Mit seinem umjubelten Premierensieg in der Königsklasse in einem heiß umkämpften und spektakulären Rennen beendete Oliveira auch die Ducati-Dominanz in Spielberg nach fünf Siegen in Serie. Der Portugiese hatte war erst in der letzten Kurve an Miller und seinem KTM-Markenkollegen Pol Espargaro (ESP) vorbeigezogen, die sich davor ein heißes Duell um den vermeintlichen Sieg geliefert hatten. Espargaro wurde letztlich Dritter.
Oliveira war danach schier sprachlos. „Ich bin total emotional im Moment. Ich kann gar nicht alles sagen, was mir gerade durch den Kopf geht. Ich bedanke mich bei allen. Wir haben Geschichte geschrieben. Nicht nur für KTM, sondern auch für Portugal“, sagte Oliveira. „Ich habe damit gerechnet, dass sich Pol und Jack in der Zielkurve bekämpfen. Ich kenne beide, es war irgendwie klar“, sagte der Portugiese zur Erklärung, warum er auf Platz drei liegend einfach abgewartet und sich auf die auf dem Red Bull Ring fast schon traditionelle „last corner battle“ konzentriert hatte.
Portugiese Oliveira beschert KTM MotoGP-Sieg in Spielberg
Erster Heimsieg für KTM beim MotoGP-Rennen in Spielberg: Miguel Oliveira gewann den Grand Prix nach Neustart und nur zwölf Runden unter spektakulären Bedingungen.
„Geschrien und mich riesig gefreut“
Am Ende avancierte Oliveira glücklich zum ersten portugiesischen MotoGP-Sieger. „Mir ist viel Portugiesisches durch den Kopf geschossen. Ich habe geschrien und mich riesig gefreut“, sagte der 25-Jährige. Eine Woche davor war er nach der Kollision in Österreich mit Espargaro noch stinksauer gewesen. KTM, das alleine in die MotoGP 30 Millionen Euro investiert, hatte deshalb ein klärendes Gespräch mit allen vier Fahrern initiiert.
Espargaro war in Brno (Brünn) nach einer Kollision aussichtsreich ausgeschieden, vergangene Woche hatte ihn Oliveira in Spielberg „abgeräumt“. Zumindest beendete der Spanier am Sonntag seine bisherige Nullbilanz in Österreich, obwohl selbst sein dritter Platz kurz auf der Kippe stand, weil er in der letzten Kurve bis auf das Grün der Streckenbegrenzung hinausgetragen wurde. „Wir wollten es beide zu sehr“, sagte Espargaro über den schiefgelaufenen Kampf mit Miller.
Vinales-Maschine fängt nach Abflug Feuer
Davor war das MotoGP-Rennen nach einem spektakulären Zwischenfall in der 16. Runde unterbrochen und neu gestartet worden. Der WM-Dritte Vinales aus Spanien musste bei der Anfahrt auf Kurve eins wegen eines offensichtlichen Bremsdefektes bei 210 km/h von seinem Motorrad springen. Das Bike schlug danach mit immerhin noch 160 km/h im Air Fence ein und begann zu brennen. Der Yamaha-Pilot blieb offenbar unversehrt.