Peter Herzog
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Marathon

Herzog pulverisiert in London ÖLV-Rekord

Der Salzburger Peter Herzog hat am Sonntag beim London-Marathon in 2:10:06 Stunden einen neuen österreichischen Rekord aufgestellt. Der 32-Jährige verbesserte die 2019 in Wien aufgestellte Rekordmarke von Lemawork Ketema um 38 Sekunden, seine eigene Bestzeit vom Berlin-Marathon im Vorjahr unterbot er um 51 Sekunden.

„Ein unglaublicher Tag, ich hätte nicht geglaubt, dass der so für mich und für den österreichischen Laufsport ausgeht. Wir haben wieder eine neue Marke setzen können im Marathonsport“, sagte der im starken Feld zwölftplatzierte Herzog.

Er hatte sich in einem Höhentrainingslager in St. Moritz auf den wegen der CoV-Pandemie nur als Eliterennen ohne Zuschauer auf einem Rundkurs im St. James’s Park ausgetragenen Marathon vorbereitet. „Ich habe gewusst, ich bin wahrscheinlich noch einmal etwas stärker als im letzten Jahr. Das hat mich zugleich aber mit den Bedingungen der letzten Tage zweifeln lassen, ob ich es da so umsetzen kann. Bei der Anreise waren überschwemmungsartige Bedingungen, der Wind hat geblasen, und dass dann so eine Leistung herausschaut, ist genial.“

Herzog läuft neuen ÖLV-Marathon-Rekord

Für eine Glanzleistung sorgte Peter Herzog beim London-Marathon. Der Salzburger lief österreichischen Rekord.

Herzogs Gruppe, die eigentlich eine 2:11er-Zeit angepeilt hatte, wurde vom mehrfachen britischen Olympiasieger Mo Farah als Tempomacher angeführt, der bis Kilometer 30 im Rennen blieb. „Das war perfekt“, sagte Herzog, der danach noch zum Rekord des Österreichischen Leichtathletikverbands (ÖLV) stürmte. Der Saalfeldener hat wie Ketema seinen Startplatz für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio bereits fix in der Tasche.

Weltrekordler erstmals seit 2013 geschlagen

Abgesehen vom österreichischen Rekord nahm der London-Marathon ein unerwartetes Ende. Eliud Kipchoge, der Weltrekordhalter über die 42,195 km, erlitt beim Sieg des Äthiopiers Shura Kitata die erste Niederlage in London seit sieben Jahren.

Shura Kitata
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Sieger Shura Kitata setzte sich erst im Zielsprint um eine Sekunde durch

Kitata setzte sich in 2:05:41 Stunden durch und verwies dabei den Kenianer Vincent Kipchumba (2:05:42) und seinen Landsmann Sisay Lemma (2:05:45) hauchdünn auf die Plätze zwei und drei. Favorit Kipchoge, der bei Kilometer 38 abreißen lassen musste, wurde mit mehr als einer Minute Rückstand nur Achter (2:06:49).

Weltrekordlerin Kosgei nicht zu schlagen

Bei den Frauen, die vor den Männern gelaufen waren, gewann die Kenianerin Brigid Kosgei zum zweiten Mal in Folge in London. Die 26-Jährige, seit Chicago 2019 mit 2:14:04 Stunden Weltrekordhalterin, kam nach 2:18:58 Stunden ins Ziel und setzte sich damit souverän vor der US-Amerikanerin Sara Hall (2:22:01) und der kenianischen Weltmeisterin Ruth Chepngetich (2:22:05) durch.