Tottenham Hotspur’s Harry Kane
Reuters/Matthew Childs
Fußball

Tottenham reist als Spitzenreiter nach Linz

Tottenham kommt am Donnerstag als Premier-League-Leader zum Europa-League-Gastspiel beim LASK. Die „Spurs“ behaupteten Platz eins am Sonntag mit einem 0:0 im Hit beim zwei Zähler zurückliegenden Dritten Chelsea. Coach Jose Mourinho freute sich danach vor allem über die eigene Unzufriedenheit. Ganz anders ist die Stimmung bei Rapid-Gegner Arsenal.

„Ein Unentschieden an der Stamford Bridge ist eigentlich eine gute Sache, und an der Spitze der Tabelle zu bleiben ist auch eine gute Sache“, sagte Mourinho nach dem Gastspiel bei seinem Ex-Club, den er gleich zweimal (2004 bis 2007 und 2013 bis 2015) betreut hat. „Aber in meiner Kabine war niemand zufrieden damit, und das ist fantastisch“, betonte der 57-jährige Portugiese.

Tottenham untermauerte die eigenen Titelambitionen, indem man nach dem 2:0 gegen Manchester City auch das zweite Duell mit einem Meisterschaftsanwärter innerhalb etwas mehr als einer Woche ungeschlagen überstand. Von Titelspekulationen will Mourinho aber dennoch nichts wissen. Favoriten seien nach wie vor andere. Im Titelrennen sei man „kein Pferd, sondern ein Pony“, sagte der Portugiese.

Tottenham Hotspur Manager Jose Mourinho
Reuters/Justin Tallis
Mourinho sieht seine „Spurs“ trotz Platz eins weiter nur als Außenseiter im Titelrennen

Defensive als großer Trumpf der „Spurs“

Unabhängig davon freute sich der 57-Jährige über die Entwicklung seiner Truppe. „Es ist eine ganz andere Mentalität und Persönlichkeit“, versicherte Mourinho. „Es war ein Spiel, in dem wir sie respektiert haben und sie uns. Jeder befand sich in der Situation, in der ein Fehler das Spiel entschieden hätte, besonders in den letzten 15 Minuten.“ Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware, Chelsea war tonangebend und brachte drei Schüsse aufs Tor, der Gegner gar über mehr als 90 Minuten nur einen.

Großer Trumpf ist wenig ungewöhnlich unter Mourinho die Defensive. Das unterstrich auch Chelsea-Coach Frank Lampard: „Es ist schwierig, gegen Tottenham Chancen zu kreieren, weil sie als ganzes Team zentral verteidigen.“ In den jüngsten vier Pflichtspielen blieben die „Spurs“ ohne Gegentor, nur neun erhaltene Gegentore sind in der Liga das Maß aller Dinge. Die Aufgabe für den LASK, der im ersten Duell bei Tottenham mit 0:3 unterlegen war, könnte am Donnerstag kaum schwieriger sein, auch da die Engländer den Aufstieg in der Europa League noch nicht in der Tasche haben.

Arsenal weit hinter Erwartungen zurück

Bei Arsenal, in der Europa League am Donnerstag nächster Gegner von Rapid, ist das nach vier Siegen anders, dafür liegen die Londoner in der Meisterschaft als 14. weit hinter den Erwartungen zurück. Am Sonntag kassierten die „Gunners“ mit einem Heim-1:2 gegen die Wolverhampton Wanderers im zehnten Ligaspiel bereits die fünfte Niederlage.

Arsenal’s Trainer Mikel Arteta
APA/AFP/Julian Finney
Die Luft für Arsenal-Coach Arteta wird nach der Heimpleite gegen Wolverhampton immer dünner

13 Punkte nach zehn Runden sind die schlechteste Ausbeute aller Zeiten. Vergangene Saison hatte man zu diesem Zeitpunkt drei Zähler mehr, worauf der Spanier Unai Emery entlassen worden war. Dessen Nachfolger und Landsmann Mikel Arteta sitzt also alles andere als fest im Sattel. Deshalb macht sich der 38-Jährige aber keine Sorgen.

Arteta schiebt Druck von sich

„An dem Tag, an dem ich entschieden habe, Trainer zu werden, habe ich gewusst, dass einmal der Tag kommen wird, dass ich entlassen werde oder einen Club verlassen werde, aber ich weiß nicht, wann das passieren wird, und mache mir darüber keine Gedanken“, gab Arteta Einblick. Er sei völlig darauf fokussiert, das Beste aus seinen Spielern herauszuholen. Die holten allerdings aus den jüngsten drei Partien nur einen Punkt bei einem Torverhältnis von 1:5. In der Liga traf man insgesamt erst zehnmal.

„Ich bin dafür verantwortlich, dass wir mehr Tore erzielen. Es gibt keine Ausreden, wir müssen uns steigern“, war sich der Arsenal-Coach bewusst. Dieses Unterfangen schätzte er aber als schwierig ein. „Der Berg, den wir besteigen müssen, ist ein hoher“, so Arteta. Rapid kann darauf hoffen, dass Arsenal am Donnerstag nur ein B-Team ins Rennen schickt, hat doch das Nord-London-Derby bei Tottenham am Sonntag Priorität. Da sind übrigens bis zu 2.000 Zuschauer im Stadion erlaubt.

Englische Premier League, 38. und letzte Runde

Sonntag, 23. Mai:
Manchester City Everton 5:0
Wolverhampton Manchester United 1:2
Liverpool Crystal Palace 2:0
Aston Villa Chelsea 2:1
Leicester City Tottenham 2:4
West Ham Southampton 3:0
Arsenal Brighton & Hove 2:0
Leeds United West Bromwich 3:1
Fulham Newcastle 0:2
Sheffield United Burnley 1:0

Tabelle: