Jubel von Manchester United
AP/Clive Brunskill
Fußball

Befreiungsschlag von Manchester United

Manchester United ist nach zwei Niederlagen innerhalb einer Woche der erhoffte Befreiungsschlag gelungen. In der Premier League setzte sich der englische Rekordmeister am Samstag nach 0:1-Rückstand noch mit 3:1 (2:1) beim FC Everton durch.

Bruno Fernandes per Doppelschlag (25./32. Minute) und erstmals Neuzugang Edinson Cavani (90.+5) erzielten im Goodison Park die Tore für das Team von Coach Ole Gunnar Solskjaer. Für den FC Everton von Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der nun seit drei Ligaspielen ohne Sieg ist, hatte zuvor Bernard (19.) zur kurzzeitigen Führung getroffen.

Für Solskjaer und Man United war es ein Befreiungsschlag. Die „Red Devils“ hatten am vorigen Sonntag erstmals seit 14 Jahren in der Liga zu Hause gegen den FC Arsenal verloren (0:1) und dann in der Champions League mit 1:2 beim türkischen Außenseiter Istanbul Basaksehir verloren. Nach dem schwachen Saisonstart seiner Mannschaft stand Solskjaer zunehmend in der Kritik.

Southampton an der Spitze

Weit besser geht es derzeit dem österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl, für den es mit Southampton nach Wunsch läuft. Southampton hatte sich schon am Freitagabend zu Hause gegen Newcastle United mit 2:0 (1:0) durchgesetzt und dank des dritten Sieges in Folge zumindest für einen Tag die Tabellenführung übernommen. Der Höhenflug ging damit weiter.

Hasenhüttl mit Southampton an der Spitze

Ralph Hasenhüttl hat seiner Trainererfolgslaufbahn einen weiteren Meilenstein hinzugefügt. Mit Southampton ist er zumindest bis Sonntag Tabellenführer in der englischen Premier League.

Von den jüngsten sechs Spielen ohne Niederlage konnten die „Saints“, die erstmals seit 1988 die englische Meisterschaft und erstmals seit deren Gründung die Premier League in der Saison 1992/93 anführen, gleich fünf gewinnen. Für die Tore beim dritten Sieg in Folge sorgten Che Adams (7.) und Stuart Armstrong (82.). Southampton führt nun punktegleich vor Liverpool. Die „Reds“ sind erst am Sonntag im Schlager bei Manchester City im Einsatz.

Drei Ligasiege in Folge waren Southampton seit Mai 2016 (damals unter Coach Ronald Koeman) nicht mehr gelungen. Die „Saints“, bei denen Hasenhüttl im Sommer seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat, befinden sich auf dem Vormarsch. „Es ist unglaublich, was mein Team im Moment leistet“, sagte Hasenhüttl. „Wir hätten mehr Tore schießen können, aber der Rest war nahezu perfekt. Wir hatten eine gute Spielkontrolle, jeder hat auf seinem höchsten Niveau gespielt.“

Stuart Armstrong beim Torschuss
Reuters/Michael Steele
Mit dem Treffer zum 2:0 sorgte Stuart Armstrong für die Entscheidung

Verbesserung ist kein Zufall

Überrascht ist Hasenhüttl vom Erfolgslauf seines Teams nicht. Besonders die hohe Arbeitsmoral hob der Österreicher hervor. Die Verbesserung sei kein Zufall. „Aber ich verwende meine Energie eher dafür, was man noch besser machen könnte, als daran zu denken, was gut läuft“, sagte der 53-Jährige, der im vergangenen Oktober nach dem 0:9 gegen Leicester schon vor dem Aus als Southampton-Coach gestanden war. Im Dezember 2018 hatte er das Traineramt übernommen.

Dass die Spiele wegen der CoV-Pandemie derzeit ohne Zuschauer ausgetragen werden, sieht Hasenhüttl sogar als Vorteil für sein Team. „Das nimmt uns Druck und Stress“, erklärte der Österreicher. „Mit und ohne Ball spielen wir sehr mutig. Unser Spiel ist sehr komplett.“ Auch Newcastle-Coach Steve Bruce zollte Southampton Respekt: „Das bessere Team hat gewonnen. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft einfach zu wenig gemacht.“

Englische Premier League, achte Runde

Freitag, 6. November:
Brighton & Hove Burnley 0:0
Southampton Newcastle 2:0
Samstag, 7. November:
Everton Manchester United 1:3
Crystal Palace Leeds United 4:1
Chelsea Sheffield United 4:1
West Ham Fulham 1:0
Sonntag, 8. November:
West Bromwich Tottenham 0:1
Leicester City Wolverhampton 1:0
Manchester City Liverpool 1:1
Arsenal Aston Villa 0:3

Tabelle: