Skispringer Clemens Leitner
GEPA/Christian Walgram
Skispringen

ÖSV-Reserveteam in Ruka chancenlos

Der Deutsche Markus Eisenbichler hat in souveräner Manier auch den zweiten Weltcup-Bewerb der neuen Saison gewonnen. Der 29-Jährige setzte sich am Samstag in Ruka mit Höchstweiten in beiden Durchgängen und insgesamt 313,4 Punkten vor den Polen Piotr Zyla (294,1) und Dawid Kubacki (293,9) durch. Für Österreichs kurzfristig nominiertes Ersatzteam waren die Spitzenplätze wie erwartet außer Reichweite.

Als bester Springer der zweiten ÖSV-Trainingsgruppe landete Clemens Leitner mit Sprüngen über 127,5 und 125 m und insgesamt 240,8 Zählern auf dem 19. Platz. Manuel Fettner rutschte im zweiten Durchgang vom 15. auf den 25. Platz (230,2) zurück, Markus Schiffner (225,0) belegte den 28. Rang. Timon-Pascal Kahofer und David Haagen hatten die Qualifikation für das Finale der besten 30 verpasst.

Leitners bisher bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 25 im Jänner in Bischofshofen, auch angesichts der turbulenten Umstände seiner Reise nach Finnland war er zufrieden. „Vor einer Woche hätte ich nicht gedacht, dass ich heute hier stehe und bester Österreicher bin, aber voll cool“, sagte der 22-jährige im ORF-TV-Interview. Am Sonntag im zweiten Einzel-Bewerb will er sich nochmals verbessern. „Ich kann noch ein bisserl mehr, das will ich zeigen.“

Auch Kraft und Hayböck CoV-positiv

Mit Stefan Kraft und Michael Hayböck wurden unter Österreichs Skispringern zwei weiterere Topleute positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte der ÖSV am Samstag mit. Zuvor hatte das A-Team des ÖSV infolge von positiven Tests unter anderen bei Cheftrainer Andreas Widhölzl und Gregor Schlierenzauer die Reise zum Weltcup nach Ruka in Finnland gesammelt nicht angetreten.

Das A-Team des ÖSV hatte infolge von positiven Coronavirus-Tests bei Cheftrainer Andreas Widhölzl, Gregor Schlierenzauer, Stefan Kraft, Michael Hayböck und Philipp Aschenwald nach dem Auftakt in Wisla die Reise zum zweiten Weltcup nach Ruka gesammelt nicht angetreten. Zumindest Kraft und Hayböck, die als letzte positiv getestet worden waren und laut Verband symptomfrei sind, verpassen auch den Weltcup am nächsten Wochenende im russischen Nischnij Tagil. Derzeit ist das gesamte A-Team der Skispringer in Quarantäne.

Eisenbichler in eigener Liga

In einer eigenen Liga unterwegs war Eisenbichler, dessen Trainer der Tiroler Stefan Horngacher ist. „Die Sprünge waren vom Tisch und vom Flug her sehr gut, aber bei der Landung habe ich noch brutal viel Arbeit vor mir. Das nervt mich grad ein bisserl“, gab sich Eisenbichler selbstkritisch. „Ich muss im Arbeitsmodus bleiben, aber wenn wir so weitermachen, dann passt das schon. Denn wenn man gewinnt, weiß man, dass man in einer guten Form ist.“

Skispringer Markus Eisenbichler
APA/AFP/Emmi Korhonen
Eisenbichler baute mit dem zweiten Sieg im zweiten Saisonbewerb die Weltcup-Führung aus

Eisenbichler baute mit seinem zweiten Einzelerfolg in diesem Winter und dem insgesamt dritten die Weltcup-Gesamtführung aus. „Er hat deutlich bestätigt, dass er ein würdiger Träger des Gelben Trikots ist. Er hat tolle Sprünge gemacht. Er ist auf solchen Schanzen sehr, sehr gut“, sagte Horngacher, der seit April des vergangenen Jahres als deutscher Nationaltrainer fungiert.

Im ersten Durchgang bei der Landung zu Sturz gekommen war Skiflug-Weltmeister Daniel Andre Tande. Er wurde mit einer Trage aus dem Stadion getragen, laut einer Mitteilung des norwegischen Verbands dürfte der Athlet ohne schwere Bänderverletzung im Knie davongekommen sein.

Skisprung-Weltcup in Ruka

Endstand nach zwei Durchgängen:
1. Markus Eisenbichler GER 146,0/141,0 313,4
2. Piotr Zyla POL 136,0/137,0 294,1
3. Dawid Kubacki POL 139,0/132,5 293,9
4. Halvor Egner Granerud NOR 135,0/142,0 291,2
5. Yukiya Sato JPN 140,0/127,0 276,1
6. Robert Johansson NOR 134,0/136,0 275,7
7. Bor Pavlovcic SLO 134,5/132,0 274,9
8. Pius Paschke GER 136,0/129,5 268,5
9. Karl Geiger GER 129,5/132,5 265,2
10. Klemens Muranka POL 131,0/134,5 265,2
11. Andrzej Stekala POL 131,0/131,5 260,6
12. Kamil Stoch POL 125,0/136,0 257,9
13. Ziga Jelar SLO 129,0/126,5 253,6
14. Artti Aigro EST 128,5/129,5 253,1
15. Martin Hamann GER 128,5/130,0 252,5
16. Constantin Schmid GER 126,0/131,5 251,6
17. Junshiro Kobayashi JPN 124,5/130,0 244,7
18. Anders Haare NOR 123,5/129,5 241,0
19. Clemens Leitner AUT 127,5/125,0 240,8
20. Antti Aalto FIN 128,0/123,0 237,5
21. Daiki Ito JPN 122,0/128,0 236,9
22. Pawel Wasek POL 130,0/123,5 236,0
23. Severin Freund GER 128,0/121,0 234,3
24. Anze Semenic SLO 124,5/124,0 231,7
25. Manuel Fettner AUT 131,0/118,0 230,2
26. Gregor Deschwanden SUI 121,0/125,0 229,2
27. Marius Lindvik NOR 125,5/121,5 227,7
28. Markus Schiffner AUT 126,5/118,0 225,0
29. Peter Prevc SLO 123,0/113,0 214,7
30. Dominik Peter SUI 118,5/115,5 207,7
Nicht im Finale dabei u. a.:
Timon-Pascal Kahofer AUT 102,5 68,9
David Haagen AUT 91,0 55,4

Weltcup-Gesamtwertung

Herren:
1. Halvor Egner Granerud NOR 1.572
2. Markus Eisenbichler GER 1.190
3. Kamil Stoch POL 955
4. Ryoyu Kobayashi JPN 919
5. Robert Johansson NOR 884
6. Karl Geiger GER 826
7. Piotr Zyla POL 825
8. Dawid Kubacki POL 786
9. Anze Lanisek SLO 775
10. Marius Lindvik NOR 612
12. Daniel Huber AUT 561
17. Stefan Kraft AUT 429
18. Michael Hayböck AUT 347
21. Philipp Aschenwald AUT 265
36. Thomas Lackner AUT 93
39. Jan Hörl AUT 82
42. Markus Schiffner AUT 76
49. Manuel Fettner AUT 50
51. Daniel Tschofenig AUT 30
53. Clemens Leitner AUT 27
58. Ulrich Wohlgenannt AUT 17
60. Maximilian Steiner AUT 15
63. David Haagen AUT 13
64. Timon-Pascal Kahofer AUT 9
65. Gregor Schlierenzauer AUT 8
Endstand nach 25 Bewerben