Spieler des WAC jubeln
GEPA/Christian Walgram
Europa League

WAC beweist zum Auftakt Nervenstärke

Der RZ Pellets WAC ist am Donnerstag als einziger Club des österreichischen Trios mit einem Erfolgserlebnis in die Gruppenphase der UEFA Europa League gestartet. Zwar gab es keine 4:0-Sensation wie im Vorjahr in Mönchengladbach, das 1:1 gegen den russischen Traditionsclub ZSKA Moskau in Klagenfurt war aber dennoch der erhoffte Punktegewinn. In die Freude über den verdienten Zähler mischte sich aber Ärger über den Rasen im Wörthersee Stadion.

Trainer Ferdinand Feldhofer zeigte sich über das Remis gegen den Armeeclub aus der russischen Hauptstadt „sehr zufrieden“. Michael Liendl hatte kurz vor der Pause vom Elfmeterpunkt (42.) die frühe Führung der Gäste durch Adolfo Gaich in der fünften Minute ausgeglichen. Der WAC-Kapitän bescherte Feldhofer damit einen Tag vor dessen 41. Geburtstag ein vorzeitiges Geschenk. Wolfsberg mischt nach dem ersten Spieltag in Gruppe K voll mit, denn nach der Nullnummer zwischen Dinamo Zagreb und Feyernoord Rotterdam halten alle vier Mannschaften bei einem Punkt.

Für Diskussionsstoff sorgte aber vor allem der schlechte Rasen im Klagenfurter Stadion. „Wir waren gestern, als wir das erste Mal auf den Platz gegangen sind, auch ein bissel überrascht. Ich glaube, Klagenfurt hat vergessen, nach den Bäumen einen Rasen hinzulegen – ungefähr so hat es sich angefühlt am Platz. Es ist schon sehr, sehr grenzwertig“, sagte WAC-Verteidiger Michael Novak und erinnerte damit an das Kunstprojekt „For Forest“ im Vorjahr. Damals war ein Mischwald aus 299 rund 14 Meter hohen Bäumen auf dem Spielfeld gestanden, weshalb die Kärntner für ihre Europacup-Debütsaison nach Graz hatten ausweichen müssen.

WAC hat Lust auf mehr

Der WAC hat aus österreichischer Sicht für eine positive Überraschung am ersten Europa-League-Spieltag gesorgt. Mit dem 1:1 daheim gegen den russischen Spitzenverein ZSKA Moskau holten sich die Kärntner auch viel Selbstvertrauen für den Bundesliga-Hit am Sonntag gegen Rapid.

Russischer Ärger über Rasen

ZSKA-Trainer Viktor Gontscharenko machte den schlechten Untergrund für den verpassten Sieg seiner Mannschaft mitverantwortlich. „Meine Spieler sind es nicht gewohnt, auf so einem schlechten Rasen zu spielen, deswegen war unser Passspiel so ungenau. Wir hätten nicht gedacht, dass die UEFA es erlaubt, dass auf einem so schlechten Untergrund in diesem Stadion gespielt werden darf“, sagte der 43-jährige Weißrusse verärgert nach dem Gastspiel.

Sein Gegenüber Feldhofer nahm die Cause etwas gelassener. „Natürlich hat man gesehen, dass der Ball deutlich versprungen ist in einigen Aktionen. Das war aber für beide Mannschaften gleich. Solche Situationen muss man eben annehmen und meistern“, sagte der gebürtige Steirer seinem Europacup-Debüt als Trainer. Und da Wolfsberg das bestmöglich tat, war davon, dass der ZSKA-Kader zehnmal so teuer wie jener der Kärntner ist, im Auftaktspiel der Gruppe K nichts zu sehen. „Das war ein richtig gutes Spiel von uns gegen einen starken Gegner“, sagte der WAC-Coach und lobte seine Profis.

WAC verdaut Blitzstart gut

Dabei waren die Gäste aus der russischen Hauptstadt bereits in der fünften Minute durch den Argentinier Adolfo Gaich in Führung gegangen. „Wir hatten ein bissel einen nervösen Start“, sagte Novak. Der schnelle Gegentreffer habe aber aus Nervosität keine Panik werden lassen. „Wir haben uns aber auch von diesem Tor nicht aus der Ruhe bringen lassen, den Gegner kontrolliert und sind verdient zum Ausgleich gekommen“, so der Verteidiger.

Michael Liendl (WAC)
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Liendl sorgte vom Elfmeterpunkt dafür, dass Wolfsberg mit einem Erfolgserlebnis in die Gruppenphase startete

Den Ausgleich besorgte Kapitän Liendl vom Elferpunkt kurz vor der Pause. Nach dem Wechsel ließen dann beide Teams einige gute Chancen aus. „Ich denke, am Ende war es ein gerechter Punkt, mit dem man zufrieden sein kann, aber es wäre mehr drin gewesen“, sagte Novak. „Wie in der Meisterschaft hat uns der letzte Punch in der Box gefehlt, daran müssen wir arbeiten“, sagte Liendl und meinte ebenso wie sein Trainer, dass der finale Pass oft zu ungenau war.

Wenn diese Abschlussschwäche überwunden werde und man weiter mit so viel Leidenschaft wie gegen ZSKA spiele, dann ist Novak überzeugt, dass der WAC im Kampf um den Aufstieg unter die letzten 32 „ein Wörtchen mitreden kann. (…) Wenn man die Ergebnisse sieht, 1:1 bei uns und 0:0 (im Parallelspiel Zagreb – Feyenoord, Anm.), da wird jeder Punkt entscheidend sein. Ich denke, wir haben gezeigt, dass mit uns in dieser Gruppe zu rechnen ist.“