Salzburg-Spieler beim Aufwärmen
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Coronavirus holt Salzburg ein

Red Bull Salzburg hat am Sonntagvormittag über positive Coronatests von drei Spielern informiert. Die ersten Tests nach dem Play-off-Spiel der Champions League bei Maccabi Tel Aviv in Israel hätten diese Befunde ergeben, teilte der Club in den Sozialen Netzwerken mit. Die Israelis waren bereits im Vorfeld des Spiels von zahlreichen CoV-Fällen geplagt.

Die Tests waren am Freitag, zwei Tage nach dem Rückspiel im Play-off zur Champions League gegen Maccabi Tel Aviv durchgeführt worden. Der israelische Meister war vom Virus stark getroffen worden, dennoch mussten die „Roten Bullen“ aufgrund einer UEFA-Entscheidung gegen Maccabi antreten.

Eine Verbindung wollte Salzburg aber nicht herstellen. „Es lässt sich nicht ermitteln, woher das kommt. Wir werden uns hüten, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen“, teilte der Verein mit. Immerhin seien vor dem Spiel alle Kicker sowohl von Salzburg als auch von Maccabi negativ getestet worden.

Team in „Mannschaftsquarantäne“

Die Betroffenen, deren Namen nicht genannt wurden, seien aktuell symptomfrei und hätten sich in Quarantäne begeben. Sie fallen für das Bundesligaspiel gegen TSV Hartberg am Nachmittag aus.

Der Rest des Teams begab sich laut Mitteilung in Mannschaftsquarantäne. Das bedeutet, dass sich die Spieler und Betreuer nur zwischen Wohnung und Trainings- sowie Spielort bewegen dürfen.

Teamchef bekommt Personalprobleme

Salzburg stellt damit auch keine Spieler für die kommenden Länderspiele ab. Für das ÖFB-Team, das ein Heimtestspiel gegen Griechenland (7.10.) bestreitet und in der Nations League jeweils auswärts auf Nordirland (11.10.) und Rumänien (14.10) trifft, fallen nun Torhüter Cican Stankovic und Linksverteidiger Andreas Ulmer aus.

Red-Bull-Salzburg- und Maccabi-Tel-Aviv-Spieler nach dem Spiel
GEPA/David Geieregger
Nach der Champions-League-Qualifikation gegen Maccabi Tel Aviv wurden bei drei Salzburgern CoV-Infektionen festgestellt

Zudem können die auf Abruf nominierten Verteidiger Maximilian Wöber und Albert Vallci nicht nachnominiert werden. Teamchef Franco Foda muss wegen einer Adduktorenverletzung schon auf Einser-Goalie Alexander Schlager verzichten. Weiters fallen Marcel Sabitzer, Konrad Laimer und Valentino Lazaro aus. Auch China-Legionär Marko Arnautovic steht wegen der Reisebeschränkungen nicht zur Verfügung.

Fragwürdige Entscheidung

Auch wenn Salzburg die Corona-Fälle nicht auf die beiden Duelle mit Maccabi zurückführt, erscheint die Entscheidung der UEFA fragwürdig. Salzburg hatte gegen Maccabi Tel Aviv antreten müssen, obwohl in Israel und bei Maccabi das Coronavirus grassierte. Israel hat mit einem Rekordhoch an positiven Coronavirus-Fällen zu kämpfen und verhängte einen Lockdown.

Bei Maccabi waren vor dem Hinspiel laut israelischen Medienberichten sieben Spieler und sieben Mitglieder des Betreuerstabs positiv getestet worden. Schließlich sollen rund um die beiden Partien insgesamt elf Spieler von Maccabi einen positiven Coronatest abgegeben haben.

Salzburger erhöhen Testrate

Die UEFA allerdings entschied trotz Salzburger Bedenken, dass die Spiele wie geplant ausgetragen werden. Salzburg flog mit einem reduzierten Tross nach Tel Aviv, gewann am 22. September gegen den stark ersatzgeschwächten israelischen Meister mit 2:1 und schaffte am 30. September mit einem 3:1 im Rückspiel den Sprung in die lukrative Gruppenphase der Champions League.

Die Salzburger Spieler wurden rund um die Begegnungen alle zwei, drei Tage getestet, stets negativ, ehe am Freitag drei positive Tests abgegeben wurden. Laut Mitteilung der Stadt Salzburg läuft das Contact-Tracing seit Bekanntwerden am Samstagabend auf Hochtouren. Zudem wird die Kontrollhäufigkeit in nächster Zeit erhöht.