Valerie Gauvin (FRA) und Virginia Kirchberger (AUT)
GEPA/Michael Meindl
EM-Qualifikation

ÖFB-Frauen stehen vor größter Prüfung

Auf Österreichs Fußball-Frauen wartet am Freitag (21.00 Uhr, live in ORF Sport+ und im Livestream) mit dem Gastspiel in Guingamp bei Tabellenführer Frankreich die größte Herausforderung in der EM-Qualifikation. Dem Sieger dieses Duells ist der Gruppensieg und damit das EM-Ticket nicht mehr zu nehmen.

Doch der Druck liegt laut ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann „wie schon im Hinspiel ganz klar bei den Französinnen. Sie haben als Weltranglistendritte den Anspruch, dieses Spiel gewinnen zu müssen.“

Nach dem torlosen Remis vor exakt einem Monat in Wiener Neustadt wollen die Österreicherinnen, die in der Gruppe E ebenfalls noch ohne Gegentor und punktegleich mit dem Favoriten sind, die Französinnen erneut voll fordern.

Können und Glück notwendig

„Wir haben uns eine hervorragende Ausgangsposition erspielt und wissen, dass wir wieder etwas schaffen können, aber wir werden auch wieder das nötige Glück brauchen“, betonte Fuhrmann. Die 40-Jährige ist überzeugt, dass ihrem Team nun noch intensivere 90 Minuten als zuletzt am 27. Oktober bevorstehen.

„Es wird für uns noch schwieriger, weil die Französinnen wissen, wie wir agieren und sich auch besser darauf einstellen werden. Es wird wieder viel von unserer defensiven Geschlossenheit abhängen. Da haben wir im Hinspiel sehr vieles sehr gut gemacht, sonst hätten wir die Null nicht halten können. Nichtsdestotrotz gibt es einige Optimierungsmöglichkeiten – vor allem, was unser Offensivspiel betrifft“, hofft Fuhrmann auf entscheidende Nadelstiche im Angriff.

Zwei Ausfälle und ein Comeback

Mit Viktoria Schnaderbeck und Katharina Schiechtl fehlen ihr zwei wichtige Spielerinnen, die in Wiener Neustadt auf dem Feld standen. ÖFB-Teamkapitänin Schnaderbeck kann verletzungsbedingt in den abschließenden beiden Gruppenspielen nicht mitwirken, während Schiechtl nach einem Covid-19-Fall in den Reihen ihres Clubs Werder Bremen vorerst nicht zur Nationalmannschaft reisen konnte.

Laura Feiersingerim Nationaldress
GEPA/Philipp Brem
Nach einem Jahr Verletzungspause könnte Laura Feiersinger ihr Comeback im Nationalteam geben

Dafür könnte aber Frankfurt-Legionärin Laura Feiersinger nach überstandener Fußverletzung und über einem Jahr Absenz ihr Team-Comeback geben. Die 77-fache ÖFB-Internationale stand am 12. November 2019, beim 9:0-Sieg über Kasachstan, letztmals für Österreich auf dem Feld.

Mehrere Wege führen zur EM

Im Hinblick auf die direkte Qualifikation für die EM-Endrunde 2022 in England, die den Gruppensiegerinnen und den drei besten Zweitplatzierten vorbehalten ist, hat die rot-weiß-rote Auswahl noch alle Chancen. Bei einem Sieg in Frankreich ist die Fuhrmann-Elf fix Gruppensieger.

Mit jedem Remis ab 1:1 würden die Österreicherinnen bei Punktegleichheit zumindest das direkte Duell mit „Les Bleues“ für sich entscheiden. In diesem Falle – wie auch bei einem 0:0 oder einer Niederlage in Guingamp – würde die Entscheidung über das direkte EM-Ticket jedoch erst im letzten Gruppenspiel am Dienstagabend (18.30 Uhr, live in ORF Sport+) in Altach gegen den Tabellendritten Serbien fallen.