Trainer Nicolas Massu
Reuters/Issei Kato
Tennis

Reaktionen zu Thiems US-Open-Sieg

Dominic Thiem lachend via Fanwall im leeren Arthur Ashe Stadium zu Bruder Moritz in Österreich: „Leben noch alle zu Hause, hat es die ganze Familie gut überstanden?“

Zu der gegen die Hygienevorgaben verstoßende Umarmung nach der Partie mit Gegner Alexander Zverev: „Nun, wir sind wirklich sehr gute Freunde. Wir haben eine langjährige Freundschaft und Rivalität. Ich glaube, wir sind beide vielleicht 14-mal negativ getestet worden. Wir wollten einfach diesen Moment teilen. Ich denke, dass wir niemanden in Gefahr gebracht haben und dass das von daher in Ordnung war.“

Thiem erreicht großes Ziel

Im vierten Anlauf hat Dominic Thiem seinen ersten Grand-Slam-Titel geholt. Der Niederösterreicher triumphierte bei den US-Open in New York.

Alexander Zverev: „Wir sind beide physisch starke Spieler, aber man sieht, dass dann trotzdem die Nerven eine Rolle spielen. Man möchte einfach nur gewinnen, ich war kurz davor, ich war zwei Punkte davon entfernt. Aber Glückwunsch an Dominic. Er hat sich diesen Grand-Slam-Titel extrem verdient, wahrscheinlich mehr als ich. Deswegen ist es schon irgendwie auch fair, dass er gewonnen hat.“

Herwig Straka: (Thiem-Manager): „Die Dramaturgie war einfach ein Wahnsinn. Es war ein episches Finale, das muss man echt sagen – es geht in die Geschichtsbücher ein. Die Dramaturgie war einfach ein Wahnsinn, weil bis jetzt war eigentlich immer Dominic der, der das Spiel dominiert hat. Wir waren vom Sascha (Zverev, Anm.) überrascht, er hat wirklich gut gespielt, vor allem in den ersten Sätzen. Wenn es blöd hergeht, ist es relativ schnell aus."“

Nicolas Massu (Thiem-Trainer): „Wir müssen diesen Moment jetzt genießen. Das Match heute war wirklich tough, wie ein Drama, wie ein Film bis zum Ende.“

Günter Bresnik (ehemaliger Thiem-Coach und -Manager): „Ich hätte gesagt, dass das Dominic als klarer Favorit und besserer Spieler wesentlich schneller machen würde. Deshalb war es im Endeffekt entscheidend, wie Dominic mit einem 0:2-Satzrückstand, den wirklich keiner erwartet hat, umgegangen ist. Und das war für mich wieder tief beeindruckend. Das sind diese außergewöhnlichen Qualitäten, die Dominic einfach hat, seit er ein Jugendlicher ist. Für mich war das eine mentale Meisterleistung.“

Boris Becker (Ex-Tennisstar und TV-Kommenatator): „Dominic Thiem hat sich aus einer scheinbar unmöglichen Situation befreit. Ich nenne ihn Houdini, Houdini des Tennissports. 2:0 Sätze hinten, Break hinten, Zverev serviert bei 5:3 im fünften Satz zum Match. Und irgendwie schafft es der Österreicher, dieses Match nicht zu verlieren. Den Mut nicht zu verlieren. So ist das im Sport: das Match nicht zu verlieren.“

Karin Thiem (Mutter): „Es war so spannend am Schluss, wir sind fix und fertig. Das war sein Lebenstraum, den hat er sich jetzt erfüllt. Es war nicht wie ein Lotto-Sechser, da war schon Arbeit dahinter in den letzten Jahren, und das ist jetzt die Krönung. Dominic hat sehr viel trainiert und auf sich genommen. Das ist jetzt einfach die schöne Belohnung dafür.“

Wolfgang Thiem (Vater und Trainer): „Kannst du dich noch erinnern, als wir vor drei Wochen mit dem Auto nach Deutschland gefahren sind, was du da gesagt hast? Genau das ist eingetreten. Wahnsinn. Ich bin riesig stolz auf dich, obwohl ich heute, zwei-, dreimal vor dem Fernseher aufgestanden bin, weil ich es nicht ausgehalten habe.“