Leichtathletin Ivona Dadic und Tennisstar Dominic Thiem sind als Österreichs Sportler des Jahres 2020 mit dem „Niki“ ausgezeichnet worden. Das Ergebnis wurde am Dienstag bei der Sporthilfe-Gala in Wien bekanntgegeben. Wegen der Coronavirus-Pandemie ging die Veranstaltung diesmal ohne Zuschauer in Szene. Wahlberechtigt waren alle ordentlichen Mitglieder der österreichischen Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA).
10.11.2020 21.58
10. November 2020, 21.58 Uhr
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Für Thiem und Dadic war es der erste Erfolg bei der Sportlerwahl. Seit 2015 war Thiem dreimal Zweiter hinter Seriensieger Marcel Hirscher und zudem zweimal Dritter geworden. Aus sportlicher Sicht war sein Wahlerfolg wohl keine allzu große Überraschung.
Mit seiner Grand-Slam-Titelpremiere bei den US Open hatte sich der 27-Jährige in eine vielversprechende Position gebracht. Bei den Australian Open zu Saisonbeginn war er erst im Finale dem Serben Novak Djokovic unterlegen. Thiem ist zugleich der dritte Tennisspieler nach Thomas Muster 1990 und 1995 (Sieg bei French Open) und Jürgen Melzer (2010) , der zum Sportler des Jahres gewählt worden ist.
Dadic und Thiem sind Sportler des Jahres
Leichtathletin Ivona Dadic und Tennisspieler Dominic Thiem sind als Österreichs Sportler des Jahres 2020 mit dem „Niki“ ausgezeichnet worden.
„Ich bin überglücklich und möchte auch den anderen Topsportlern gratulieren. Diesen Preis verdient jedes Jahr mehr als nur ein Athlet. Ich freue mich, jetzt auch in einer Reihe mit den ganz Großen zu stehen. Die Namen, die in der Siegerliste stehen, sind schon beeindruckend. Und hier nun dabei zu sein, ehrt mich sehr“, sagte Thiem.
Thiem wurde für seine großen Erfolge erstmals mit dem „Niki“ ausgezeichnet
Alaba auf dem zweiten Platz
Die Wahl entschied Thiem vor Bayern-Star David Alaba für sich, der die Wahl schon 2013 und 2014 gewonnen hatte, diesmal gegen den – in der wegen der Coronavirus-Pandemie komprimierten Saison – groß aufspielenden Thiem aber chancenlos geblieben war. Obwohl ihm mit dem FC Bayern mit Siegen in der Meisterschaft, im Cup und in der Champions League in der vergangenen Saison das Triple gelungen war. Das Triple bei der Sportlerwahl blieb ihm vorerst versagt.
Thiem gewann die Sportlerwahl mit 1.183 Punkten und dem beachtlichen Vorsprung von 736 vor Alaba. Skispringer Stefan Kraft wurde mit 410 Zählern Dritter. Es ist der größte Vorsprung des Siegers seit 18 Jahren, als Stephan Eberharter 1.140 Punkte vor dem zweitplatzierten Fritz Strobl lag.
Premiere auch für Dadic
Für Siebenkämpferin Dadic war es wie für Thiem der erste Erfolg bei der österreichischen Sportlerwahl. Die 26-Jährige ist zudem die erste Leichtathletin seit Stephanie Graf 2001, der diese Ehre zuteil wurde. Die Basis dafür legte sie Ende August in Götzis, wo sie mit 6.419 Punkten die Jahresweltbestleistung im Siebenkampf aufgestellt hatte. Ihr Debüt in der Diamond League über 100 m und im Hochsprung hatte sie daraufhin wegen eines positiven Coronavirus-Tests verpasst.
Dadic setzte sich mit 915 Punkten vor Skispringerin Chiara Hölzl (567) und Vorjahressiegerin Vanessa Herzog (Eisschnelllauf/390) durch. Die Oberösterreicherin wurde als insgesamt fünfte Leichtathletin nach Liese Prokop im Jahr 1969, Ilona Gusenbauer 1971, Theresia Kiesl 1996 und zweimal Graf (2000, 2001) als österreichische Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.
