Heorhii Bushchan jubelt mit Mitspielern
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Nations League

Österreichs EM-Gegner Ukraine zeigt auf

Die Ukraine hat am Dienstag für eine Überraschung gesorgt. Mit dem 1:0 in Kiew im Rahmen der Nations League konnte man Spanien im siebenten Länderspiel erstmals bezwingen. Held im Dress von Österreichs EM-Gruppengegner war dabei vor allem Goalie Georgij Buschtschan, der die Gäste mit tollen Paraden zur Verzweiflung brachte.

„Ich glaube, dass es das beste Spiel seiner bisherigen Karriere war“, sagte Torschütze Wiktor Zigankow danach. Der 22-jährige Angreifer von Dynamo Kiew bestrafte die spanische Nachlässigkeit zu Beginn der Schlussphase nach einer blitzschnellen Aktion über das gesamte Spielfeld.

Damit war die Revanche für die klare 0:4-Niederlage in Spanien geglückt – und das sehr zur Freude der 21.000 lautstarken Anhänger im Olympiastadion. „Nach drei Niederlagen in Folge waren wir unseren Fans einiges schuldig, wir sind froh, dass wir ihnen einen Grund gegeben haben, am Ende jubeln zu dürfen“, sagte Zigankow.

Spanien patzt in der Ukraine

Die spanische Nationalelf bleibt trotz einer Niederlage in der Ukraine Spitzenreiter der deutschen Nations-League-Gruppe. Viktor Tsygankov schoss in Kiew das einzige Tor des Abends, obwohl Spanien die Partie über weite Strecken dominierte.

Buschtschan immer auf dem Posten

Sonst waren auf der Seite der Ukraine über weite Strecken vor allem die Defensivreihen gefragt und dahinter Buschtschan. Der 26-Jährige verhinderte schon in der ersten Hälfte mögliche Tore von Rodrigo und Ansu Fati und fischte auch einen Freistoß von Sergio Ramos aus dem Kreuzeck. Nach dem Seitenwechsel traf Rodri bei der besten Möglichkeit der Gäste die Außenstange, die spanische Schlussoffensive mit vielen Flanken brachte nichts mehr ein.

Heorhii Bushchan
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Torhüter Buschtschan hatte an diesem Abend alles im Griff

„Ich muss gar nichts sagen, weil meine Spieler auf dem Platz mit ihrem Engagement und ihrem Einsatz alles gesagt haben“, resümierte ein hochzufriedener Ukraine-Teamchef Andrij Schwetschenko. „Sie waren einfach großartig.“ Schon beim 1:2 im Heimspiel gegen Deutschland am Samstag war seine aufgrund von zahlreichen Ausfällen stark ersatzgeschwächte Mannschaft nahe an eine Überraschung herangekommen. Und das alles nach einer 1:7-Testabfuhr in Frankreich. „Die Spieler haben aus dem Frankreich-Spiel ihre Lehren gezogen“, so der ehemalige Starstürmer.

Coach Enrique bleibt gelassen

Für Spanien, das zuvor in sechs Duellen mit der Ukraine nur ein Remis zugelassen hatte, war es die erste Niederlage seit 15. November 2018, einem 2:3 gegen Kroatien ebenfalls in der Nations League. Seit damals hatte es elf Siege und vier Unentschieden gegeben.

Trainer Luis Enrique
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Für Enrique war die Niederlage schnell abgehakt

„Es ist keine große Sache, wenn man einmal ein oder zwei Spiele nicht trifft“, blieb Spaniens Teamchef Luis Enrique gelassen. Man habe genügend Chancen vorgefunden, um Tore zu erzielen. „Wir haben den Gegner, der nur die Räume eng machen wollte, auch 90 Minuten lang klar dominiert. Ich habe einige Spiele dieser Art in meiner Karriere verloren. Das kann bei so einer Spielweise des Gegners immer wieder einmal passieren“, sagte der Coach. Kritik gab es von ihm keine. „Die Einstellung meiner Spieler war gut, das meiste, was ich gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen.“

3:3-Torfestival zwischen Deutschland und der Schweiz

Den zweiten Sieg im Jahr 2020 hat Deutschland am Dienstag zwar verpasst, beim 3:3 (1:2) im Nations-League-Duell mit der Schweiz aber für ein Torfestival gesorgt.

Dreikampf in der Gruppe

Als nächste Hürde wartet am 14. November auswärts die Schweiz, während die Ukraine in Deutschland gastiert. Durch den Sieg der Ukrainer und das 3:3 der DFB-Auswahl in Köln gegen die Eidgenossen schaut es derzeit nach einem Dreikampf um den Sieg in der Gruppe 4 der Liga A aus. Denn nur einen Zähler hinter Spanien (7) folgen Deutschland und die Ukraine.