Freizeitsport wieder stark eingeschränkt

Während der Spitzensport, wenn auch ohne Zuschauer, weiterlaufen darf, wird der Amateursport mit Inkrafttreten der neuen Pandemieverordnung stillstehen. Damit werden unter anderem die Fußballligen von der Regionalliga abwärts gestoppt. Auch der Hallenbereich ist für alle Hobbysportler tabu, Freiluftsportstätten wie Golf- und Tennisplätze dürfen jedoch offen bleiben. Erlaubt sind aber nur noch individuelle Sportaktivitäten, bei denen man nicht mit anderen in Kontakt kommt.

Innenminister Karl Nehammer, Vizekanzler Werner Kogler, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Finanzminister Gernot Blümel
APA/Hans Punz

Die Freizeitsportler sind damit in einer ähnlichen Situation, in der sie ab 1. Mai waren, als verschiedene Sportstätten im Freien für den Breitensport wieder geöffnet wurden, darunter neben den oben erwähntem auch Leichtathletikanlagen sowie Pferdesport- und Schießanlagen. Davor hatte seit 16. März der Sport zur Eindämmung der Pandemie komplett geruht, Sportstätten waren geschlossen, der Vereinsbetrieb eingestellt.

„Nützen wir die Zeit, um in Bewegung zu bleiben. Das ist gut und gesund für Herz und Hirn“, sagte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) am späten Samstagnachmittag auf der Regierungspressekonferenz, bei der der zweite Lockdown verkündet wurde. „Die Sportstätten im Freien sind für den Einzelsport weiter geöffnet“, versicherte er. Man kann also seine Golfrunde drehen, auf der Laufbahn Kilometer abspulen und ein Einzel-Match im Tennis spielen. Das Kickerl mit Freunden ist dagegen untersagt.

Kritik von Sport Austria

Sport-Austria-Präsident Hans Niessl kritisierte in einer Aussendung die Einschränkungen. „Wir haben nun die paradoxe Situation, dass eine Gesundheitskrise u. a. dadurch bekämpft wird, indem der österreichische Gesundheitsmotor schlechthin, der organisierte Vereinssport, abgebremst wird! Deshalb möchte ich nochmals festhalten, dass es bei der Sportausübung – dank guter Konzepte – zu keinen problembehafteten Clusterbildungen gekommen ist.“

Gefordert wird daher u. a. die Umsetzung eines sechs Punkte umfassenden Pakets. „Mit diesem 6-Punkte-Programm haben wir die Chance, unsere Vereine durch diese sich nun nochmals verschärfende Krise zu bringen und unsere vielfältige österreichische Sportkultur aufrechterhalten zu können. (…) Unsere 15.000 Sportvereine mit ihren 576.000 Ehrenamtlichen und 2,1 Millionen Mitgliedern sind ein systemrelevanter – auch volkswirtschaftlich bedeutsamer – Faktor! Nur einen Teil von ihnen zu verlieren, wäre in vielerlei Hinsicht fatal“, so Niessl.