Rafael Nadal
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Tennis

Nadal kritisiert Djokovics Unionsplan

Auf dem Tenniscourt sind sich die Superstars Rafael Nadal und Novak Djokovic aufgrund der Coronavirus-Pandemie schon länger nicht mehr gegenübergestanden. Dennoch geht es zwischen dem spanischen Sandplatzkönig und der serbischen Nummer eins derzeit hin und her – zumindest verbal. Denn Nadal kann mit Djokovics Plan für eine neue Spielerunion wenig anfangen.

„Ich verstehe die Unzufriedenheit einiger Akteure, die den Vorschlag unterschreiben, aber es gibt viele unbeantwortete Fragen“, sagte der Spanier am Montag vor dem ATP-Turnier in Rom mit Blick auf den Vorstoß von Djokovic, eine eigene Spielervereinigung zu gründen. „Ich denke, dass heute nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist. Und selbst wenn wir nicht in der heutigen Situation wären, in der wir uns befinden, gibt es viele Dinge, die nicht klar sind“, sagte Nadal.

Der Weltranglistenerste Djokovic hatte Ende August die Bildung der neuen Vertretung als Konkurrenz zur Association of Tennis Professionals bekanntgegeben. Direkt danach hatte es schon Kritik zahlreicher Spieler, allen voran von Nadal, der bei den am 29. September beginnenden French Open nach seinem 13. Titel in Paris und seinem 20. Major-Sieg insgesamt greift, und dem Schweizer Superstar Roger Federer gegeben.

Rafael Nadal und Novak Djokovic
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In Sachen neuer Spielervereinigung sind sich Nadal (l.) und Djokovic nicht einig

„Es gibt da eine Reihe von Dingen, die ich nicht für richtig halte. Wir machen derzeit eine weltweite Krise durch, in jeder Hinsicht“, sagte Nadal nun. „Es ist eine harte Zeit für uns alle, für die Spieler, für die Organisatoren, für die gesamte Tour. Wir sollten deshalb mehr denn je zusammenhalten, und man sollte sich nicht trennen und jeder seine eigenen Interessen verfolgen.“

Keine Freude mit Kommunikation

Bei der ATP, wo Djokovic zuvor Präsident des Spieler-Councils war, gebe es „ohne Zweifel“ Dinge zu verbessern. Man müsse dabei aber professioneller und geschlossener vorgehen. „Wir hätten von dieser Initiative nicht durch einen Brief erfahren sollen. Wenn sie wollen, dass wir sie in irgendeiner Weise unterstützen, dann müssten wir im Voraus informiert werden“, kritisierte der 34-jährige Weltranglistenzweite.

Die Disqualifikation Djokovics bei den US Open, nachdem dieser eine Linienrichterin getroffen hatte, bezeichnete Nadal als „unglücklich. Aber die Regeln sagen klar, dass es eine Disqualifikation ist“, so der Spanier. „Er wollte sicherlich niemanden verletzen, aber es ist wichtig, eine Selbstkontrolle auf dem Platz zu haben.“ Der Spanier selbst hatte aufgrund von Sicherheitsbedenken in Sachen Coronavirus auf einen Start in New York, wo er Titelverteidiger gewesen wäre, verzichtet.