Altach-Trainer Alexander Pastoor
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Altach muss sich „neu erfinden“

Cashpoint SCR Altach ist fast vollzählig, aber ohne den ehemaligen Regisseur Sidney Sam in die Vorbereitung auf die neue Saison in der tipico-Bundesliga gestartet. „Wir müssen nicht versuchen, Sidney Sam zu ersetzen. Das geht nicht so einfach“, betonte Coach Alex Pastoor beim Trainingsauftakt am Dienstag. „Vielmehr müssen wir versuchen, unser Spiel ohne ihn wieder gewissermaßen neu zu erfinden.“

Sam hatte Anfang Juli nach einem knappen Jahr über die Sozialen Netzwerke seinen Abschied bekanntgegeben. „Diese Entscheidung treffe ich schweren Herzens und aus familiären Gründen“, schrieb der 32-Jährige, der es für die Vorarlberger auf 23 Pflichtspiele und sechs Tore brachte. „Den SCR werde ich für immer in bester Erinnerung halten, bei der ich tolle Menschen im Verein, super Fans und ein professionelles, zielstrebiges Trainerteam kennen lernen durfte.“ Für welches Team Sam in der kommenden Saison spielen wird, ist noch offen. Ein Wechsel nach Deutschland gilt als wahrscheinlich.

Trotz des Abgangs des Kreativspielers habe man nach wie vor Akteure, die für spezielle Momente sorgen können, erklärte Pastoor. „Meilinger, Nussbaumer, Tartarotti oder Fischer sind zum Beispiel solche Spieler.“ Ihr eigenes Haus haben die Altacher früh in Ordnung gebracht. „Uns war wichtig, mit Start der Vorbereitung einen Großteil des Kaders zusammenzuhaben. Das ist uns gelungen“, sagte Sportdirektor Christian Möckel. „Wir halten Augen und Ohren offen. Wenn sich noch was ergibt, werden wir die Möglichkeit haben, noch Spieler zu holen.“ Das Transferfenster in Österreich und weiten Teilen Europas ist wegen der Coronavirus-Folgen noch bis 5. Oktober geöffnet.

Trainingsauftakt für Altach

Bundesligist SCR Altach hat am Dienstag mit den Trainingsvorbereitungen begonnen. Die Vorarlberger möchten die neue Saison dort fortsetzen, wo sie aufgehört haben.

„Auf jeder Position herrscht Konkurrenzkampf“

Aus der zweiten Liga verpflichteten die Altacher bereits Verteidiger Nosa Edokpolor (Blau-Weiß Linz), Linksaußen Mario Stefel (Horn) und mit Amstetten-Torjäger Daniel Maderner einen laut Pastoor „echten Neuner“. Tino Casali (Mattersburg) soll auf der Torhüterposition den Konkurrenzkampf beleben. „Wir kennen die Qualitäten von Martin Kobras. Es liegt an Tino, mir die Entscheidung, wer im Tor spielt, möglichst schwer zu machen“, sagte Pastoor. Hinzu kommt Offensivtalent Nana Kofi Babil (18). „Auf jeder Position herrscht Konkurrenzkampf. Kein einziger hat einen fixen Stammplatz“, sagte Pastoor.

Altach-Trainer Alexander Pastoor Sportdirektor Christian Möckel bei einer Pressekonferenz
GEPA/Patrick Steiner

Hinsichtlich der tabellarischen Saisonziele wagte sich Sportdirektor Möckel etwas weniger als sechs Wochen vor dem Ligaauftakt nicht aus der Deckung: „Wir wollen uns noch etwas Zeit lassen, um ein klares Ziel hinsichtlich Saisonplatzierung zu formulieren.“ In der abgelaufenen Saison war Altach in der Qualifikationsgruppe die spielstärkste Mannschaft, scheiterte aber im Liga-Play-off an Austria Wien.

Der Trainer will Schwung aus dieser Zeit mitgenommen haben. „Die Play-off-Zeit hat mir sehr viel Energie gegeben. Die Motivation auf die neue Saison ist riesengroß“, sagte Pastoor. Sein Team kann in der heimischen Cashpoint-Arena zunächst von 3.000 Zuschauern unterstützt werden. Das hat die Stadionbegehung der Behörden ergeben.