Bayer Leverkusens Kai Havertz
Reuters/Alexander Hassenstein
Fußball

Chelsea macht Havertz zu Rekordspieler

Der Rekordtransfer des Leverkusener Ausnahmetalents Kai Havertz zu Chelsea ist unter Dach und Fach. Wie der deutsche Bundesligist am Freitagabend mitteilte, unterschrieb der 21-jährige DFB-Nationalspieler bei den „Blues“ einen Fünfjahresvertrag. Laut Bayer-Angaben akzeptierte Chelsea Transferbedingungen, die bei 100 Millionen Euro gelegen sein sollen.

Damit ist Havertz der teuerste deutsche Spieler der Bundesliga-Geschichte. „Ich bin seit zehn Jahren im Verein und habe die Hälfte meines Lebens unter dem Bayer-Kreuz verbracht. Ich werde Bayer 04 für immer verbunden bleiben. Aber jetzt sehe ich die Zeit gekommen, etwas Neues zu beginnen“, kommentierte Havertz in einer Videogrußbotschaft an die Fans des Clubs der Österreicher Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic.

Sport-Geschäftsführer Rudi Völler hat keine Zweifel, dass sich Havertz auch beim Spitzenteam aus der Premier League durchsetzen wird. Für ihn ist Havertz „schon jetzt Weltklasse“ und „mit Sicherheit einer der Besten, die jemals für Bayer 04 gespielt haben. In den kommenden Jahren wird Kai auch in der extrem fordernden englischen Liga beweisen, welch großartiger Fußballer er ist.“

Bayer gewährt keinen Coronavirus-Rabatt

Am Freitag war das Toptalent aus dem Quartier der deutschen Fußballnationalmannschaft in Stuttgart abgereist, um letzte Details in London zu klären. „Wir sind dem Bundestrainer dankbar, dass Kai die Dinge nun mit unserer Unterstützung vor Ort in London klären kann“, sagte Völler. Löw gab Havertz die Freigabe für die Reise nach England. „Das ist natürlich eine riesen Geschichte“, so der Bundestrainer.

Der Leverkusener Sportchef Völler hatte einen Coronavirus-Rabatt bei der Ablöse zuletzt mehrfach ausgeschlossen. Bis zuletzt verhandelten beide Clubs knallhart. Im Raum steht, dass der vom russischen Investor Roman Abramowitsch alimentierte FC Chelsea zunächst 70 oder 80 Millionen Euro direkt überweist und das restliche Geld unter bestimmten Bedingungen später gezahlt werden soll.

Der Rubel rollt wieder

Die „Blues“, bei denen bereits die deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger und Timo Werner unter Vertrag stehen, und Havertz waren sich bereits seit einiger Zeit einig. Chelsea schreckte die Ablöse trotz der durch die anhaltende Coronavirus-Krise bedingten Einnahmeausfälle nicht ab. Nach den Verpflichtungen von Werner (53 Millionen Euro) von RB Leipzig, Ben Chilwell (50 Millionen/Leicester) und Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam/40 Millionen) investiert Chelsea ein weiteres Mal erstaunlich viel.