Trainer Franco Foda
GEPA/Mario Kneisl
Nations League

Foda fordert fünften Sieg in Folge

Die Marschroute der österreichischen Nationalmannschaft für das Nations-League-Spiel am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF1) in Wien gegen Nordirland ist klar. „Wir wollen unbedingt gewinnen“, gab Teamchef Franco Foda als Devise aus. Mit einem Sieg über das Tabellenschlusslicht würde der ÖFB-Auswahl am Mittwoch wieder im Happel-Stadion gegen Norwegen ein Punkt zum Gruppensieg reichen – sollte Norwegen anreisen dürfen.

Die Voraussetzungen für den fünften Länderspielsieg in Folge und den fünften Erfolg über Nordirland scheinen nicht schlecht zu stehen. Während den Österreichern Stammkräfte wie David Alaba, Marcel Sabitzer, Stefan Lainer und Xaver Schlager wieder zur Verfügung stehen, dürfte die Nummer 41 der FIFA-Rangliste sowohl psychisch als auch physisch von ihrem Donnerstag-Einsatz geschlaucht sein – die EM-Play-off-Heimniederlage im Elfmeterschießen gegen die Slowakei war eine der bittersten Pleiten für Nordirland in den vergangenen Jahren.

Dennoch rechnet Foda mit harter Gegenwehr. „Sie haben gegen die Slowakei unglücklich verloren und sind eine sehr robuste Mannschaft mit guter Mentalität.“ Unter dem Deutschen blieb das ÖFB-Team in den vergangenen zwei Jahren gegen Nordirland in drei Partien dreimal siegreich, so auch beim 1:0 im vergangenen Oktober in Belfast. „Da haben wir vor allem in der ersten Hälfte sehr gut gespielt und verdient gewonnen“, erinnerte sich Foda.

ÖFB-Team will fünften Sieg in Serie

Gegen Nordirland könnte sich das ÖFB-Team den fünften Pflichtspielsieg in Serie sichern. Zudem wäre man dem Gruppensieg einen Schritt näher, falls das Endspiel gegen Norwegen doch noch stattfinden sollte.

Volles Vertrauen in alle Kaderspieler

Beim 3:0 am Mittwoch im Testspiel in Luxemburg setzte der ÖFB-Coach auf Rotation und gab vielen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance. Ein B-Team habe er im Großherzogtum jedoch nicht aufs Feld geschickt, betonte Foda. „Die Diskussion über A-, B- oder C-Team gibt es in den Medien, aber nicht bei uns. Für mich gibt es nur ein Team, eine Mannschaft. Jeder, der dabei ist, hat mein absolutes Vertrauen.“

Szene aus dem Match Nordirland gegen Österreich
GEPA/Philipp Brem
Das erste Nations-League-Duell mit den Nordiren konnte das ÖFB-Team für sich entscheiden

Das gilt auch für Marko Arnautovic, der am Samstag in Wien landete und gegen die Nordiren zumindest als „Joker“ zum Einsatz kommen könnte. „Über seine Qualitäten müssen wir nicht lange reden. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft“, sagte Foda. Der 54-Jährige führte mit Arnautovic noch am Samstagabend ein längeres Gespräch. Nach Fodas Angaben hatte der China-Legionär zuletzt mit leichten Beschwerden zu kämpfen, weshalb er beim jüngsten Ligamatch von Schanghai SIPG zunächst auf der Bank saß.

UEFA Nations League

Sonntag, 20.45 Uhr:

Live in ORF1

Österreich – Nordirland

Wien, Ernst-Happel-Stadion, SR Mariani (ITA)

Mögliche Aufstellungen:

Österreich: Pervan – Lainer, Dragovic, Hinteregger, Ulmer – Ilsanker, Baumgartlinger – Sabitzer, X. Schlager, Alaba – Gregoritsch

Nordirland: Peacock-Farrell – McLaughlin, Flanagan, J. Evans, Lewis – McGinn, Thompson, McCann, Saville – Lafferty, Boyce

Der Teamchef kann am Sonntag wohl auf alle in Wien befindlichen Kaderspieler zurückgreifen, lediglich Christopher Trimmel ist wegen leichter Muskelprobleme fraglich. Christoph Baumgartner hingegen kommt für das Nordirland-Match nicht infrage, weil er aufgrund der zahlreichen positiven Coronavirus-Tests bei Hoffenheim in Quarantäne sitzt. Foda hofft aber noch, dass der Youngster rechtzeitig für das Norwegen-Spiel im ÖFB-Camp eintrifft.

Baumgartner ist einer von sieben Teamspielern, die in dieser Nations-League-Saison die Gelbe Karte sahen. Alaba, Lainer, Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger, Xaver Schlager und Michael Gregoritsch teilen das gleiche Schicksal und wären deshalb bei einer Verwarnung gegen Nordirland für das Duell mit Norwegen gesperrt. Er werde die betreffenden Kicker vor dem Anpfiff noch einmal zu diesem Thema „sensibilisieren“, kündigte Foda an. „Aber wir müssen in die Zweikämpfe rein und aggressiv spielen.“

Gregoritsch sieht Konkurrenzkampf im Angriff positiv

In den sieben Länderspielen seit Marko Arnautovics bisher letztem Nationalteameinsatz hat sich im ÖFB-Angriff einiges getan. Adrian Grbic und Sasa Kalajdzic kamen neu in die Mannschaft, Gregoritsch etablierte sich in Abwesenheit des China-Legionärs nicht nur wegen seiner Nations-League-Tore gegen Norwegen und Nordirland als Einser-Stürmer.

Michael Gregoritsch beim Training
GEPA/Philipp Brem
Michael Gregoritsch und Co. bereiten sich auf das „Geisterspiel“ im Happel-Stadion vor

Auch wenn dieser Rang demnächst wieder verloren gehen könnte, freut sich Gregoritsch über die Rückkehr von Arnautovic. „Er ist sehr wichtig, weil er in der Mannschaft vorangeht und ein Führungsspieler ist. Er hat unglaubliche Power und kann uns noch einmal eine ganz andere Qualität geben.“

Die Abhängigkeit von Arnautovic sei aber nicht mehr so groß wie in vergangenen Zeiten, betonte Gregoritsch. Mit Kalajdzic sei ein groß gewachsener Angreifer hinzugekommen, der in der deutschen Bundesliga Treffsicherheit zeigte. Grbic wiederum scorte in seinen fünf Länderspielen schon zweimal. „Konkurrenzkampf ist immer gut. Wir haben in den letzten Lehrgängen bewiesen, dass wir einspringen können, wenn Marko nicht da ist“, erklärte Gregoritsch.