DFB-Coach Joachim Löw instruiert seine Mannschaft während einer Trainingseinheit
Reuters/Gleb Garanich
Nations League

Löw plant nächsten Streich gegen Schweiz

Nach dem Premierenerfolg in der UEFA Nations League hat Deutschland gegen die Schweiz den nächsten Sieg im Sinn. DFB-Teamchef Joachim Löw möchte nach dem 2:1 in der Ukraine, dem ersten Sieg nach 326 Tagen, beim Heimspiel am Dienstag in Köln kaum etwas ändern. „Wir sind überzeugt von unserem Plan, den werden wir durchziehen“, unterstrich Löw.

„Ich vertraue meinen Spielern. Wir haben sehr gute Spieler, eine sehr gute Mannschaft. Wir haben sehr gute Ansätze“, sagte der 60-Jährige vor dem „Geisterspiel“ in Köln. Wegen der hohen Coronavirus-Infektionszahlen, die in der Stadt am Rhein deutlich über dem Grenzwert von 35 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in der Woche liegen, habe das Kölner Gesundheitsamt in Absprache mit dem Land Nordrhein-Westfalen dem Verband „erneut untersagen müssen, Zuschauer zuzulassen“.

Für zwei Spieler im DFB-Team bietet die Partie im leeren Stadion deshalb nicht unbedingt den angemessenen Rahmen für ein besonderes Jubiläum. Mittelfeld-Motor Toni Kroos könnte gegen die Eidgenossen sein 100. Länderspiel bestreiten, sein Partner in der Schaltzentrale, Joshua Kimmich, sein 50. „Man hat sich schon an die ganzen Umstände gewöhnt“, sagte Kroos jüngst. „Das hat bestimmt eine Bedeutung“, sagte er. „Ich hoffe, dass es erfolgreich wird. Sonst kann ich mir nichts dafür kaufen.“

Toni Kroos und Joshua Kimmich (beide GER)
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Kroos (li.) steht gegen die Schweiz vor seinem 100., Kimmisch vor seinem 50. Länderspiel

Löw fordert „Geschwindigkeit und Präzision“

Löw erwartet sich von seiner Auswahl im Gegensatz zum Gastspiel in der Ukraine mehr Offensivakzente. „Geschwindigkeit und Präzision sind ein wichtiges Thema", sagte der 60-Jährige. Für das dritte Länderspiel innerhalb von sieben Tagen muss Löw erst einmal sehen, ob er die Sieger von Kiew wieder komplett aufstellen kann. Chelsea-Angreifer Timo Werner dürfte nach überstandener Erkältung neu in die Startelf rücken.

Die Schweiz harrt in diesem Kalenderjahr noch dem ersten Sieg, ihre Hoffnungen ruhen auf Xherdan Shaqiri. Die Boulevardzeitung „Blick“ flehte Nationaltrainer Vladimir Petkovic am Montag auf ihrer Website förmlich an. „Lieber Vlado, bring doch bitte Shaqiri!“ Ein 0:1 wie zuletzt gegen Spanien sollte passieren dürfen. Doch die Schweizer stecken der „Neue Zürcher Zeitung“ zufolge in mehr als einer „Resultatkrise“. Unter dem Pragmatiker Petkovic fehlen vor allem die offensiven Erweckungserlebnisse. In Köln geht es nun um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib in der Topliga der Nations League.

Spanien will Platz eins verteidigen

Dasselbe gilt für Österreichs kommenden EM-Gegner Ukraine gegen Spanien. Die coronavirusgebeutelte Truppe von Teamchef Andrij Schewtschenko vergleicht sich zum dritten Mal in wenigen Tagen mit einer Topnation (Frankreich/1:7, Deutschland/1:2). Das erste Duell gewannen die Spanier klar mit 4:0. Deren Coach Luis Enrique gab Gruppenplatz eins als Ziel aus und meinte: „Wir haben letztes Mal ein gutes Ergebnis geschafft, aber dieses Mal wird es ein ganz anderes Spiel.“ In der Gruppe vier der A-Liga steht Spanien (7 Punkte) vor Deutschland und der Ukraine (3) sowie der Schweiz (1) auf Rang eins.