles passen. Der Wind wechselt hier ständig, deshalb muss man besonders sensibel fahren.“
Ferrari-Pilot Leclerc belegte den vierten Platz, dahinter landete der Brite Lando Norris im McLaren. Von Position sechs startet Lance Stroll im Racing Point. Sebastian Vettel kam im zweiten Ferrari über Rang zehn nicht hinaus.
Albon und Hülkenberg scheitern vorzeitig
Für eine neuerliche Enttäuschung sorgte Verstappens Red-Bull-Kollege Alexander Albon. Der Thailänder scheiterte bereits in der zweiten Qualifikationsphase und startet am Samstag nur vom zwölften Rang. Der Deutsche Nico Hülkenberg, der im Racing Point den am Coronavirus erkrankten Sergio Perez ersetzte und damit sein Comeback gab, musste ebenfalls in der zweiten Qualifikationsphase die Segel streichen und startet von Rang 13. Teamkollege Stroll hatte unterdessen Glück, denn Alpha-Tauri-Pilot Pierre Gasly fuhr die zeitgleiche Runde nach Stroll und scheiterte in Phase zwei.
Dreher von Hamilton sorgt für Unterbrechung
Die zweite Session musste etwa bei der Hälfte unterbrochen werden, nachdem sich Hamilton in Kurve sieben (Luffield) einen Dreher geleistet hatte. Dabei blieb er zwar letztlich auf der Strecke, wirbelte aber Schotter auf und sorgte so für eine längere Unterbrechung.
Alfa Romeo verpasst wieder Q2
Wie schon bei den ersten drei Rennen in dieser Saison musste sich Alfa Romeo bereits nach der ersten Qualifikationsphase verabschieden: Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen scheiterten als 17. und 18. ebenso wie die Haas-Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean. Letzter im Qualifying wurde Nicholas Latifi, der sich im Williams wie zuvor Hamilton an selber Stelle drehte – allerdings von der Strecke.