Jubel von Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) mit dem Stanley-Cup-Pokal
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Eishockey

Tampa Bay krönt sich zu NHL-Champion

Tampa Bay Lightning hat sich zum zweiten Mal in seiner Geschichte den Titel in der National Hockey League (NHL) gesichert. Im sechsten Spiel um den Stanley Cup bezwang die Mannschaft aus Florida am Montagabend (Ortszeit) die Dallas Stars mit 2:0 (1:0 1:0 0:0) und gewann die Finalserie mit 4:2. Den ersten NHL-Titel hatte Lightning 2004 geholt.

Nach der vergebenen Chance am Samstag, als Tampa nach zweimaliger Verlängerung 2:3 verloren hatte, hatte die Mannschaft aus Florida die Begegnung dieses Mal gut unter Kontrolle. Braydon Point traf im ersten Drittel zur Führung, Blake Coleman erhöhte in zweiten Drittel auf 2:0. In den letzten Minuten versuchte Dallas mit einem zusätzlichen Feldspieler alles, kam an der Defensive des neuen Champions aber nicht vorbei. Goalie Andrej Wassilewski hielt alle 22 Schüsse.

Auf tosenden Jubel der Fans musste das Siegerteam aber verzichten. Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden das NHL-Play-off komplett in Kanada und ohne Zuschauer ausgetragen, das Feuerwerk in Edmonton sahen nur Spieler, Trainer und Betreuer der Mannschaften sowie ein paar Journalisten und Helfer. „Es braucht einiges, um 80 Tage oder wie lange auch immer in einer Blase zu sein“, sagte Victor Hedman. „Aber das war es jetzt alles wert. Wir kommen mit dem Pokal nach Hause.“

Tampa Bay holt Stanley Cup

Tampa Bay Lightning ist der Champion der diesjährigen NHL-Saison. Das Team aus Florida gewann den Stanley Cup dank eines 2:0-Erfolgs über die Dallas Stars im sechsten Spiel der „Best of seven“-Finalserie.

Hedman zu Final-MVP gewählt

Hedman wurde auch zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finalserie gewählt. Der schwedische Verteidiger blieb im sechsten Spiel gegen Dallas zwar ohne Torerfolg, erzielte davor im Play-off aber überragende zehn Treffer – mehr als jeder andere NHL-Abwehrspieler seit 1994 – und erhielt dafür die Conn Smythe Trophy. „Das letzte Drittel war vermutlich das längste meines Lebens“, sagte der Schwede und war damit mehr als erleichtert, als die Schlusssirene ertönte.

Jubel des Tampa-Bay-Lightning-Teams
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Wie üblich flogen beim Siegerteam nach der Schlusssirene die Ausrüstungsgegenstände durch die Luft

Hedman, der im Play-off auch elf Assists verbuchte, wurde von Tampa Bay im Jahr 2009 als Nummer zwei im Draft ausgewählt und verbrachte bei Lightning seine ganze bisherige Karriere, die er nun mit dem Titel krönte. „Das bedeutet die Welt, diesen Pokal nach Hause zu bringen. Den Pokal zu gewinnen, das braucht ein paar Wochen, vielleicht Monate, bis ich das realisiert habe“, sagte der 29-Jährige.

Victor Hedman (Tampa Bay Lightning)
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Victor Hedman hatte entscheidenden Anteil am Titelgewinn der Lightning

Bitteres Aus 2019 als Wegbereiter

Tampa Bay zählte schon in den letzten Jahren zu den Titelkandidaten, scheiterte aber immer wieder vorzeitig. Besonders bitter war das Ausscheiden 2019, als Lightning als bestes Team des Grunddurchgangs gleich in der ersten Runde gegen die Columbus Blue Jackets mit 0:4 ausgeschieden war. Ein Jahr später erhob sich das Team nun doch endlich auf den Eishockey-Olymp.

Das bittere Ausscheiden in der letzten Saison war laut Coach Jon Cooper allerdings der Grundstein zum Erfolg in diesem Jahr. „Das Team hat gelernt, was es braucht, um zu gewinnen. Im Scheitern findet man auch oft Erfolg. Ich bin davon überzeugt, dass uns der damalige Kummer heute hierhergebracht hat“, sagte Cooper.

Und Kapitän Steven Stamkos, der nach seiner langen Verletzungspause nur in Spiel drei für ein paar Minuten auf dem Eis gestanden war, dabei aber sofort ein Tor beigesteuert hatte, brachte die Emotionen nach dem Titelgewinn auf den Punkt: „Das ist eines der besten Gefühle auf der Welt. Ich bin unglaublich stolz auf das Team und darauf, was wir erreicht haben. Ich bin sprachlos“, sagte Stamkos.