Judoka Magdalena Krssakova
GEPA/Johannes Friedl
Judo

Krssakova kämpft sich zu EM-Silber

Magdalena Krssakova hat am Freitag in Prag die Medaillenserie der österreichischen Judoka bei Europameisterschaften fortgesetzt. Die 26-Jährige kämpfte sich in der tschechischen Hauptstadt in der Klasse bis 63 kg ins Finale und eroberte damit Silber. Im Duell um Gold war Krssakova aber chancenlos.

Wer es nicht rechtzeitig zum Beginn des Kampfes vor ein TV-Gerät geschafft hatte, war bereits zu spät gekommen. Denn der Kampf gegen die Französin Clarisse Agbegnenou war bereits nach wenigen Sekunden entschieden. Die Weltranglistenerste und vierfache Weltmeisterin legte Krssakova klassisch „aufs Kreuz“ und holte sich mit Ippon ihren fünften EM-Titel.

Krssakova durfte sich trotz der schnellen Niederlage im Finale über eine gelungene EM freuen. Die Wienerin hatte in den Pool-Kämpfen die Spanierin Isabel Puche und die slowenische Olympiasiegerin von 2016 Tina Trstenjak geschlagen. Mit einem Ippon-Sieg über die Deutsche Martyna Trajdos sicherte sich Krssakova ihren Platz im Finale und damit die Silbermedaille.

Erfolgslauf von Krssakova endet erst im Finale

Krssakova durfte sich trotz der schnellen Niederlage über eine gelungene EM freuen und verlängerte in Prag die österreichische EM-Erfolgsserie

„Einen falschen Schritt gemacht“

„Ich habe seit gut einem Jahr keine gute Leistung auf internationaler Ebene abrufen können, bin immer an der zu hohen Fehlerquote gescheitert. Dass ich heute so viele starke Mädels schlagen konnte, ist richtig cool“, freute sich Krssakova. Das Finale entschied die vierfache Weltmeisterin Agbegnenou nach nur 23 Sekunden mit einer Kontertechnik für sich. „Ich habe einen falschen Schritt gemacht, sie hat das eiskalt ausgenutzt“, resümierte Krssakova.

Die französische Judoka Clarisse  Agbegnenou
Reuters/Christian Hartmann
Agbegnenou hielt sich im Finale mit ihrer österreichischen Gegnerin nicht lange auf

Die Wienerin hatte vor den Titelkämpfen erklärt, „unbedingt eine Medaille holen zu wollen, als Motivation für die Spiele 2021 in Tokio“. Das gelang, und Nationaltrainer Patrick Rusch war überaus zufrieden. „Im Finale hat Magda vielleicht zu viel gewollt. Aber sonst war das ein richtig toller Tag. Magda hatte ein Hammerlos, konnte sich hintereinander gegen mehrere Angstgegnerinnen durchsetzen. Hut ab!“

Mit Krssakovas Medaillengewinn geht die ÖJV-Erfolgsserie bei Europameisterschaften weiter. Seit 2013 gewann Judo Austria immer zumindest eine Medaille. Auf einen weiteren EM-Titel müssen die heimischen Judoka jedoch vorerst weiter warten. Die letzte österreichische Europameisterin war Sabrina Filzmoser in der Klasse bis 57 kg bei der EM 2011 in Istanbul.

Polleres’ Traum platzt früh

Für die restlichen österreichischen Judoka war der Freitag nicht von Erfolg gekrönt. Lukas Reiter verlor in der Kategorie bis 73 kg erst im Pool-Finale und danach auch zum Hoffnungsrundenauftakt. Reiter setzte sich gegen den Ukrainer Artem Chomula und den Türken Bilal Ciloglu durch, den Pool-Sieg musste er aber dem Mazedonier Victor Sterpu überlassen. Für Bronze hätte Reiter noch zwei Siege gebraucht, doch schon gegen den Schweden Tommy Macias war wie schon gegen Sterpu mit Ippon Endstation. Er belegte damit in der Endabrechnung den siebenten Platz.

Vorzeitige Niederlagen kassierten auch die hoch eingeschätzte Michaela Polleres in der Klasse bis 70 kg sowie die Brüder Shamil und Wachid Borchashvili in der Kategorie bis 81 kg. Polleres blieb ohne Erfolg, die 23-Jährige unterlag nach einem Freilos der Slowenien Anka Pogacnik. Ähnlich erging es Wachid Borchashvili, er musste sich dem Kroaten Dominik Druzeta geschlagen geben. Bruder Shamil durfte nach dem erfolgreichen Kampf gegen den Moldawier Dorin Gotonoaga zumindest einmal jubeln. Gegen den Türken Vedat Albayrak war aber Endstation.