Real-Coach Zinedine Zidane
Reuters/Juan Medina
Fußball

Zidane nach Real-Schlappe ratlos

Die 1:4-Schlappe Real Madrids in Valencia hat am Sonntag einen ratlosen Zinedine Zidane hinterlassen. Nach dem ersten Gegentor habe sein Team seine gewohnten Tugenden über Bord geworfen, sagte der Trainer der „Königlichen“. „Wir haben alles falsch gemacht. Es ist schwer, unsere Leistung zu verstehen“, sagte Zidane, der vor allem das Defensivverhalten anprangerte: „Es gibt keine Entschuldigung dafür, wie wir heute verteidigt haben.“

Real, das ohne die wegen CoV-Infektionen ausgefallenen Eden Hazard und Casemiro spielte, ging zwar in der 23. Minute durch Karim Benzema in Führung, danach lief aber nichts mehr im Sinne der Gäste. „Das Spiel hat sich nach dem Ausgleich völlig verändert. Das ist uns jetzt schon ein paarmal passiert, und mir gefällt das gar nicht“, meinte Zidane. Die Gegentreffer fielen durch ein Eigentor von Raphael Varane (43.) und drei Elfmeter, die Carlos Soler (35., 54., 63.) verwertete. Noch nie zuvor hatte Real in einer Partie drei Elfertore kassiert.

Nach der Niederlage liegt der spanische Rekordmeister mit 16 Punkten aus acht Spielen nun vier Zähler hinter Spitzenreiter Real Sociedad, der allerdings ein Spiel mehr absolviert hat, auf Tabellenrang vier. Nach Verlustpunkten gerechnet ist der Titelverteidiger Dritter, vier Zähler hinter seinem Stadtrivalen Atletico Madrid (17/7) und einen Punkt hinter Real Sociedad (20/9).

Valverde fällt länger aus

Neben der Niederlage in der Tabelle erlitt Real einen weiteren Rückschlag. Mittelfeldspieler Federico Valverde erlitt eine Schienbeinverletzung und fällt laut spanischen Medien rund vier Wochen aus. Der 22-Jährige fehlt damit wohl nicht nur Real in den letzten drei Champions-League-Gruppenspielen, sondern auch Uruguay in den WM-Qualifikationspartien gegen Kolumbien und Brasilien.

Beim Spiel mit dem Feuer verbrannt

Die spanische Presse zeigt kaum Mitleid mit dem in rosa Trikots spielenden „Weißen Ballett“. Zidane habe mit einer völlig unverständlichen Aufstellung und einer äußerst schwachen Verteidigung aufgewartet, schrieb die Sportzeitung „Marca“ am Montag. „Zidane spielte mit dem Feuer und hat sich verbrannt.“

Auch „AS“ stellte der Real-Abwehr ein schlechtes Zeugnis aus. Diese sei „aus Papier“ gewesen. Dabei hätten die „Königlichen“ bis zum 1:1 ganz passabel gespielt, erst ab da sei es katastrophal geworden. Außerdem habe Madrid die Stärke des Gegners völlig falsch eingeschätzt. Ein Abwehrspieler wie David Alaba von Bayern München, an dem Real angeblich Interesse haben soll, wäre da sicher hilfreich gewesen.

Zidane habe die Schuld für das Debakel auf sich genommen, schrieb „Sport“. „Wie immer liegt der Fehler bei mir, weil ich der Trainer bin und Lösungen finden muss“, zitierte ihn die Zeitung. Zidane habe auch die Schiedsrichter in Schutz genommen, die wegen der drei Elfmeter für Valencia in die Kritik geraten waren. Auf seine Spieler wollte der Franzose nichts kommen lassen. „Wir setzen die Spieler ein, die es gibt, sie sind alle Real-Madrid-Spieler, und jeder kann spielen. Wenn sie verlieren, verlieren wir alle, und wenn sie gewinnen, gewinnen wir alle. Es gibt da keine Schuldigen.“

Spanische Liga, neunte Runde

Freitag, 6. November:
Elche Celta Vigo 1:1
Samstag, 7. November:
Huesca Eibar 1:1
FC Barcelona Betis Sevilla 5:2
FC Sevilla Osasuna 1:0
Atletico Madrid Cadiz 4:0
Sonntag, 8. November:
Getafe Villarreal 1:3
Real Sociedad Granada 2:0
Levante Alaves 1:1
Valladolid Bilbao 2:1
Valencia Real Madrid 4:1

Tabelle: