Leverkusen Spieler nach der Niederlage gegen Inter Milan.
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Europa League

Leverkusens Saison der verpassten Chancen

Die Chancen auf Titel waren da, doch letztlich beschließt Bayer Leverkusen auch die Saison 2019/20 ohne großen Triumph. Nach der 1:2-Niederlage vor leeren Rängen in Düsseldorf gegen Inter Mailand und dem Aus im Viertelfinale der Europa League ging die Spielzeit für den Club der ÖFB-Teamspieler Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic am Montagabend mit einem Frusterlebnis zu Ende.

Gegen den italienischen Vizemeister hielt die Werkself aus Leverkusen vor allem in den ersten 20 Minuten nicht ausreichend dagegen und musste nach Treffern von Nicolo Barella (15.) und Romelu Lukaku (21.) früh einem Zweitorerückstand hinterherlaufen. Zwar gelang der schnelle Anschlusstreffer durch Kai Havertz (24.), der Ausgleich jedoch nicht mehr.

„Wir haben in der Anfangsphase einfach nicht gut gespielt“, sagte Trainer Peter Bosz. Das Spiel in Düsseldorf war eine Parallele zum DFB-Pokal-Finale am 4. Juli in Berlin, als Leverkusen in den ersten 24 Minuten gegen Bayern München ebenfalls zwei Tore kassiert und letztlich mit 2:4 verloren hatte. Und mit Platz fünf in der Bundesliga wurde auch die angepeilte Qualifikation für die Champions League knapp verpasst.

Leverkusen’s österreichischer Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger (L) im Zweikampf mit Inter Milan Stürmer Lautaro Martinez.
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Baumgartlinger (l.) und seine Kollegen liefen gegen Inter bald einem Rückstand nach

Bayer war häufig nah dran, aber auch nicht mehr. „Wir haben eine gute Entwicklung gemacht dieses Jahr, haben guten Fußball gespielt, aber es verpasst, uns zu belohnen“, sagte Kapitän Lars Bender und brachte es damit auf den Punkt. Die Qualifikation für die Europa League im kommenden Jahr ist für den Defensivmann nur ein „schwacher Trost“. Bender blickte aber auch schon nach vorne: „Das sollte das Ziel sein für den ganzen Verein im nächsten Jahr: wieder so weit zu kommen und dann noch einen Schritt weiter zu machen.“

Inter und United auf Kurs

Inter-Trainer Antonio Conte sprach unterdessen von einem „verdienten Sieg“ und die zahlreichen vergebenen Chancen an: „Wir hätten sogar noch mehr Tore schießen müssen.“ Nun stehe bis zum Halbfinale am kommenden Montagabend (21.00 Uhr), in dem entweder Schachtar Donezk oder der FC Basel der Gegner ist, vor allem die Regeneration im Vordergrund. „Denn unsere Liga ist ja erst in der vergangenen Woche beendet worden. Dann noch diese heißen Temperaturen. Da müssen wir uns jetzt bis zum Halbfinale schonen und uns richtig auf den Gegner einstellen“, sagte Conte.

Neben den Mailändern durfte am späten Montagabend auch noch Englands Rekordmeister Manchester United nach einem hart erkämpften 1:0-Sieg in der Verlängerung gegen den FC Kopenhagen über den Einzug unter die letzten vier jubeln. Bruno Fernandes sorgte in Köln mit seinem verwandelten Elfmeter in der 95. Minute für die Entscheidung.

„Das Team ist körperlich schon sehr müde“, sagte United-Spielmacher Juan Mata. „In dieser Phase der Saison ist es nur wichtig, die Spiele zu gewinnen und weiterzukommen. Wir bleiben jetzt zumindest noch eine Woche in Deutschland und können hoffentlich den Titel gewinnen.“ Manchesters bisher einziger Europa-League-Triumph datiert aus dem Jahr 2017. Im Semifinale am Sonntag (21.00 Uhr) trifft die Elf von Ole Gunnar Solskjaer entweder auf Europa-League-Rekordsieger FC Sevilla oder die Wolverhampton Wanderers, einen Rivalen aus der Premier League.