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Dadic ist die erste Leichtathletin seit Steffi Graf (2001), die als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurdeVor Thiem wurde zuletzt mit Jürgen Melzer 2010 ein Tennisspieler Sportler des JahresRed Bull Salzburg wurde zum dritten Mal als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet, Andreas Ulmer war bei der Gala via Video zugeschaltetSkifahrerin Veronika Aigner (r.) nahm die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres mit Behinderung mit Guide Elisabeth Aigner entgegenAuch die Auszeichnung zum Sportler des Jahres mit Behinderung ging mit Markus Salcher an einen SkifahrerSpecial-Olympics-Sportler des Jahres wurden Skifahrer Lukas Kaufmann und Eisschnellläuferin Sandra BichlmairRene Hacker und ÖFB-Rekordteamspielerin Nina Burger mit der Trophäe für die Sportlerin mit Herz des JahresDie Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam, aber mit Abstand auf der Bühne – wegen der Coronavirus-Pandemie waren bei der Sporthilfe-Gala diesmal keine Zuschauer erlaubt
„Ich war ja schon zweimal Zweite (2016, 2018) und bin froh, dass es mir jetzt gelungen ist, Sportlerin des Jahres zu werden“, sagte die 26-jährige Welserin. „Wenn man so in die Runde schaut, sieht man, dass auch heuer von vielen ganz spezielle Leistungen erbracht wurden. Dieser Niki ist eine besondere Motivation für mich für die kommende Saison mit den Olympischen Spielen als absolutem Höhepunkt“, so Dadic.
Salzburg beste Mannschaft
Keine Überraschung brachte die Wahl zur Mannschaft des Jahres, die zum dritten Mal in Folge an Fußballmeister und Double-Gewinner Red Bull Salzburg (811 Punkte) ging. Die „Bullen“ setzten sich diesmal vor Bundesliga-Konkurrent LASK (395), der in der Europa League erst im Achtelfinale an Manchester United gescheitert war, und dem MotoGP-Team von KTM (374) durch.
Andreas Ulmer bedankte sich stellvertretend für seine Kameraden für die Auszeichnung als Mannschaft des Jahres
„Diese Auszeichnung ist eine ganz besondere für uns und gibt jenem Weg recht, den wir vor Jahren eingeschlagen haben. Es bedeutet der gesamten Mannschaft sehr viel“, freute sich Verteidiger Andreas Ulmer in Namen des gesamten Teams.
Skifahrer gehen leer aus
Nach Jahren der Dominanz von Skisuperstar Hirscher, der nach seinem Premierenerfolg 2012 zuletzt fünfmal in Folge die Sportlerwahl für sich entschieden hatte, gingen die alpinen Skifahrer diesmal also leer aus. Erstmals seit 2009 (Mirna Jukic/Wolfgang Loitzl) konnten sie weder bei den Damen noch bei den Herren gewinnen. Streif-Abfahrtssieger Matthias Mayer kam als Bester auf Rang fünf. Bei den Damen hatte es fünf Jahre nach dem Erfolg von Eva-Maria Brem keine in die Vorauswahl der besten fünf geschafft.
Die Ehre der Skifahrer retteten in diesem Jahr die Sportler mit Behinderung. In dieser Kategorie wurden Veronika Aigner und Markus Salcher (beide Ski alpin) als Sportler des Jahres ausgezeichnet. „Ich schaue jedes Jahr die Sporthilfe-Gala und dachte mir, eine Trophäe hätte ich auch irgendwann gerne einmal. Ich hätte nie gedacht, dass ich jetzt hier stehen darf. Ich freue mich sehr“, sagte Aigner.
Im Bereich Special Olympics gingen die „Nikis“ an Skifahrer Lukas Kaufmann und die Eisschnell- und Eiskunstläuferin Sabrina Bichlmayr. Als Sportlerin mit Herz wurde Nina Burger ausgezeichnet. Die ÖFB-Rekordspielerin und Rekordtorschützin wurde für ihr Projekt „Daheimkicker“ geehrt.
Nina Burger wurde zur „Sportlerin mit Herz“ gewählt. Die Rekordnationalspielerin bietet bei dem Projekt #DAHEIMKICKER...
Fußballmeister und Europacup-Halbfinalist Red Bull Salzburg
2019
Fußballmeister Red Bull Salzburg
2020
Fußballmeister Red Bull Salzburg
2021
Fußballmeister Red Bull Salzburg
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