Dominik Thalhammer und Lukas Grgic (LASK)
GEPA/Manfred Binder
Europa League

LASK plant nächste lange Reise

Der LASK betritt am Donnerstag neuerlich die europäische Bühne und will dort für ähnliche Begeisterung sorgen wie vergangene Saison. Erste Hürde ist in der dritten Runde der Qualifikation zur UEFA Europa League Dunajska Streda (20.30 Uhr, live in ORF 1). Gegen den slowakischen Tabellenführer soll dem verhalten in die Saison gestarteten LASK der Knopf aufgehen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder Tore aus dem Spiel heraus machen“, so Trainer Dominik Thalhammer.

In der vergangenen Saison kam für den LASK erst im Europa-League-Achtelfinale gegen Manchester United das Aus. Nun hofft man auf einen neuerlichen internationalen Glanzauftritt und eine erfolgreiche Reise durch die europäischen Stadien. Wie schon in den beiden Qualirunden davor wird der Aufsteiger aufgrund der Coronavirus-Situation nicht in Hin- und Rückspiel, sondern nur in einem Duell ermittelt. Bei einem Erfolg über Dunajska Streda ginge es am 1. Oktober gegen den Sieger des Duells Sporting Lissabon – Aberdeen um einen Platz in der Gruppenphase der zweiten Europacup-Etage.

Die Generalprobe verlief am Samstag mit dem 1:1 bei WSG Tirol zwar nicht nach Wunsch, Thalhammer zeigte sich dennoch gelassen und wies auf hohe Werte bei den „expected goals“ und im Pressing-Index hin. Ersteres beschreibt vereinfacht gesagt die Anzahl von großen Torchancen, Zweiteres, wie oft die eigene Pressing-Linie überwunden wird. Diese Statistiken sprechen laut Thalhammer dafür, dass der durchschlagende Erfolg sich bald einstellen wird – am besten bereits am Donnerstag. „Unsere Ideen und unser Spielkonzept greifen“, sagte der Oberösterreicher.

LASK-Trainer warnt vor DAC Dunajska Streda

Am Donnerstag trifft der LASK in der dritten Qualirunde der UEFA Europa League in der Raiffeisen Arena Linz auf der Gugl auf den DAC Dunajska Streda, den Dritten der abgelaufenen Saison in der slowakischen Fortuna Liga.

Ihre beiden bisherigen Tore in der Bundesliga erzielten die Linzer aus ruhenden Bällen. Für Thalhammer kein Problem: „Tore zählen auch aus Standards“, stellte der langjährige Teamchef der ÖFB-Frauen fest. Im Angriff gibt es jedoch einige Baustellen. Während der zuletzt angeschlagene Petar Filipovic wieder zur Verfügung steht, fehlen Thalhammer in der Offensive die Alternativen, weil Thomas Goiginger verletzt ist und Neuzugang Mamoudou Karamoko körperliche Defizite hat. „Aber wir haben Vertrauen in unsere Stürmer. Das wird schon alles besser werden“, erklärte der Coach.

Spiel als „große Chance, nicht Hypothek“

Eine Steigerung wird wohl auch nötig sein, schließlich geht es gegen ein äußerst formstarkes Team. Dunajska Streda hat sämtliche neun Pflichtspiele in dieser Saison gewonnen und führt die slowakische Tabelle souverän an. „Wir treffen auf einen Gegner, der sich momentan in einem Flow befindet. Sie spielen mit hoher Intensität und haben viel Offensivkraft. Das wird eine große Herausforderung für uns“, sagte Thalhammer im Hinblick auf die aktuelle Bilanz des Gegners.

Nach der Meinung des LASK-Trainers würde Dunajska Streda in der österreichischen Bundesliga „bestimmt unter den Top vier mitspielen“. Trotzdem ist der Optimismus beim 49-Jährigen groß. „Ich sehe das Spiel als große Chance, nicht als Drucksituation oder Hypothek“, betonte Thalhammer. „Ich denke, dass wir einen guten Plan haben. Wir haben den Gegner gut analysiert und unsere Hausaufgaben gemacht.“

Husein Balic (LASK), Stefan Hager und Zan Rogelj (Wattens)
GEPA/Amir Beganovic
In Innsbruck gab es für Husein Balic (Mi.) und Co. zwar keinen Sieg, aber laut Trainer wichtige Aufschlüsse

Ein Sieg über den slowakischen Spitzenreiter würde die Hoffnung nähren, wie im Vorjahr Millionenbeträge aus der Europa League einzunehmen. Gespielt wird in einem praktisch leeren Linzer Stadion – zwar wären von den Behörden bis zu 3.000 Zuschauer zugelassen, die UEFA lässt allerdings bei Europacup-Partien vorerst keine Fans zu.

Slowaken sehen LASK als Favoriten

Trotz der beeindruckenden eigenen Bilanz schiebt man bei Dunajska Streda dem LASK die Favoritenrolle zu. „Wir können hier nur gewinnen. Niemand erwartet etwas Außergewöhnliches von uns. Aber wir wollen unsere Chance ergreifen“, sagte Trainer Bernd Storck. Der Deutsche sprach von einem starken Gegner, auf den sein Team am Donnerstagabend treffe. So habe es der LASK in der vergangenen Saison nicht umsonst bis ins Achtelfinale der Europa League geschafft.

Dennoch betonte Storck: „Wir wollen unseren Traum weiterleben, er muss nicht hier enden.“ Seine junge Mannschaft wolle dort weitermachen, wo sie in den vergangenen Spielen aufgehört habe. „Dann können wir aufsteigen.“ Kapitän Zsolt Kalmar erklärte ebenfalls: „Wir kommen nicht mit erhobenen Händen hierher. Wir haben unsere eigenen Ziele und wollen sie erreichen.“