Nations League

Österreich erzwingt Sieg in Rumänien

Österreichs Nationalteam hat seinen Erfolgslauf fortgesetzt und den dritten Sieg in Folge gefeiert. Die ÖFB-Auswahl von Franco Foda setzte sich am Mittwoch in der Nations League auswärts gegen Rumänien nach hartem Kampf mit 1:0 (0:0) durch und verteidigte damit die Tabellenführung in der Gruppe B1. Für den entscheidenden Treffer der Österreicher in Ploiesti sorgte Alessandro Schöpf in der 75. Spielminute.

Auf Platz zwei hinter den Österreichern in der Tabelle wegen der Niederlage im direkten Duell bleiben die Norweger, die einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Nordirland feierten und wie Österreich nun bei neun Punkten halten. Rumänien liegt mit vier Zählern auf Platz drei vor Nordirland (1 Punkt). Am fünften Spieltag am 15. November trifft Österreich (20.45 Uhr, live in ORF1) daheim auf Nordirland, Norwegen gastiert in Rumänien.

ÖFB-Temachef Foda hatte sich in Rumänien in der Aufstellung auf die bewährten Kräfte verlassen. In der Starformation fehlte im Vergleich zum 1:0-Erfolg in Nordirland nur Reinhold Ranftl, der auf dem rechten Flügel Schalke-Legionär Alessandro Schöpf hatte Platz machen müssen. Erstmals überhaupt standen nur Deutschland-Legionäre in der ÖFB-Startformation. Über die Marschrichtung gab es nach zuletzt zwei Siegen im Test über Griechenland (2:1) und gegen Nordirland (1:0) in der Nations League keine Diskussionen.

Alessandro Schöpf (AUT) schießt ein Tor gegen Rumänien
APA/AFP/Daniel Mihailescu
In seiner letzten Aktion vor dem Austausch traf Schöpf in der 75. Minute zum 1:0 für Österreich

Foda wollte den dritten Sieg in Folge, der seine Mannschaft dem Gruppensieg schon greifbar nahe bringt. „Wir wollen immer von der ersten Minute an den Willen und die Mentalität haben zu gewinnen", hatte der 54-Jährige im Vorfeld erklärt. Was er im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen Rumänien vor einem Monat in Klagenfurt ändern wollte: „Wir müssen in der Defensive konzentrierter zu Werke gegen, so wie gegen Griechenland und Nordirland, und wir müssen unsere Chancen verwerten."

Gregoritsch scheitert an Latte

Kopflos wollte die ÖFB-Elf nicht agieren, aber voll auf Sieg spielen – soweit der Plan gegen die Rumänen, die nach den Niederlagen im EM-Semifinal-Play-off gegen Island (1:2) und in der Nations Leaue gegen Norwegen (0:4) auf Wiedergutmachung aus und für die Österreicher deshalb schwer einzuschätzen waren. Nicht unerwartet versuchten die Gastgeber vor leeren Rängen im Stadionul Ilie Oana zunächst, das Spiel unter Kontrolle zu bringen, was ihnen streckenweise gelang, ohne zum Abschluss zu kommen.

ÖFB-Goalie Pavao Pervan musste erstmals in der achten Spielminute nach einem Schuss von Razvan Marin von der Strafraumgrenze korrigierend eingreifen, er hielt problemlos. Farbe hatte davor schon Martin Hinteregger ins Spiel gebracht, der von Schiedsrichter Daniel Stefanski (POL) wegen Foulspiels die Gelbe Karte sah. Gefährlich wurde das ÖFB-Team durch Xaver Schlager, der aus kurzer Distanz den Ball am rechten Pfosten vorbeilotste (14.). Aus ähnlicher Distanz scheiterte Michael Gregoritsch bei der bis dahin besten Chance der Österreicher sieben Minuten später an der Latte.

Gregoritsch an die Latte (21. Minute)

Michael Gregoritsch hämmert eine Lainer-Hereingabe mit voller Wucht an die Querlatte – Pech für die Österreicher.

Schrecksekunde vor der Pause

Nach anfänglicher Druckphase der Gastgeber hatten die Österreicher das Kommando längst übernommen. Den technisch versierten Rumänen blieb wenig Platz zur Spielgestaltung, das Forechecking der Österreicher wirkte. In den wenigen, potenziell gefährlichen Situationen griff Tormann Pervan rechtzeitig klärend ein. Kampf und körperlicher Einsatz war auf beiden Seiten Trumpf. Chancen ergaben sich daraus nicht. Neutralisiert tröpfelte die Partie über weite Strecken dahin.

