Christoph Knasmuellner (Rapid) im Training
GEPA/Philipp Brem
Europa League

Rapid hofft auf Sieg „für Wien“

Im Allianz-Stadion in Hütteldorf geht am Donnerstag mit dem Duell zwischen Rapid und Dundalk die erste größere Sportveranstaltung nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt über die Bühne. Die tragischen Ereignisse vom Montag rücken das sportliche Geschehen auch in den Hintergrund. Rapid will mit dem ersten, nach zwei Pleiten dringend benötigten Sieg im laufenden Bewerb trotzdem für etwas Ablenkung sorgen.

Im Gedenken an die bei dem Anschlag getöteten Opfer tritt Rapid mit Trauerflor an, vor dem Spiel gibt es eine Trauerminute. Beim Allianz Stadion weht eine schwarze Fahne. Im Inneren der Arena war schon vor dem Spiel auf einem im Block West angebrachten Transparent in großen Lettern zu lesen: „In Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Einer für alle, alle für Wien.“

Rapids Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek zeigte sich vom Anschlag erschüttert. „Wir sind alle geschockt“, erklärte der Wiener und berichtete von verstärkten Sicherheitsvorkehrungen rund um die Partie. Die Polizei- und Ordnerpräsenz werde verstärkt, das Stadion videoüberwacht, so Peschek. Die irische Delegation aus Dundalk erhält bei all ihren Transportwegen Polizeischutz.

Rapid vor Pflichtsieg gegen Dundalk

Die Hütteldorfer empfangen am Donnerstag den irischen Club Dundalk und müssen dabei wohl gewinnen, um im Aufstiegsrennen zu bleiben.

Eine Absage der Partie stand trotz der schwierigen Situation nicht zur Debatte – vor allem deshalb, weil der Europäische Fußballverband (UEFA) und nicht wie etwa im Cup der Österreichische Fußballbund (ÖFB) als Veranstalter fungiert. „Ein Nichtantreten wäre nicht möglich gewesen“, stellte Peschek klar und ergänzte: „Man kann auch versuchen, mit dem Spiel ein Stück Normalität zu symbolisieren.“

Transparent mit der Aufschrift „In Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Einer für alle, alle für Wien.“ im Allianz Stadion
GEPA/Philipp Brem
Das Spruchband des harten Kerns der Rapid-Fans hängt bereits länger im Allianz-Stadion

Demir vor Comeback

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer gab sich vor dem dritten Gruppenspiel pragmatisch. „Die UEFA bestimmt in diesem Fall, wir müssen das tun, was sie vorschreibt. Das können wir nicht ändern.“ Der Burgenländer muss gegen Dundalk weiter auf Topscorer Taxiarchis Fountas verzichten, der nach seinem Mittelhandknochenbruch erst am Sonntag gegen Red Bull Salzburg ein Thema ist.

Europa League, Gruppe B

Donnerstag, 18.55 Uhr:

Rapid – Dundalk

Allianz Stadion, SR Farrugia Cann (MLT)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Ljubicic, Petrovic – Schick, Knasmüllner, Arase – Kara

Dundalk: McCarey – Hoare, Cleary, Boyle, Leahy – Shields – Gannon, Flores, Sloggett, Duffy – Hoban

Dafür kehrt Yussuf Demir in den Kader zurück. Mit dem aufstrebenden Youngster soll es nach den Niederlagen gegen Arsenal und Molde erstmals ein Erfolgserlebnis geben. „Wenn wir um den zweiten Platz dabei bleiben wollen, was unser erklärtes Ziel ist, sollten wir einen Dreier einfahren“, meinte Kühbauer. Man werde „die Favoritenrolle annehmen“.

Keine typischen Iren

Laut dem Rapid-Trainer bekommen es die Grün-Weißen mit einem Gegner zu tun, der keineswegs den Klischees einer irischen, sprich hart spielenden Mannschaft entspricht – und das nicht nur, weil Dundalk zuletzt beim 0:3 gegen Arsenal kein einziges Foul beging. „Sie spielen untypisch irisch, lassen den Ball in ihren Reihen, wollen wirklich Fußball spielen und mit Kombinationen vors Tor kommen. Sie sind weit weg vom britischen oder irischen Fußball, den es vielleicht früher gegeben hat“, sagte Kühbauer.

Für das Duell mit Dundalk waren bereits 1.500 Karten vergeben worden, ehe die Regierung den neuerlichen Lockdown beschloss. Ticketbesitzer können sich das Geld rückerstatten lassen, die Summe in Fanshop-Gutscheine umwandeln oder auf eine Erstattung verzichten. Sie können die Karte aber auch behalten und abwarten, ob im letzten Heimspiel am 10. Dezember wieder Zuschauer zugelassen sind. In diesem – äußerst unrealistischen – Fall wären sie gegen Molde fix im Stadion dabei.