Florian Buchacher (Wattens)
GEPA/Amir Beganovic
Bundesliga

„Zweite Chance“ spornt WSG Tirol an

Ein Bundesland geht, ein anderes Bundesland bleibt: Die WSG Tirol darf durch das Aus des burgenländischen SV Mattersburg auch nächste Saison in der Fußballbundesliga spielen. Der Jubel über die „zweite Chance“ war groß, auch wenn sich die Wattener insgeheim schon darauf eingestellt hatten. Dieses Mal will man es in jedem Fall besser machen, die Rahmenbedingungen sind allerdings nicht einfacher geworden.

14 Verträge sind es, die sich durch den Klassenverbleib der Wattener mit einem Schlag verlängert haben. Darunter sind einige routinierte Spieler wie die im Winter im Kampf um den Klassenverbleib geholten Stefan Maierhofer, Bruno Soares und Thanos Petsos. Auch Zlatko Dedic besitzt noch einen bis 2021 laufenden Vertrag. Die Verjüngungskur des Kaders soll dennoch vorangetrieben werden. Am Donnerstag setzte sich die sportliche Führung zusammen, um am Kader zu feilen.

Bei WSG-Präsidentin Diana Langes kam im Urlaub in Marbella Freude auf. „Ich habe schon länger damit gerechnet und bin extrem happy, dass wir die Chance, Bundesliga zu spielen, noch einmal bekommen“, sagte die Unternehmerin gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ („TT“). „Wir sind sportlich nicht abgestiegen, weil das andere war auf Betrug aufgebaut. Wir haben es ehrlich geschafft“, betonte Langes.

Diana Langes Swarovski
GEPA/Hans Osterauer
WSG-Präsidentin Diana Langes ereilte die frohe Botschaft im Urlaub in Marbella

Sportchef Stefan Köck unterstrich ebenfalls, dass die WSG im Blick auf die wirtschaftliche Lage im Gegensatz zu Mattersburg „ordentlich gearbeitet“ habe. Man werde nun demütig an die neue Aufgabe herangehen. Eines ist laut Köck klar: „Der Druck wird deswegen nicht kleiner. Und wir müssen wieder aus weniger viel machen.“ Mit 4,6 Millionen Euro wird laut dem „TT“-Bericht bei den Wattenern budgetiert. Gespielt wird im Innsbrucker Tivoli-Stadion. Wäre die WSG in der 2. Liga gerutscht, wäre sie wieder im Gernot-Langes-Stadion in Wattens angetreten. Die Heimstätte ist für die Bundesliga nicht zugelassen.

„Erfahrungen mitnehmen“

Die Tiroler wollen ihre zweite Chance in der Liga nützen. „Wir werden die letztjährigen Erfahrungen mitnehmen, versuchen, intern die nötigen Verbesserungen zu vollziehen – sprich, überall ein paar Prozent mehr herausholen“, so Köck. Guter Dinge ist auch Thomas Silberberger. „Für uns hat sich eine zweite Chance ergeben, für die bin ich dankbar. Und die wollen wir jetzt nützen, ohne Wenn und Aber. Wir haben die letzte Saison analysiert. Die Fehler, die wir da gemacht haben, sollten uns nicht mehr passieren“, sagte der WSG-Coach.

WSG Tirol bereitet sich auf zweite BL-Saison vor

Die WSG Tirol hat nun Gewissheit: Die Tiroler werden durch das Aus des SV Mattersburg auch nächste Saison in der Fußballbundesliga spielen. Der Jubel über die „zweite Chance“ war groß.

Auf dem Transfermarkt wird man laut Köck aber aufgrund der wirtschaftlichen Situation „keine großen Sprünge“ machen. Die Abgänge sollen aber kompensiert werden.

Den Verein verlassen haben Lukas Grgic (zum LASK), Felix Adjei und Michael Svoboda. Torhüter Ferdinand Oswald soll gehalten werden. Der Deutsche war am Dienstag beim Trainingsauftakt dabei. Gesehen wurden dort auch drei Testkandidaten. Neben dem jungen Tiroler Offensivmann Christoph Eller vom Innsbrucker AC auch der deutsche Mittelfeldspieler Kasim Rabihic (27/zuletzt Türkgücü München) und der brasilianische Verteidiger Ramon Rodriguez (29), der sich im Frühjahr bei den Amateuren von Wacker Innsbruck fit hielt.