Javier Martinez jubelt
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UEFA-Supercup

Bayern holen mit Kraftakt vierten Titel

Nach Meisterschaft und Cup auf nationaler bzw. Champions League auf internationaler Ebene hat Bayern München am Donnerstagabend bereits Titel Nummer vier eingespielt. In Budapest holten David Alaba und Co. vor 15.500 Zuschauern gegen Europa-League-Gewinner FC Sevilla in der Verlängerung ein 2:1 (1:1, 1:1) und damit zum zweiten Mal nach 2013 den UEFA-Supercup.

Nach 0:1-Rückstand wurden Leon Goretzka (34.) und Javi Martinez (104.) zu den Matchwinnern. Schon am kommenden Mittwoch winkt im deutschen Supercup gegen Vizemeister Borussia Dortmund in München Titel Nummer fünf.

Die Elf von Trainer Hansi Flick setzte zudem seine bemerkenswerte Serie fort: Seit dem 7. Dezember 2019 hat man nicht mehr verloren und 31 von 32 Partien gewonnen. Für Sevilla war es die erste Niederlage seit Anfang Februar.

Alaba setzt sich in Szene

Alaba, für den es mit den Bayern der 25. Titel ist, stand schon zu Beginn unfreiwillig im Mittelpunkt. Seinen Rempler gegen Ivan Rakitic wertete Schiedsrichter Anthony Taylor aus England als Foul und verhängte einen Elfer, den Lucas Ocampos sicher verwertete (13.).

Ivan Rakitic und David Alaba
APA/AFP/Attila Kisbenedek
Alabas Körpereinsatz im Strafraum gegen Rakitic war dem Schiedsrichter eine Spur zu intensiv

Doch Alaba, der wegen einer Oberschenkelblessur zum Bundesliga-Auftakt noch gefehlt hatte, hatte auch entscheidenden Anteil am Siegestreffer des eingewechselten Martinez: Alabas Schussversuch von der Strafraumgrenze konnte Goalie Bono nicht bändigen, und Martinez, der gemäß Medienberichten schon mit Athletic Bilbao einig sein soll, war im Nachsetzen per Kopf zur Stelle.

Chancen auf beiden Seiten

Davor mussten die Bayern gegen die disziplinierten Spanier einen echten Kraftakt abliefern und hatten in Manuel Neuer einen weiteren Matchwinner in ihren Reihen: In der 87. Minute verhinderte er im Eins-gegen-eins gegen den frei vor ihm auftauchenden Youssef En-Nesyri erstmals das 1:2. Sevillas Joker hatte in der Verlängerung eine weitere Großchance, aber Neuer lenkte den Schuss noch an die Stange (92.).

Zweimal jubelten die Bayern zu früh: nach einem Angriff, den Lewandowski nach Doppelpass mit Müller erfolgreich abschloss (55.), der Videobeweis jedoch knapp Abseits ergab, und als Schiedsrichter Taylor acht Minuten später auch ein Tor von Sane nicht gab, weil er zuvor ein Foul von Lewandowski erkannt haben wollte.

Das Spiel war im Vorfeld umstritten, zählt doch Budapest zu einem Coronavirus-Risikogebiet. Von vielen Seiten gab es Warnungen, zu dem Spiel zu reisen, die UEFA wollte jedoch die Partie als Probelauf für künftige Spiele vor Zuschauern im Herbst durchziehen.

UEFA-Supercup

Donnerstag:

Bayern München – FC Sevilla 2:1 n.V. (1:1, 1:1)

Budapest, Puskas-Arena, 15.500 Zuschauer, SR Taylor (ENG)

Torfolge:
0:1 Ocampos (13./Foulelfmeter)
1:1 Goretzka (34.)
2:1 Javi Martinez (104.)

Bayern München: Neuer – Pavard, Süle, Alaba (112./Boateng), Lucas Hernandez (100./Javi Martinez) – Kimmich, Goretzka (99./Davies) – L. Sane (70./Tolisso), Müller, Gnabry – Lewandowski

FC Sevilla: Bono – J. Navas, Kounde, Carlos, Escudero – Rakitic (56./O. Torres), Fernando, Jordan (94./Vazquez) – Suso (73./Gudelj), L. de Jong (56./En-Nesyri), Ocampos

Gelbe Karten: Alaba, Lucas Hernandez bzw. Jordan, Kounde, Fernando, Escudero