David Alaba
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Fußball

Bayern-Wende im Poker um Alaba

Champions-League-Sieger Bayern München hat sein Angebot einer Verlängerung des im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages von ÖFB-Star David Alaba zurückgezogen. „Es gibt kein Angebot mehr“, sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer am Sonntagabend in der TV-Sendung „Blickpunkt Sport“ des Bayerischen Rundfunks. Damit scheint die Ära des 28-jährigen Wieners beim deutschen Rekordmeister nach über zwölf Jahren zu Ende zu gehen.

Alaba war im Sommer 2008 nach München gewechselt. Seit Monaten verhandeln die Bayern mit dem ÖFB-Teamspieler und dessen Berater Pini Zahavi über eine Vertragsverlängerung. Das Angebot des deutschen Serienmeisters sei seiner Ansicht nach „sehr gut, sehr fair, wettbewerbsfähig“ gewesen, so der Bayern-Präsident.

„Es hat sich tatsächlich über das Wochenende eine neue Situation ergeben“, meinte Hainer. Man habe dem Berater von Alaba gesagt, dass man bis Ende Oktober Klarheit haben wolle und eine Antwort. „Für so eine wichtige Position und Personalie wollen wir auch Planungssicherheit haben“, sagte der Clubchef.

Nachdem man bis Samstag nichts gehört habe, habe Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic nochmals „aktiv“ bei dem Berater nachgehakt, sagte Hainer. „Und die Antwort war, dass das Angebot immer noch unbefriedigend ist und wir weiter nachdenken sollen. Daraufhin haben wir uns entschieden, das Angebot komplett vom Tisch zu nehmen. Das heißt, es gibt kein Angebot mehr.“

Herbert Hainer
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Präsident Herbert Hainer sagte am Sonntag, dass Bayern das Angebot an Alaba zurückgezogen habe

Bayern-Trainer Hansi Flick hatte in den vergangenen Tagen erneut um einen Verbleib seines Abwehrchefs geworben. Zuletzt hatte auch Sportvorstand Salihamidzic gesagt, dass man Alaba „kein Ultimatum“ für eine Entscheidung setzen wolle.

„Müssen in die Zukunft planen“

Hainer ließ allerdings durchblicken, dass man nun die Nachfolge angehe. „Natürlich, wir müssen auch in die Zukunft planen. Ich will noch einmal dazusagen, dass wir David unheimlich schätzen. Er ist ein liebenswerter Kerl, er ist Publikumsliebling, er ist ein Eigengewächs des FC Bayern München, und deswegen würden wir es auch so bedauern, wenn wir getrennte Wege am Ende der Saison gehen müssen“, sagte der 66-Jährige.

Alaba hatte sich zuletzt vor drei Wochen im Rahmen des ÖFB-Teamcamps öffentlich zu seiner Situation geäußert. „Ich fühle mich in München sehr wohl, es ist schon seit zwölf Jahren meine Heimat. Dort durfte ich sehr schöne Momente erleben“, sagte der Defensivallrounder damals. Zuletzt war unter anderem über einen möglichen Wechsel zu Juventus Turin spekuliert worden, sollten sich die Vertragsgespräche mit den Bayern tatsächlich zerschlagen. Mit den Münchnern trifft Alaba am Dienstag (21.00 Uhr) in der Champions League auswärts auf Österreichs Serienmeister Salzburg.