Jubel von Bayerns Robert Lewandowski und weiterer Spieler
APA/AFP/Tobias Schwarz
Champions League

Bayern freut sich auf Spektakel gegen Barca

Bayern München und der FC Barcelona haben sich auf dem Weg zum Viertelfinal-Schlager der Champions League keine Blöße gegeben. Die Münchner konnten sich beim 4:1 gegen Chelsea am Samstag wieder einmal auf Stürmerstar Robert Lewandowski verlassen, beim 3:1 der Katalanen gegen Napoli erzielte Lionel Messi den schönsten Treffer.

Wenig überraschend wird das Duell der beiden Topstürmer am Freitag nun mit Spannung erwartet. Gespielt wird im Rahmen des aufgrund der Coronavirus-Krise installierten Finalturniers in Lissabon, die Entscheidung fällt in einer Partie. „Die Vorfreude ist groß. Barcelona hat eine gute Mannschaft mit sehr, sehr guten individuellen Spielern, aber wir sind sehr gut dabei, fahren mit viel Selbstvertrauen nach Portugal und brauchen uns nicht verstecken“, sagte ÖFB-Star David Alaba.

Gegen Chelsea hatte der ÖFB-Teamspieler in der Innenverteidigung einen größtenteils ruhigen Abend, viel mehr spielte sich in der Offensive der Münchner ab. „Wir können im Großen und Ganzen zufrieden sein. Es war das erste Spiel nach einem Monat. Es ist nicht immer so einfach, direkt den Rhythmus zu finden, wieder reinzukommen“, erläuterte Alaba. Der klare Erfolg sei das Resultat sehr guter Arbeit in der Vorbereitung gewesen.

Lewandowski weiter nicht zu stoppen

Überragend war einmal mehr Lewandowski, der einen Doppelpack (10./Elfmeter, 84.) beisteuerte und die restlichen Treffer von Ivan Perisic (24.) und Corentin Tolisso (76.) auch noch mustergültig vorbereitete. „Das Wichtigste ist, dass wir gut nach vorne gespielt haben und Spaß hatten. Wir wussten, dass wir direkt in unseren Rhythmus finden müssen, und das haben wir richtig gut gemacht. Das war wichtig, auch für das weitere Turnier“, sagte Lewandowski.

Der Pole war damit an allen sieben Toren gegen Chelsea direkt beteiligt. Zum 16. Mal traf der Bayern-Stürmer in der „Königsklasse“ mehrfach, nur Cristiano Ronaldo (36-mal) und Messi (34) gelang das öfter. Die beiden sind auch in der ewigen Torjägerwertung die Einzigen, die für Lewandowski außer Reichweite bleiben werden. Am Samstag stieß der 31-Jährige mit 66 Toren bereits auf Position vier vor. „Lewy ist gerade in unfassbarer Form, ein Phänomen“, lobte Mittelfeldmann Leon Goretzka den Doppeltorschützen, der in 44 Saisonpflichtspielen 53-mal traf.

Coach Hansi Flick verzichtete darauf, den Matchwinner in den Himmel zu loben, und bat stattdessen das Team vor den Vorhang: „Wir wollten gewinnen und dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Das hat die Mannschaft sehr gut gemacht. Was die Mannschaft auszeichnet, ist, dass sie als Team auf dem Platz steht. Ich habe nicht viel auszusetzen.“ Es war der 18. Pflichtspielsieg in Folge für die das Triple anpeilenden Münchner, in der „Königsklasse“ konnten alle acht Saisonpartien gewonnen werden.

Barca stapelt vor Gipfel tief

Barca war im Vergleich dazu weniger souverän, remisierte dreimal. Auch im Achtelfinale hatte man mehr Mühe als Deutschlands Rekordmeister. „Sie spielen bisher eine exzellente Saison, es wird sehr kompliziert. Sie haben eine großartige Mannschaft, aber wir auch. Wir werden ein großartiges Spiel sehen“, sagte Barcelona-Trainer Quique Setien. Laut Stürmer Luis Suarez stünden die Chancen in einem einzigen Spiel immer bei 50:50.

Uruguays Teamstürmer verwandelte gegen Napoli den von Messi herausgeholten Elfmeter zum 3:0 (45.+1). Dabei war der Argentinier von Kalidou Koulibaly an der Wade getroffen worden. Sein Einsatz am Freitag dürfte allerdings nicht fraglich sein. „Wir müssen ihn behandeln, aber ich glaube nicht, dass es ein Problem gibt“, zitierte die spanische Sportzeitung „As“ Coach Setien. Messi selbst gab via Sozialer Netzwerke Entwarnung: „Wir sehen uns in Lissabon“, war dort zu lesen.

„Mit diesem Messi ist alles möglich“

Sein Treffer zum 2:0 (23.), der 115. in der „Königsklasse“, war einer der schöneren Sorte, er dribbelte die halbe Abwehr der Gäste schwindelig und zirkelte den Ball im Fallen ins lange Eck. In Spanien hofft man nun, dass Messis Geniestreiche auch im Viertelfinale den Unterschied ausmachen. „Die Bayern machen Angst, aber mit diesem Messi ist alles möglich“, schrieb die Fachzeitung „Sport“.

Im direkten Duell haben die Münchner mit fünf Siegen bei nur zwei Niederlagen und einem Remis bisher die klar bessere Bilanz. Im jüngsten Aufeinandertreffen setzte sich allerdings Barca im Halbfinale 2015 nach einem 3:0-Heimsieg und einer 2:3-Auswärtsniederlage durch.