Valtteri Bottas
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Formel 1

Bottas stoppt Hamiltons Pole-Serie

Valtteri Bottas hat das Abonnement auf die Poleposition von Mercedes auf dem Nürburgring verlängert. Der Finne holte sich am Samstag im Qualifiying für den Grand Prix der Eifel (Sonntag, 14.10 Uhr live in ORF 1) im elften Rennen zum dritten Mal in dieser Saison und zum 14. Mal in seiner Karriere den ersten Startplatz. Neben Bottas steht dessen Teamkollege Lewis Hamilton, der nach fünf Polepositions in Folge diesmal nur Zweiter wurde. Max Verstappen im Red Bull wurde vor Charles Leclerc im Ferrari Dritter.

Bottas, zuletzt auch Sieger in Russland, sorgte mit einer herausragenden Runde und einer Zeit von 1:25,269 Minuten dafür, dass auch im elften Saisonrennen ein Silberpfeil aus der ersten Startposition aus ins Rennen geht. Der Finne holte sich seine 14. Pole mit 0,256 Sekunden Vorsprung auf Hamilton, der in der Eifel den nächsten Anlauf auf seinen 91. Sieg und damit die Egalisierung des Rekordes von Michael Schumacher nimmt.

„Das ist ein tolles Gefühl, in der letzten Runde alles auf den Punkt genau zu schaffen“, sagte Bottas, der sich auch bei seiner Reifencrew bedankte: „Bei so einer Kälte den Reifen ins ideale Temperaturfenster zu bekommen ist toll. Der Sieg ist mein Ziel für morgen.“ Auch Teamchef Toto Wolff, dem es laut eigener Aussage bei der letzten Runde von Bottas vor Aufregung kräftig in den Eingeweiden rumort hatte, lobte das Reifenmanagement des Finnen. „Unglaubliche Performance“, sagte Wolff im ORF, „Valtteri bringt den Reifen besser auf Temperatur, wenn es so kalt ist oder der Asphalt so glatt.“

Nürburgring: Poleposition für Bottas

Valtteri Bottas holte sich auf dem Nürburgring vor seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton die Poleposition. Gesprächsthema Nummer eins im Qualifying war aber Nico Hülkenberg. Der Deutsche ersetzte, sehr spontan und ohne vorheriges Training, den erkrankten Lance Stroll im Racing Point.

WM-Spitzenreiter Hamilton wirkte aufgrund des Rückstandes auf seinen Teamkollegen hingegen etwas ratlos. „Valtteri ist über zwei Zehntel vorne, dass sagt schon einiges. Es gibt für morgen noch einige Unwägbarkeiten. Wie verhalten sich die Reifen, wie viele Stopps brauchen wir, müssen wir in dieser Kälte hinter dem Safety-Car fahren“, sagte der Engländer, „ich muss mir das heute Abend noch alles in Ruhe überlegen.“ Wie sehr das herbstliche Wetter eine Rolle spielt, erlebten die Piloten am Freitag. Während beim Qualifying die Sonne schien, mussten tags zuvor die beiden freien Trainings aufgrund dichten Nebels abgesagt werden.

Verstappen darf lange hoffen

Verstappen hatte am Ende 0,293 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit, nachdem er davor im Qualifying die Mercedes-Boliden lange hinter sich gelassen hatte. Der Niederländer hatte bis zum letzten Outing in Q3 knapp die Bestzeit gehalten, verpasste aber im entscheidenden Umlauf die dritte Poleposition seiner Karriere klar. Der in der Startaufstellung neben ihm stehende Leclerc verlor im Qualifying 0,766 Sekunden auf den Schnellsten.

„Es war ein interessantes Qualifying, weil wir gestern nicht gefahren sind. Wir kommen im Qualifying ein bisschen näher an Mercedes heran“, sagte Verstappen. Der 23-Jährige trauerte der verpassten ersten Startreihe aber dennoch etwas nach. „Ich habe mir ein wenig mehr ausgerechnet, aber unter dem Strich ist es okay. Es ist eine tolle lustige Strecke, und schauen wir mal, was wir morgen schaffen“, sagte das Red-Bull-Ass.

Max Verstappen
Reuters/Bryn Lennon
Verstappen durfte bis zum letzten Versuch im Qualifying mit der Poleposition spekulieren

Vettel auch daheim weit zurück

Eine weitere Schlappe kassierte hingegen Sebastian Vettel. Der bis dato letzte GP-Sieger auf dem Nürburgring musste in der dritten Qualifikationssession zuschauen. Vettel kam bei seinem Heimrennen über Platz elf nicht hinaus. „Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr. Jetzt können wir uns die Reifen aussuchen, vielleicht gar nicht so schlecht“, sagte der Deutsche. „Hoffentlich wird das ein Vorteil für uns sein, nicht mit dem weichen Reifen losfahren zu müssen. Aber es ist auch ziemlich kalt, also, es kann auch sein, dass es gar nicht so sehr einen Vorteil gibt.“

Auch Vettels kurzfristig vor dem Training für den erkrankten Lance Stroll bei Racing Point eingesprungener Landsmann Nico Hülkenberg spielte im Qualifying keine Rolle. Der zweite deutsche Lokalmatador im Feld landete auf dem 20. und letzten Platz. Bereits Anfang August in Silverstone war Hülkenberg bei Racing Point für zwei Rennen eingesprungen, damals für den positiv auf das Coronavirus getesteten Sergio Perez. Der Mexikaner belegte am Samstag den neunten Platz. Alexander Albon war im zweiten Red Bull Fünfter, dahinter folgten das Renault-Tandem Daniel Ricciardo und Esteban Ocon sowie Lando Norris im McLaren.

GP der Eifel auf dem Nürburgring

Qualifying:
1. Valtteri Bottas FIN Mercedes 1:25,269
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:25,525
3. Max Verstappen NED Red Bull 1:25,562
4. Charles Leclerc MON Ferrari 1:26,035
5. Alexander Albon THA Red Bull 1:26,047
6. Daniel Ricciardo AUS Renault 1:26,223
7. Esteban Ocon FRA Renault 1:26,242
8. Lando Norris GBR McLaren 1:26,458
9. Sergio Perez MEX Racing Point 1:26,704
10. Carlos Sainz ESP McLaren 1:26,709
Out nach Q2:
11. Sebastian Vettel GER Ferrari 1:26,738
12. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:26,776
13. Daniil Kwjat RUS Alpha Tauri 1:26,848
14. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 1:26,936
15. Kevin Magnussen DEN Haas 1:27,125
Out nach Q1:
16. Romain Grosjean FRA Haas 1:27,552
17. George Russell GBR Williams 1:27,564
18. Nicholas Latifi CAN Williams 1:27,812
19. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 1:27,817
20. Nico Hülkenberg GER Racing Point 1:28,021
Startaufstellung:
1. Valtteri Bottas FIN Mercedes
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes
3. Max Verstappen NED Red Bull
4. Charles Leclerc MON Ferrari
5. Alexander Albon THA Red Bull
6. Daniel Ricciardo AUS Renault
7. Esteban Ocon FRA Renault
8. Lando Norris GBR McLaren
9. Sergio Perez MEX Racing Point
10. Carlos Sainz ESP McLaren
11. Sebastian Vettel GER Ferrari
12. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri
13. Daniil Kwjat RUS Alpha Tauri
14. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo
15. Kevin Magnussen DEN Haas
16. Romain Grosjean FRA Haas
17. George Russell GBR Williams
18. Nicholas Latifi CAN Williams
19. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo
20. Nico Hülkenberg GER Racing Point