Sadegh Moharrami (Dinamo) und Luka Lochoshvili (WAC)
GEPA/Wolfgang Jannach
Europa League

Nächster Dämpfer für WAC gegen Zagreb

Der WAC hat am Donnerstag einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale der UEFA Europa League hinnehmen müssen. Die Wolfsberger zogen drei Wochen nach der 0:1-Niederlage bei Dinamo Zagreb mit einem 0:3 in Klagenfurt auch daheim den Kürzeren gegen den kroatischen Serienmeister und fielen damit in der Gruppe K auf den dritten Tabellenplatz zurück.

Die Tore im Wörthersee Stadion erzielten Lovro Majer (60.) und Bruno Petkovic (75.) und Luka Ivanusec (91.). Nach vier von sechs Spieltagen haben die Kärntner aber weiter die Chance auf ein Überstehen der Gruppenphase. Weil sich ZSKA Moskau und Feyenoord Rotterdam im Parallelspiel torlos trennten, führt Zagreb in der Tabelle mit nunmehr acht Punkten vor Feyenoord (5), dem WAC (4) und Moskau (3).

Am Donnerstag steht für die Wolfsberger das Auswärtsspiel in Russland auf dem Programm, in zwei Wochen gibt es zum Abschluss ein Heimspiel gegen den niederländischen Traditionsclub, den die Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer Ende Oktober in Rotterdam sensationell mit 4:1 geschlagen hatte.

Sieg für Rapid, Niederlagen für WAC und LASK

Rapid gewann beim weiterhin punktelosen irischen Verein Dundalk mit 3:1. Der LASK verlor daheim gegen Royal Antwerpen mit 0:2. Der WAC zog drei Wochen nach der 0:1-Niederlage bei Dinamo Zagreb in Klagenfurt mit einem 0:3 auch daheim den Kürzeren.

Zagreb-Abwehr weiter unüberwindbar

Während Dinamo defensiv erneut unüberwindbar war und noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert hat, leistete sich der WAC am Ende zu viele Fehler in der Abwehr und blieb auch im fünften Europa-League-Heimspiel der Clubgeschichte sieglos.

Im Gegensatz zum von CoV-Sorgen überschatteten Auswärtsspiel in Zagreb waren Spielgestalter Michael Liendl und Mittelfeldrackerer Mario Leitgeb wieder mit von der Partie. Im Tor stand weiter Manuel Kuttin, der Alexander Kofler zuletzt gut vertreten hatte. Der 18-jährige Kai Stratznig startete im Mittelfeld, Eli Peretz bildete mit Dario Vizinger die Sturmabteilung. Matthäus Taferner fehlte aufgrund einer Sperre.

Zerfahrener Spielbeginn

Nach einer Schweigeminute für Fußballlegende Diego Maradona sowie den vor wenigen Tagen verstorbenen Klagenfurter Stadionmanager Gert Unterköfler begann die Partie mit zerfahrenen Anfangsminuten. Dinamo stand tief und war in erster Linie darauf bedacht, die Torsperre zu wahren und Liendl nicht zur Geltung kommen zu lassen. Für die um Linie bemühten Wolfsberger nahm Leitgeb das Tor der Gäste aus der Distanz unter Beschuss. Nach einer Viertelstunde musste Dinamo-Torhüter Dominik Livakovic erstmals parieren.

Dinamo setzte sich erst im Finish der ersten Halbzeit vehementer in der gegnerischen Hälfte fest. Ein misslungener Klärungsversuch von Jonathan Scherzer fiel Petkovic vor die Beine, dieser scheiterte aber per Fersler aus wenigen Metern an Kuttin (42.). Der Keeper musste noch ein weiteres Mal eingreifen, ehe Arijan Ademi gegen eine unsortierte WAC-Abwehr in der Nachspielzeit noch eine weitere Chance vorfand. Der Pausenpfiff kam für die Lavanttaler rechtzeitig.

WAC kommt auf, aber Zagreb trifft

Beim WAC wurde Innenverteidiger Dominik Baumgartner in der Pause durch Nemanja Rnic ersetzt. Die Hausherren waren nun besser im Spiel: Liendl fand Christopher Wernitznig, Sadegh Moharrami grätschte dem Mittelfeldmann den Ball aber vom Fuß (52.). Der ukrainische Referree Sergej Bojko entschied wohl zu Recht nicht auf Elfmeter.

Dinamo war defensiv mehr beschäftigt, kam aber durch Majer zur Führung. Nach einer Hereingabe von rechts konnte der WAC den Ball erneut nicht klären, Kuttin war beim Schuss aus kurzer Distanz zwar dran, konnte ihn jedoch nicht mehr bändigen.

Bruno Petkovic
Reuters/Leonhard Foeger
Mit dem 2:0 für die Kroaten in der 75. Minute sorgte Bruno Petkovic für die Vorentscheidung im Wörthersee Stadion

Die Kroaten ließen den WAC mit der Führung im Rücken wieder ein wenig gewähren. Defensiv zeigte sich Dinamo weiter grundsolide, während der WAC anfällig blieb. Beim 2:0 durch Petkovic riss der stark spielende Ademi die Abwehr der „Wölfe“ mit einem kraftvollen Vorstoß komplett auf. Dem eingewechselten Ivanusec gelang im Finish dann noch der dritte Treffer.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „40 Minuten war es schwer okay, war aktiv von uns. Dann hat uns die Kraft verlassen, und wir sind relativ glücklich dank Manuel Kuttin mit einem 0:0 in die Pause gegangen. Nach der Pause hatten wir wieder eine gute Phase, sind in guten Situationen vor das Tor gekommen. In dieser Phase haben wir das 0:1 kassiert. Spielentscheidend war das 0:2, dann ist es schwierig. Generell haben wir sicher nicht den besten Tag erwischt. Die Chance lebt, wir werden es mit allen Mitteln probieren, die Sensation zu erreichen.“

Zoran Mamic (Dinamo-Trainer): „Glückwunsch an meine Mannschaft, wir haben das Spiel verdient gewonnen. Wir sind die einzige Mannschaft in ganz Europa, die in der Gruppenphase noch kein Tor kassiert hat. Aber es ist noch nicht vorbei, wir haben noch zwei Spiele vor uns, müssen noch ein paar Punkte holen. Wir waren spielerisch besser, haben viel mehr Energie ins Spiel gebracht als die Heimmannschaft. Und wir haben Qualität in der Mannschaft, mit allem Respekt vor dem WAC. Wenn wir laufen, kämpfen und nahe am Mann stehen, kommt ein Ergebnis wie heute heraus.“

UEFA Europa-League, vierte Runde Gruppe K

Donnerstag:

WAC – Dinamo Zagreb 0:3 (0:0)

Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, SR Bojko (UKR)

Torfolge:
0:1 Majer (60.)
0:2 Petkovic (75.)
0:3 Ivanusec (91.)

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner (46./Rnic), Lochoshvili, Scherzer (82./Giorbelidze) – Leitgeb – Stratznig (72./Sprangler), Liendl, Wernitznig (66./Joveljic) – Vizinger (82./Schmerböck), Peretz

Dinamo: Livakovic – Moharrami, Lauritsen, Theophile-Catherine, Gvardiol – Ademi (92./Burton), Jakic (83./Tolic) – Kastrati, Majer (74./Franjic), Orsic (74./Ivanusec) – Petkovic

Gelbe Karten: Leitgeb, Scherzer, Novak bzw. keine

ZSKA Moskau – Feyenoord Rotterdam 0:0

Moskau, VEB Arena, SR Tohver (EST)

Gelb-Rote Karte: Jörgensen (48./Feyenoord)