Lukas Hinterseer (HSV)
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Fußball

Offenes Rennen in zweiter deutscher Liga

Mit 16 österreichischen Legionären und dem Duell der Aufstiegskandidaten HSV und Fortuna Düsseldorf startet am Freitag (18.30 Uhr) die zweite deutsche Liga in ihre neue Saison. Bei den Hamburgern ist nach dem Cupdebakel gegen Drittligist Dresden bereits zu Saisonbeginn Feuer am Dach und der Druck, nach zwei gescheiterten Anläufen wieder ins Oberhaus zurückzukehren, enorm. Insgesamt dürfte der Kampf um den Aufstieg zu einem offenen Rennen werden.

Beim Cup-1:4 der Hamburger in Dresden, das von einer Rangelei zwischen HSV-Akteur Toni Leistner und einem Fan des Gegners überschattet war, stand mit Stürmer Lukas Hinterseer ein Österreicher in der Startelf. Beim Ligastart ist möglich, dass der teure Neuzugang Simon Terodde diesmal den Vorzug gegenüber Hinterseer erhält. Der Ex-Kölner war dreimal Torschützenkönig der 2. Liga und schaffte mit Köln und Stuttgart den Aufstieg.

Nicht mehr an Bord der Hanseaten sind Martin Harnik und Louis Schaub, die sich zu Werder Bremen bzw. FC Luzern verabschiedet haben. Auf den im Profigeschäft eher unerfahreneren Trainer Daniel Thioune wartet jedenfalls eine Herkulesaufgabe. Ein Auftaktsieg würde dem einstigen „Bundesliga-Dino“ zweifelsohne guttun.

„Baustellen“ bei Fortuna

Aber auch die Fortuna hat einiges vor. Trainer Uwe Rösler, dem u. a. Kevin Stöger und Markus Suttner abhandenkamen, peilt mit seiner Truppe den sofortigen Wiederaufstieg an, dafür hat man sich u. a. ÖFB-U21-Teamspieler Kevin Danso geholt.

Den Cuperfolg über Drittligist Ingolstadt verpasste der 21-Jährige, der von Augsburg geliehen ist, noch, am Freitag ist mit ihm aber wieder zu rechnen. Für Rösler ist der HSV „ganz klar der Topfavorit“, weil das Budget immer noch „mit Abstand das höchste ist. Ob wir Topfavorit sind, muss man abwarten. Wir haben noch ein paar Baustellen.“

Fortuna-Düsseldorf-Trainer Uwe Rösler
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Fortuna-Coach Rösler drängt den HSV in die Favoritenrolle

Ausgangslage ziemlich offen

Auch andere Österreicher dürften in den Kampf um die Aufstiegsplätze involviert sein. Darmstadt (Mathias Honsak), Nürnberg (Andreas Lukse, Georg Margreitter, Nikola Dovedan), Bochum (Robert Zulj) und Heidenheim (Konstantin Kerschbaumer) werden neben Hannover 96 und Paderborn zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf einen Rang im Spitzenfeld gezählt.

Die Ausgangslage präsentierte sich vor dem Ligastart jedenfalls als ziemlich offen. „Die zweite Liga ist spannender als die Bundesliga. Wer soll außer Hamburg, Hannover, Nürnberg und Düsseldorf aufsteigen? Ich kenne keinen“, sagte denn auch Felix Magath in der „Sport Bild“. Mit Aufsteiger Würzburger Kickers will der „Head of Flyeralarm Global Soccer“, als solcher weiters zuständig für Österreichs Bundesligist Admira, zumindest die Klasse halten.

Einsparungen bei Transfers

Als einer von nur drei Clubs neben Heidenheim und Kiel ist die Kadergröße bei den Kickers in etwa gleich geblieben. Allgemein drückt sich in der Coronavirus-Krise der Wunsch nach Einsparungen auch auf dem Transfermarkt aus. 15 der 18 Vereine haben ihre Kader mit Blick auf die an diesem Wochenende beginnende Saison verkleinert.

In Summe stehen etwas mehr als 140 Zugängen rund 190 Abgänge gegenüber. Düsseldorf etwa verpflichtete acht Neue, gab aber gleich 15 Akteure ab – so viel wie kein anderer Club. Das Transferfenster ist freilich noch bis 4. Oktober geöffnet.

ÖFB-Legionäre in zweiter Bundesliga

Fortuna Düsseldorf: Kevin Danso (21 Jahre)

1. FC Heidenheim: Konstantin Kerschbaumer (28)

HSV: Lukas Hinterseer (29)

SV Darmstadt: Mathias Honsak (23)

FC Erzgebirge Aue: Philipp Zulechner (30)

VfL Bochum: Robert Zulj (28)

SV Sandhausen: Martin Fraisl (27)

VfL Osnabrück: Lukas Gugganig (25)

Karlsruher SC: Markus Kuster (26), Christoph Kobald (23), Marco Djuricin (27)

Würzburger Kickers: Florian Flecker (24)

1. FC Nürnberg: Andreas Lukse (32), Georg Margreitter (31), Nikola Dovedan (26)

Eintracht Braunschweig: Dominik Wydra (26)