Munas Dabbur (Hoffenheim) und Joshua Kimmich (Bayern München)
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Fußball

Hoffenheim beendet Erfolgslauf der Bayern

Der FC Bayern München ist doch zu schlagen. Drei Tage nach dem Sieg im UEFA-Supercup kassierten die Bayern mit David Alaba am Sonntag mit 1:4 bei Hoffenheim mit Stefan Posch und Christoph Baumgartner die erste Pflichtspielniederlage 2020. Zuletzt hatte der Rekordmeister in der Bundesliga am 7. Dezember mit 1:2 in Mönchengladbach verloren.

Erstmals seit einem 0:0 gegen Leipzig am 9. Februar hat der FC Bayern ein Pflichtspiel nicht gewonnen. Für Hoffenheims Neo-Trainer Sebastian Hoeneß, den Neffen von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß, war die Überraschung ein besonderer Triumph. Der 38-Jährige hatte vergangene Saison noch den FC Bayern II zum Drittligatitel geführt.

Ermin Bicakcic (16. Minute) und Munas Dabbur (24.) brachten Hoffenheim mit 2:0 in Führung. 6.030 Zuschauer im Sinsheimer Stadion sahen dann den Anschlusstreffer von Joshua Kimmich (36.). Der überragende Andrej Kramaric (77.) erhöhte auf 3:1, eher er per Foulelfmeter (92.) auch den 4:1-Endstand markierte. Für ihn war es der neunte Treffer in den letzten drei Bundesliga-Spielen.

Jubel von Hoffenheim
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Hoffenheim sorgte für die bisher größte Überraschung in der noch jungen Saison

Weiterer Rekord verpasst

Drei Tage vor dem deutschen Supercup gegen Borussia Dortmund blieben die Bayern matt und ohne Ideen im Angriff. Zuvor war der Meister und Champions-League-Sieger beeindruckende 21 Ligaspiele und insgesamt 32 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen gewesen. Die Bayern verpassten mit diesem Dämpfer auch einen Ligarekord von saisonübergreifenden elf Auswärtssiegen.

Seinen etwas angeschlagenen Torjäger Robert Lewandowski und Nationalspieler Leon Goretzka hatte Chefcoach Hansi Flick bis zur 57. Minute geschont. Hoffenheim nutzte seine ersten beiden Chancen eiskalt: Bicakcic köpfelte nach einem Eckball das 1:0, Ex-Salzburg-Torjäger Dabbur düpierte nach einem Patzer von Benjamin Pavard Nationalkeeper Manuel Neuer mit einem Heber.

Die Bayern-Abwehr mit Alaba ließ den Hoffenheimern große Schlupflöcher: So hatte Baumgartner nach einer knappen halben Stunde das 3:0 auf dem Fuß, der Ball ging aber drüber. Von Lewandowski-Vertreter Joshua Zirkzee war bis dahin nichts zu sehen. Dabei musste die TSG auf Kapitän und Abwehrchef Benjamin Hübner verzichten, zudem humpelte Bicakcic noch vor der Pause verletzt vom Feld.

Hoffenheim diesmal nicht zu biegen

Kimmich gelang zwar das 1:2, doch Baumgartner und Kramaric vergaben vor der Pause weitere Chancen für Hoffenheim. Nach Wiederanpfiff verpasste Dabbur gleich zweimal das 3:1. In der zunehmend hektischen Partie rieben sich die Münchner in Zweikämpfen auf. Hoffenheims Goalie Oliver Baumann hatte in seinem 200. Bundesliga-Spiel weniger zu tun als sein Gegenüber Neuer.

Die eingewechselten Lewandowski und Goretzka blieben unauffällig, während Hoffenheim weiter Chancen suchte. In der Schlussphase kam noch Kingsley Coman, der seine Quarantäne wegen eines CoV-Falles im privaten Umfeld beendet hatte. Aber auch der Flügelspieler konnte nicht mehr für die Wende sorgen. Die Hoffenheimer holten gegen den FC Bayern 13 Punkte seit 2016/2017 (vier Siege, ein Unentschieden, vier Niederlagen) – so viele wie keine andere Mannschaft.

Pervan hält im Wolfsburg-Tor Remis in Freiburg fest

Torhüter Pavao Pervan gab am Sonntag sein Saisondebüt für den VfL Wolfsburg. Der 32-Jährige kam beim 1:1-Remis beim SC Freiburg 90 Minuten zum Einsatz, weil Stammkeeper Koen Casteels kurz vor Spielbeginn offenbar wegen Knieproblemen ausfiel. Trainer Oliver Glasner wechselte Xaver Schlager in der 58. Minute ein, auf der Gegenseite spielte Philipp Lienhart in der Abwehr durch.

Freiburgs Rekordtorschütze Nils Petersen (11. Minute) hatte die überlegene Heimmanschaft per Kopf in Führung gebracht, Josip Brekalo erzielte vor den 3.200 zugelassenen Zuschauern noch vor der Pause den Ausgleich für die Gäste (42.). Vor allem nach der Pause vergaben die Gastgeber zahlreiche Torchancen.

Deutsche Bundesliga, zweite Runde

Sonntag:

Hoffenheim – Bayern 4:1 (2:1)

Tore: Bicakcic (16.), Dabbur (24.), Kramaric (77., 92./Elfmeter) bzw. Kimmich (36.)

Hoffenheim: mit Posch, Baumgartner bis 58., Grillitsch ab 80.

Bayern: mit Alaba

Freiburg – Wolfsburg 1:1

Tore: Petersen (11.) bzw. Brekalo (42.)

Freiburg: mit Lienhart

Wolfsburg: Trainer Glasner, mit Pervan, Schlager ab 58.

Samstag:

Augsburg – Dortmund 2:0 (1:0)

Tore: Uduokhai (40.), Caligiuri (54.)

Augsburg: Gregoritsch bis 57. Minute

Leverkusen – Leipzig 1:1 (1:1)

Tore: Demirbay (20.) bzw. Forsberg (14.)

Leverkusen: Dragovic ab 90. Minute, Baumgartlinger Ersatz
Leipzig: Laimer und Sabitzer (beide verletzt) nicht im Kader

Mainz – Stuttgart 1:4 (1:1)

Tore: Quaison (13.)bzw. Wamangituka (45.), Didavi (61.), Klimowicz (80.), Kalajdzic (86.)

Gelb-Rote Karten: Niakhate (87.) bzw. Stenzel (91.)

Mainz: Onisiwo spielte durch, Mwene Ersatz
Stuttgart: Kalajdzic bis 87. Minute

Mönchengladbach – Union Berlin 1:1 (0:0)

Tore: Thuram (56.) bzw. Schlotterbeck (79.)

Gladbach: Lainer spielte durch, Wolf ab 75. Minute, Lazaro (verletzt) nicht im Kader
Union: Trimmel bis 73. Minute

Bielefeld – Köln 1:0 (0:0)

Tor: Edmundsson (78.)

Bielefeld: Prietl spielte durch, Gebauer Ersatz
Köln: Kainz (verletzt) nicht im Kader

Schalke – Bremen 1:3 (0:2)

Tore: Uth (93.) bzw. Füllkrug (22., 37, 59./Elfmeter)

Gelb-Rote Karte: Kabak (84./Schalke)

Schalke: Schöpf Ersatz, Burgstaller nicht im Kader
Bremen: Friedl spielte durch

Freitag:

Hertha BSC – Frankfurt 1:3 (0:2)

Tore: Hinteregger (77./ET) bzw. Silva (30./Elfer), Dost (36.), Rode (71.)

Frankfurt: Hinteregger und Ilsanker spielten durch

Tabelle: