Der Silverstone-Sieger vom vergangenen Sonntag war auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Barcelona-Catalunya in der schnellen Runde 0,821 Sekunden langsamer als Hamilton. Bei den Rennsimulationen lag der Niederländer aber deutlich näher an den Silberpfeilen.
Offensichtlichen Rückstand hatte Ferrari. Schon im ersten Training lag das Fahrerduo Charles Leclerc und Sebastian Vettel auf den Rängen vier und fünf über eine Sekunde zurück, im zweiten Training landete nur noch der Monegasse Leclerc als Sechster innerhalb der Top Ten. Der viermalige Weltmeister Vettel lag als Zwölfter eineinhalb Sekunden hinter Hamilton.
Kampf gegen die Hitze
Hamilton hat die Bedingungen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya als „ziemlich hart“ bezeichnet. „Ich war noch nie in Spanien, wenn es so heiß war“, sagte der Brite am Freitag. „Es ist ein traumhaftes Wetter, aber es ist mörderisch im Auto.“ Anhand der Renndistanzsimulationen im Training prognostizierte der Mercedes-Star ein „wirklich enges Rennen“ mit Red Bull.
Hitze als entscheidende Variable
Mercedes ist auch für das Qualifying am Samstag (15.00 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) zu favorisieren, und das, obwohl ein Faktor gegen die Marke mit dem Stern spricht: Im Sommermonat August fand auf der traditionellen Strecke der Februar-Testfahren noch kein Formel-1-Rennen statt. Daher kommt mit der Hitze eine neue Variable ins Spiel, die den Reifen rennentscheidend zu schaffen machen kann wie zuletzt in Silverstone. Besonders betroffen war dort eben Mercedes.
Das große Thema für den Grand Prix am Sonntag werde sein, die Reifenabnutzung in den Griff zu bekommen, stellten Hamilton und sein Teamkollege Bottas fest. „Zumindest heute hatte wir keine Blasenbildung“, meinte der Finne. „Aber das hatten wir letzte Woche am Freitag auch nicht“, sagte wiederum Hamilton.
Der italienische Exklusivausrüster Pirelli gab den Teams die drei härtesten Mischungen mit ins sechste Rennwochenende der verkürzten Saison. Das entspricht den Reifensätzen von Silverstone vor knapp zwei Wochen, als Hamilton und Bottas jeweils ein Reifen geplatzt war. Schafft Mercedes die Pole, wäre es die 100. in der Hybrid-Ära seit 2014.
„Wer weiß, was passiert“
Aus Red-Bull-Sicht bilanzierte Max Verstappen recht zufrieden. „Auf eine Runde sind wir noch immer deutlich hinter Mercedes, aber in den Long Runs hat sich das Auto gut angefühlt, und das ist natürlich wichtig für das Rennen“, betonte der Niederländer. Er erwarte, dass im Qualifying wieder Mercedes die Nase vorn haben wird, „aber wer weiß, was im Rennen passiert“.
Grand Prix von Spanien in Barcelona