Für eine Schrecksekunde sorgte in der 43. Minute Alexandru Maxim, als er im Strafraum zum Abschluss kam, der Ball aber noch abgefälscht und ins Torout gelenkt wurde. Den folgenden Eckball fasste Pervan im zweiten Versuch. Bei einem Schuss von Denis Alibec wurde der österreichische Schlussmann unmittelbar vor der Pause noch einmal geprüft, dank starker Parade rettete er das 0:0 in die Pause, die den Österreichern zu diesem Zeitpunkt nicht ungelegen gekommen sein mag.

Maxim verzieht knapp (43. Minute)

Die Österreicher vertändeln den Ball im Mittelfeld und ermöglichen so Rumänien nach längerer Zeit wieder eine größere Chance. Alexandru Maxim schießt flach am langen Eck vorbei.

Alles offen nach dem Seitenwechsel

Trotzdem unverändert in der Formation kamen die Österreicher wie die Rumänen aus den Kabinen. Zeit zum Wiederaufwärmen blieb beiden Teams kaum: Kurz nach dem Wiederanpfiff wurde ein Treffer des Rumänen Alibec wegen Abseits nicht gegeben, im Gegenzug verfehlte Julian Baumgartlinger das gegnerische Tor haarscharf. Goalie Ciprian Tatarusanu wäre chancenlos gewesen.

Nach 53 Minuten musste auf ÖFB-Seite der gelb-rot-gefährdete Hinteregger Hoffenheim-Legionär Stefan Posch Platz machen – nicht zur Freude des Frankfurt-Verteidigers, der sich offen verwundert gab. Foda stellte die Abwehr auf eine Dreierkette mit Aleksander Dragovic, Stefan Ilsanker und Posch um.

Abseitstor und Großchance

Glück und Pech für Österreich: Erst landet der Ball im Tor von Pavao Pervan, wahrscheinlich aus hauchdünner Abseitsposition, dann verfehlt Christoph Baumgartner das Tor lediglich um Zentimeter.

Erlösender Treffer von Schöpf

In der 63. Minute wurde Schlager per Kopf vorstellig, zirkelte den Ball aber um Zentimeter links am Tor von Tatarusanu vorbei. Mit einer Glanzparade wehrte der rumänische Goalie unmittelbar darauf einen Schuss von Christoph Baumgartner aus kurzer Distanz ab. Die Sturm- und Drangphase der Österreicher blieb zunächst unbelohnt, wiewohl Foda schon einige Male zum Torjubel angesetzt hatte. Die Entscheidung zugunsten der ÖFB-Teams war eine schier logische Folge.

Nach einem Pass von David Alaba zur Mitte stoppte Baumgartner sich den Ball und leitete ihn zu Schöpf weiter, der präzise ins lange Eck traf und die Österreicher für ihren Kampfgeist damit belohnte (75.). Foda atmete durch und nahm den Schalke-Legionär umgehend aus dem Spiel. Für Schöpf, der seine Arbeit mit seinem insgesamt vierten Treffer im ÖFB-Dress geleistet hatte, kam Ranftl in der Schlussviertelstunde. Viel mehr passierte nicht. Die Österreicher verwalteten den Vorsprung aber geschickt und gewannen zuletzt nicht unverdient.

UEFA Nations League, vierter Spieltag

Mittwoch:

Rumänien – Österreich 0:1 (0:0)

Ploiesti, Stadionul Ilie Oana, SR Stefanski (POL)

Tor: 0:1 Schöpf (75.)

Rumänien: Tatarusanu – Balasa, Burca, Tosca, Bancu – Maxim (62./Cicaldau), Marin, Stanciu (83./Iancu) – Deac (83./Puscas), Alibec (62./Keserü), Mitrita (76./Hagi)

Österreich: Pervan – Lainer, Dragovic, Hinteregger (53./Posch), Alaba – Ilsanker, Baumgartlinger (76./Grillitsch) – Schöpf (76./Ranftl), X. Schlager, Baumgartner – Gregoritsch (90./Kalajdzic)

Gelbe Karten: Burca, Deac bzw. Baumgartner, Gregoritsch, Hinteregger, Alaba