Das sonst von einem eher bescheidenen Teilnehmerfeld bestrittene Event hatte einige Top-20-Spielerinnen angezogen, darunter auch die Weltranglistenzweite Simona Halep. Die 28-jährige Rumänin zog ihre Nennung aber wegen der dem Coronavirus geschuldeten Reiseeinschränkungen zurück, ebenso wie Johanna Konta.
Die auf Rang 14 liegende Britin will sich zudem auf die kommenden Hartplatzevents wie in Cincinnati und die US Open konzentrieren, in Palermo wird auf Sand gespielt. Immerhin blieben mit der topgesetzten Kroatin Petra Martic (15.), der Tschechin Marketa Vondrousova (18.) und der Griechin Maria Sakkari (20.) drei Top-20-Spielerinnen übrig.
„Auf dem Platz zu stehen ist ein Privileg“
„Das war eine wirklich lange Zeit ohne Tennis. Keine Wettkämpfe und kein Adrenalin. Alles, was wir so lieben. Ich bin wirklich aufgeregt“, sagte Martic, die es bei ihrem ersten Auftritt am Dienstag mit der Belgierin Alison Van Uytvanck zu tun bekommt. „Ich werde versuchen, das Spiel zu genießen. Jetzt wieder auf dem Platz zu stehen ist natürlich ein Privileg, und ich denke nicht an Ergebnisse oder Punkte und werde mich nur auf das Spiel konzentrieren.“
Die letzten beiden Turniere auf der WTA-Tour gingen Anfang März in Lyon und Monterrey mit Siegen von Sofia Kenin bzw. Elina Switolina zu Ende. Daraufhin folgte aufgrund der Coronavirus-Krise ein Shut-down, die erste Absage betraf dabei das prestigeträchtige Turnier in Indian Wells. Auch die Grand-Slam-Turnier waren von der Pandemie betroffen. Die French Open (24. Mai bis 7. Juni) wurden auf Ende September verschoben, Wimbledon (29. Juni und dem 12. Juli) zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg abgesagt.
Martic konnte dem Stillstand allerdings auch gute Seiten abgewinnen. „Ich musste nicht packen, was ich nicht gerne mache. Ich musste nicht fliegen, was ich auch nicht gerne mache. Ich konnte einfach ich sein“, sagte die 29-jährige Kraotin, die im Vorjahr in Paris erstmals in einem Grand-Slam-Viertelfinale stand und auch in die Top 20 des WTA-Rankings vordrang. „Es war das erste Mal, dass ich einfach keine Tennisspielerin sein konnte, und das war eine schöne Abwechslung. Das wartet eines Tages auf uns alle, also ist es gut zu wissen, wie es sich anfühlt.“
Haas scheitert in Qualifikation
Kein Glück beim Neustart hatte indes Österreichs Nummer eins. Barbara Haas schied am Samstag in der ersten Qualifikationsrunde gegen die Belgierin Yanina Wickmayer in drei Sätzen aus. Die 24-Jährige gewann zwar in der sizilianischen Hauptstadt den ersten Satz in lediglich 23 Minuten 6:0, musste die beiden nächsten Durchgänge aber mit 2:6 und 3:6 abgeben.
Bei dem Turnier gelten strenge Hygiene- und Präventionsmaßnahmen. Alle Teilnehmerinnen hatten sich vor der Abreise, bei der Ankunft sowie nun alle vier Tage PCR-Tests zu unterziehen. Eine Spielerin, die nach ihrer Ankunft positiv getestet wurde, blieb zunächst ständig in ihrem Hotelzimmer in Quarantäne. Jede Spielerin hat ihre eigenen Handtücher, die Crew der Ballkinder und Linienrichter wird klein gehalten. Außerdem ist nur eine begrenzte Anzahl an Zuschauern erlaubt.
WTA-Turnier in Palermo
(Italien, 163.103 Euro, Sand)