Christopher Froome beim Radfahren
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Radsport

Froome und Thomas nur Zuschauer bei Tour

Die früheren Gewinner Geraint Thomas (2018) und Chris Froome (2013, 2015, 2016, 2017) sind vom Ineos-Team nicht für die diesjährige Tour de France (ab 29. August) nominiert worden. Das gab der Rennstall am Mittwoch bekannt. Beide waren zuletzt beim Criterium du Dauphine weit von ihrer Bestform entfernt.

Das Ineos-Team wird bei der Tour von Vorjahressieger Egan Bernal (COL) und Giro-Gewinner Richard Carapaz (ECU) angeführt, der sein Debüt bei der wichtigsten Rundfahrt geben und Bernal auf dem Weg zum zweiten Tour-Sieg bestmöglich unterstützen soll. Thomas wird laut Teamchef Dave Brailsford stattdessen den Giro (3. bis 25. Oktober) in Angriff nehmen, Froome dagegen sei für die Vuelta (20. Oktober bis 8. November) vorgesehen.

„Egan wird erneut das Gelbe Trikot in Frankreich ins Visier nehmen, und wir freuen uns sehr, dass auch der letztjährige Giro-Sieger Richard Carapaz sein Debüt bei der diesjährigen Tour geben wird“, sagte Ineos-Teamchef Dave Brailsford. Bei der Dauphine hatte Bernal zuletzt aber wegen Rückenschmerzen aufgeben müssen, bis zum Start der Tour in Nizza soll der 23-Jährige wieder vollkommen fit sein.

Topstars nicht in Form

Der 35-jährige Froome war bei der Dauphine vor einem Jahr schwer gestürzt und seitdem nicht mehr so recht in die Gänge gekommen. Er verlässt das Ineos-Team ohnehin zum Saisonende und wechselt zum Rennstall Israel Start-up Nation. „Chris ist eine Legende unseres Sports. Wir möchten ihn dabei unterstützen, einen weiteren Grand-Tour-Titel zu gewinnen, und die Vuelta gibt ihm dieses kleine bisschen mehr Zeit, auf sein Topniveau zurückzukehren“, sagte Brailsford.

„Geraint Thomas wird den Giro anvisieren und damit die Chance haben, seinem Tour-Sieg einen weiteren Erfolg bei einer Grand Tour hinzuzufügen“, so Brailsford. Sein Ziel sei, als erster Waliser die Italien-Rundfahrt für sich entscheiden.

Froome betonte, dass die neue Zielsetzung weg von der Tour ein schwieriger Schritt für ihn sei. Die Tour komme aber einfach zu früh, obwohl er seit seinem Sturz große Fortschritte gemacht habe. „Ich bin in einer sehr glücklichen Position, wieder Rennen fahren zu können, aber ich bin nicht überzeugt, dass ich den notwendigen Job bei der Tour erfüllen hätte können“, so Froome. „Viel realistischer ist es, mir die Vuelta als Ziel zu setzen.“

Gogl startet für NTT

Der bisher einzige für die Tour fix nominierte Österreicher ist Michael Gogl, der von seinem Rennstall NTT ins Aufgebot geholt worden war. Angeführt wird das acht Fahrer umfassende NTT-Aufgebot von den Routiniers Edvald Boasson Hagen und Roman Kreuziger. Für den 26-jährigen Oberösterreicher ist es die dritte Tour nach 2017 und 2018. Anfang August hatte er mit Rang neun beim Klassiker Strade Bianche aufgezeigt.