Bayern giert wieder nach dem „Optimum“

Der deutsche Rekordmeister strebt seinen 17. Startsieg in Folge in der Königsklasse an. Es soll nur der erste Schritt Richtung Istanbul sein. Im Atatürk-Olympiastadion der türkischen Metropole am Bosporus soll am 29. Mai 2021 das Finale über die Bühne gehen. Die Arena auf der asiatischen Seite Istanbuls war schon im Vorjahr als Endspielort vorgesehen gewesen. Die Coronavirus-Pandemie zwang den Europäischen Fußballverband (UEFA) zum Umdisponieren. Die Bayern holten sich ihren sechsten Sieg in der Königsklasse im Finalturnier in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.

Dass man heuer auch zumindest im letzten Spiel wieder mit von der Partie ist, ist das logische Ziel, die Titelverteidigung die Kirsche auf dem Kuchen. „Wir haben die Qualität“, betonte Trainer Hansi Flick. „Wir wollen so erfolgreich wie möglich sein, da gehören die Champions League, die Bundesliga und der DFB-Pokal dazu. Wir wollen das Optimum, wie wir das dieses Jahr gemacht haben“, sagte der Trainer des Triple-Gewinners der Vorsaison. Natürlich werde das schwer, so der 55-Jährige. „Es geht für uns immer wieder einfach darum, von Spiel zu Spiel zu denken und dabei das große Ganze im Blick zu haben.“

Flick freut sich auf den Start gegen einen namhaften Gegner, der sich mit Luis Suarez vom FC Barcelona verstärkte. „Bayern München gegen Atletico Madrid ist ein Highlight“, sagte der Münchner Trainer, der beim Gegner „mit die beste Defensive in Europa“ sieht. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, weil es eine Mannschaft ist, die letztendlich das, was der Trainer ausstrahlt, auf den Platz bringt, mit sehr viel Leidenschaft agiert“, sagte Flick im Hinblick auf seinen Kollegen Diego Simeone, der bereits seit achteinhalb Jahren an der Seitenlinie der „Colchoneros“ steht.

Positver CoV-Fall bei Bayern

Bayern muss zum Auftakt allerdings auf die Dienste von Serge Gnabry verzichten. Der deutsche Teamspieler wurde am Dienstag positiv auf das Coronavirus getestet. Dem 25-Jährigen „geht es gut“, hieß es in einer knappen Mitteilung der Münchner. Der Offensivspieler befinde sich in häuslicher Quarantäne und wird damit vorerst ausfallen. Gnabry ist der erste Spieler der Bayern, bei dem eine Infektion mit dem Coronavirus bekanntwurde.

Anders als andere deutsche Bundesligisten und Zweitligavereine sowie etliche Spitzenteams in Europa – etwa Juventus Turin mit dem mehrmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo – waren die Bayern-Profis bisher von Infektionen mit dem Coronavirus verschont geblieben. Gnabrys Offensivkollege Kingsley Coman musste Mitte September in häusliche Isolation gehen, weil er Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatte. Den Münchnern fehlt gegen die abwehrstarken Spanier damit neben dem verletzten Neuzugang Leroy Sane mit Gnabry ein zweiter Flügelspieler.

Mönchengladbach heiß auf Comeback

Borussia Mönchengladbach, Arbeitgeber der ÖFB-Kicker Stefan Lainer, Valentino Lazaro und Hannes Wolf, gastiert bei der Rückkehr in die Champions League nach vier Jahren bei Inter Mailand. Nicht mit dabei im Duell ist allerdings der von Inter ausgeliehene Lazaro, der nach seinem Muskelbündelriss am Dienstag erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen konnte. „Wir spielen, um weiterzukommen“, betonte Gladbach-Coach Marco Rose vor seinem Debüt in der Königsklasse. Der Favorit der Gruppe B ist Real Madrid, das auf den Europa-League-Halbfinalisten Schachtar Donezk trifft.

In Gruppe C duellieren sich Manchester City und der FC Porto, im zweiten Spiel empfängt Olympiakos Piräus den französischen Traditionsclub Olympique Marseille. Auch der Bayern-Vorgänger als Gewinner der Champions League und englische Meister Liverpool greift am Mittwoch ins Geschehen ein. Die Elf von Jürgen Klopp gastiert zum Prestigeduell beim niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam, im zweiten Spiel von Gruppe D stehen Debütant FC Midtjylland aus Dänemark und Atalanta Bergamo – vergangene Saison überraschend im Halbfinale – einander gegenüber.