DFL-Geschäftsführer Christian Seifert
APA/AFP/Arne Dedert
Fußball

Deutsche Clubs bereit für Rückkehr der Fans

Die 36 Vereine der Deutschen Fußball Liga (DFL) haben sich auf ein Vorgehen zur möglichen Rückkehr zumindest einiger Fans in die Stadien geeinigt. Die Mitgliederversammlung beschloss am Dienstag auf Antrag vorübergehende Änderungen der Spielordnung. Zentrale Punkte: keine Gästefans, keine Stehplätze, kein Alkohol.

Außerdem soll durch die Einführung personalisierter Onlinetickets während der Coronavirus-Pandemie die Nachverfolgung von Infektionsketten möglich sein. „Priorität in Deutschland haben nicht volle Stadien, sondern die gesundheitliche Situation“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert während einer Pressekonferenz. „Aktuell spielt Corona eben noch mit und eine sehr bedeutende Rolle.“

Die endgültige Entscheidung, ob tatsächlich schon zum oder bald nach dem Saisonstart der Bundesliga und 2. Bundesliga am dritten September-Wochenende Zuschauer zugelassen sind, obliegt den Behörden. Die erste Runde im DFB-Pokal ist schon von 11. bis 14. September terminisiert.

Leitfaden für Spielbetrieb

Die DFL hatte Mitte Juli einen Leitfaden an die Clubs verschickt, damit diese in Absprache mit den Gesundheitsämtern individuelle Sicherheits- und Hygienekonzepte für ihren Standort erstellen können. Einheitlich geregelt werden nun der Umgang mit den Eintrittskarten sowie das Alkoholverbot. Dieses gilt wie die „vorübergehende Durchführung von Spielen ohne Stehplätze“ zunächst bis zum 31. Oktober. Die Maßnahmen, ohne Gästefans zu spielen, sowie zur Nachverfolgung von Infektionswegen gelten bis Jahresende.

Die genaue Ausgestaltung der Nachverfolgung liege in der Verantwortung der Clubs, sagte Seifert, der zudem betonte, dass keinerlei Grundsatzentscheidungen für die langfristige Zukunft des Profifußballs in Deutschlands getroffen worden sei. Es gehe ausschließlich darum, „dem Infektionsgeschehen Rechnung zu tragen, das man keinesfalls unterschätzen darf“, sagte Seifert.

„Der Profifußball kann wie alle anderen Bereiche nur in Etappen zurückkommen in einen Normalbetrieb. Es wird nicht diesen einen initialen Moment geben, dass die Politik den Startschuss gibt für volle Stadien ab dem nächsten Spieltag.“ Ansätze wie „alle oder keiner“ seien deshalb zwar „nachvollziehbar“, sagte Seifert, aber „einfach nicht zielführend“. Der Fußball müsse „in kleinen Schritten die Normalität für uns zurückerobern, das geht nicht von 0 auf 100“.